Haßfurt fieberte mit den deutschen WM-Fußballern - und war enttäuscht
Autor: Klaus Schmitt
Haßfurt, Sonntag, 17. Juni 2018
Rund 800 Besucher sahen die Auftaktniederlage der deutschen Fußballer beim Public Viewing im Stadion des FC Haßfurt.
Das war überhaupt nicht geplant: Deutschland hat das Auftaktspiel bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland verloren. Rund 800 Fußballfans sahen die Partie am Sonntagabend im Stadion an der Flutbrücke in Haßfurt und waren enttäuscht vom deutschen Team.
Bert Reichel hat am Sonntagmorgen nach oben geschaut - und eine schwarze Wolke gesehen. "Da habe ich dann oft nach oben geguckt", gesteht der Haßfurter, der Vorstandsmitglied beim FC Haßfurt ist. Seine Sorge galt am Sonntagmorgen dem Wetter. Hoffentlich regnet es nicht, dachte er. Sein Wunsch ging in Erfüllung. Am späten Nachmittag stand die Sonne über Haßfurt und tauchte das FC-Stadion an der Flutbrücke in eine angenehme Atmosphäre.
Beste Voraussetzung für ein tolles Public Viewing beim ersten Spiel der deutschen Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland. Zum ersten Mal veranstaltet der FC Haßfurt auf seinem Gelände ein gemeinsames Fußball-Gucken.
Als sich der Uhrzeiger Richtung 17 Uhr und dem Anstoßpfiff des Spiels in Moskau schob, ging der Blick von Bert Reichel, der sich federführend um die Organisation des Public Viewings kümmert, in Richtung Eingang. Hoffentlich kommen genügend Besucher! Auf 350 bis 400 Zuschauer hoffte er. Es wurden viel mehr, nämlich rund 800, die auf dem Rasen und auf der Tribüne des Stadions Platz nahmen, um das Spiel zu verfolgen.
Der FC-Vorsitzende Manfred Stühler war in seinen Erwartungen weniger bescheiden. "Ich brauche tausend Leute", sagte er. "Wir haben uns viel Arbeit gemacht. Wir bemühen uns sehr", unterstrich er. Da möchte der Verein belohnt werden. Und die vielen Helfer würden es gerne sehen, wenn sich ihr Einsatz bezahlt macht. 30 bis 40 Freiwillige hatte der FC am Sonntag im Einsatz. Neben den Helfern unterstützen Sponsoren das Public Viewing des Traditionsvereins. Ein Public Viewing ist nicht billig. Rechte für die Übertragungen auf die Großleinwand, die Technik und die Ausstattung kosten Geld. Bert Reichel geht davon aus, dass der FC Haßfurt erst nach dem Viertelfinale Geld verdient. Bis dahin müssen erst einmal die Unkosten erwirtschaftet werden.
Um erfolgreich beim Public Viewing zu sein, muss natürlich die deutsche Mannschaft möglichst weit kommen. Der FC überträgt 20 WM-Spiele: das Eröffnungsspiel, die drei Begegnungen der deutschen Mannschaft in der Vorrunde sowie alle Partien nach der Vorrunde.
Natürlich bleibt Deutschland trotz der Niederlage weiter im Rennen. Aber es wird schwer, in das Viertelfinale zu kommen. Wenn das Team um Manuel Neuer trotz der Auftaktniederlage ins Achtelfinale kommt, ist vielleicht Brasilien der Gegner. Da war doch was im Juli 2014!