1000 neue Leuchten: Haßfurt ersetzt "Stromfresser"
Autor: Klaus Schmitt
Haßfurt, Dienstag, 15. März 2016
Der Haßfurter Stadtrat fasste zwei Beschlüsse, die wesentlich dazu beitragen, Geld zu sparen.
Das tut der Kasse gut: Der Haßfurter Stadtrat fasste am Montagabend zwei Beschlüsse, die wesentlich dazu beitragen, Geld zu sparen. Beide Beschlüsse fielen in der Sitzung im Rathaus einstimmig und ohne große Diskussionen. Der Stadtrat, der unter der Leitung von Bürgermeister Günther Werner (FW) tagte, ist sich einig bei den Konzepten für die Straßenleuchten und die Feuerwehr.
Die Stadt hat etwa 2100 Straßenleuchten. Davon sind 1000 sogenannte Stromfresser. Sie sollen jetzt durch moderne Lampen mit LED-Technik ersetzt werden. Die Stadt spart dadurch 80 Prozent an Energie und viel Geld, wie der Biologe Dietmar Will von der Stadtverwaltung dem Stadtrat vorrechnete. Er sagte mit Blick auf den Klimaschutz, das Projekt "steht Haßfurt gut zu Gesicht." Nach seinen Angaben produziert die Stadt mit den neuen Lampen wesentlich weniger Kohlendioxid, das als klimaschädlich gilt.
Bei der Umrüstung will die Stadt ein staatliches Förderprogramm nutzen, das bis zu 25 Prozent Zuschüsse gewährt. Die gesamte Erneuerung der rund 1000 Leuchten kostet 440 000 Euro. In vier Schritten soll die Umrüstung vollzogen werden. Der Stadtrat beschloss am Montagabend das erste Paket: 201 Leuchten in Haßfurt und Prappach sollen ausgetauscht werden. Der Kostenpunkt: knapp 100 000 Euro. Mit Hinweis auf eine Amortisationszeit von drei bis fünf Jahren meinte Stadtrat Norbert Geier (CSU): "Das ist sinnig." Diese Ansicht vertritt offenbar das komplette Gremium. Bis Ende 2018 folgt in drei weiteren Paketen die Umrüstung auf LED-Leuchten im restlichen Stadtgebiet.
Neues System
Neue Wege, die ebenfalls Kosten sparen, geht die Stadt beim Zukunftskonzept für die Feuerwehr in Haßfurt. Sie setzt auf das Wechsellader-System. Das bedeutet: Container für verschiedene Zwecke werden auf Trägerfahrzeuge gesetzt und entsprechend dem Einsatz rückt die Feuerwehr mit dem nötigen Fahrzeug aus. Für ein Trägerfahrzeug mit Kran läuft bereits die Ausschreibung. Die Ausschreibung für einen Abrollbehälter "Mulde" ist in Vorbereitung, und am Montagabend beschloss der Stadtrat den Kauf eines Abrollbehälters "Wasser" mit einem Wassertank von 8000 bis 10 000 Litern Fassungsvermögen. Mit dem System soll ein in die Jahre gekommenes Tanklöschfahrzeug ersetzt werden.Die Anschaffung des Wasser-Abrollbehälters kostet 160 000 Euro und damit wesentlich weniger als ein neues Tanklöschfahrzeug. Die Stadt erwartet eine Förderung und den Erlös aus dem Verkauf des alten Autos. Die Regierung von Unterfranken ist nach den Worten von Bürgermeister Günther Werner mit dem "durchdachten Konzept" und dem Kauf der Abrollbehälter einverstanden.
Insgesamt möchte Haßfurt nach den Worten des Feuerwehrkommandanten Martin Volpert zwei Trägerfahrzeuge und zwölf Abrollbehälter anschaffen. Weil künftig keine kompletten Fahrzeuge für bestimmte Einsatzzwecke nötig sind, rechnet der Bürgermeister mit einer Kostenersparnis von rund einer Million Euro.