Haßberge-Spieletage ziehen Menschen an
Autor: Ralf Naumann
Haßfurt, Sonntag, 06. März 2016
Große und Kleine begeisterten sich bei der Fünf-Tage-Aktion in Haßfurt für tausende Spiele. Die Wanderaktion belebt die Veranstaltungslandschaft im Kreis.
Herz, was willst du mehr? Eine proppenvolle Stadthalle, strahlende Kinder-, Jugendlichen-, Mütter-, Väter- sowie Oma- und Opa-Gesichter und vor allem viel gemeinsame Zeit. Keine Frage: Die "Haßberger Spieletage", die nach ihrer Premiere vor vier Jahren in Hofheim sowie danach in Knetzgau, Ebern und Königsberg in diesem Jahr in Haßfurt Station machten, haben sich zu dem "Familien-Glanzlicht" im Landkreis entwickelt.
Kein Wunder, dass neben Aaron (13) und seinem Bruder Elias (11) auch Ludwig (22) und dessen Bruder Benedikt Wolf (20), alle vier aus Haßfurt, oder Nina (10) und Jona (9), beide aus Königsberg, mit einem überzeugenden und lauten "Ja" und "auf jeden Fall" antworteten.
Die einfache Frage war: "Sollen Spieletage auch weiterhin stattfinden?"
Für Ludwig wäre es sogar wünschenswert, wenn "Erfinder" und Hauptorganisator Frank Kupfer-Mauder, der seinen Zweitwohnsitz in den letzten Tagen aufgrund der unzähligen Arbeitsstunden für und mit der fünftägigen Veranstaltung in der Stadthalle hatte, die Kreisstadt zu einem Dauer-Domizil machen würde. "Das könnte man durchaus jedes Jahr in Haßfurt machen", lautete der Vorschlag an den Geschäftsführer des Kreisjugendrings (JKR) Haßberge.
Immer in einer anderen Gemeinde
An dem Konzept des "Wanderns" soll allerdings nicht gerüttelt werden. "Es gibt aktuell keinen Anlass für eine Änderung", machte der 42-Jährige im Gespräch deutlich. Ziel sei es nach wie vor, dass alle Kommunen einmal von den "Haßberger Spieletagen" profitieren.
Wo die sechste Auflage im Frühjahr 2017 stattfindet, ist noch nicht bekannt. "Da müssen wir erst mit den Gemeinden reden."Die beiden Wolf-Brüder waren unterdessen der Beweis dafür, dass Spieletage beileibe nicht nur bei Kindern beliebt oder für sie geeignet sind. Auch die im wahrsten Sinne des Wortes "ältere Semester" hatten ihre Freude am gemeinsamen Spielen. Immerhin sind beide Studenten, die momentan ihre Semesterferien genießen. Unter anderem mit dem ihnen bereits bekannten "El Grande", laut der beiden Autoren Wolfgang Kramer und Richard Ulrich ein "anspruchsvolles Spiel, das Geist und Witz der Spielrunde herausfordert" und das 1996 als "Spiel des Jahres" ausgezeichnet wurde, hatten sie einen lustigen Nachmittag.
Bei Ludwig waren nicht zuletzt seine positiven Erfahrungen an seine "Spieletage"-Premiere vor einem Jahr in Königsberg ein Grund, die Veranstaltung vor der Haustüre zu besuchen Frage. "Das hat mir damals schon sehr viel Spaß gemacht", erinnert er sich.
Nach lustigen Erfahrungen im Vorjahr waren auch Nina und Jona aus Königsberg gekommen und hatten ihre Freude. "Wir finden die Spieltage immer so schön", strahlte Nina, Jona ergänzte: "Man kann einfach jedes Spiel spielen, was man mal spielen will."
700 Gesellschafts-, Brett-, Karten- oder Holzspielen standen diesmal zur Auswahl. Daneben durfte an dem knapp 32 000-teiligen, 5,44x1,92 Meter großen "Double Retrospect"-Riesenpuzzle getüftelt werden (32 Keith-Haring-Bildern). "Die Hälfte ist gemacht", lautete die positive Zwischenbilanz von Frank Kupfer-Mauder. Eine Prognose für die Fertigstellung wollte er nicht abgeben. Aber seine Hoffnung sind die Spieletage 2018. "Vielleicht können wir es dann fertig präsentieren."
Weitere Meinungen zu den "Haßberger Spieletagen"
Cornelia Popp (Oberhohenried), die mit ihren Kindern Gustav und Lorenz gekommen war, fand: "Wir nehmen uns die Zeit, weil wir auch zu Hause viel spielen. Wir entdecken immer wieder gerne Neues hinzu. Das ist hier natürlich ein Wahnsinnsrahmen dafür. Ich als Pädagogin weiß um die Nachhaltigkeit vom gemeinsamem Spielen und Erleben am Spiel und halte diese Veranstaltung für sehr sinnvoll."Thomas Zettelmeier (Hermannsberg), der mit seiner Tochter Solice und deren Freundin Lena gekommen war: "Spielen macht einfach Spaß. Alle Generationen spielen. Das ist einfach eine tolle Aktion. Kinder und Jugendliche spielen mit dem Smartphone oder Spielekonsole das ganze Jahr. Wenn so ein Angebot ist, wird es Gott sei dank angenommen."
Der 13-jährige Aaron (Haßfurt), der mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Elias gekommen war: "Es sind sehr viele Spiele zur Auswahl. Es spielt eigentlich immer jemand mit einem. Es wird einem eigentlich nie langweilig. Ein richtiges Brettspiel ist schon cooler als auf dem Smartphone etwas zu spielen."
Anja Zink (Obertheres), die sowohl als "Spielerklärerin" ehrenamtlich im Einsatz und privat auch mit ihrer Familie gekommen war: "Für die Kinder sind solche Spieletage auf jeden Fall sinnvoll. Nicht nur, weil sie da einmal vom Handy oder Computer wegkommen, sondern weil sie miteinander spielen."
Christian Hägele (Zeil), der mit seinem Sohn Johannes gekommen war: "Spiele machen einfach Spaß. Außerdem kann man einmal alles vergessen."
Thomas Appel (Pfarrweisach), der mit seiner Frau und Enkelin Sophie gekommen war: "Wir waren schon in Ebern und sind heuer das zweite Mal bei den Spieletagen. Solche Spiele sind einfach gut für den Zusammenhalt und fördern die Gemeinschaft."