Gymnasium rückt näher an die Innenstadt
Autor: Ralf Kestel
Ebern, Donnerstag, 09. November 2017
Zwei Nachhilfestunden in Sachen moderner Pädagogik saßen die Mitglieder des Kreis-Bauausschusses am Mittwochnachmittag in Ebern ab.
Es ging um den Anbau und die Generalsanierung der Dr. Ernst-Schmidt-Realschule wie auch den anstehenden Neubau des Friedrich-Rückert-Gymnasiums. Dieses 26-Millionen-Euro-Projekt wird 2019 angepackt und dürfte sich bis zur Vollendung (der Außenanlagen) vier bis fünf Jahre hinziehen. Das neue Hauptgebäude wird auf dem jetzigen Pausenhof zwischen Dreifachturnhalle und Mensa hochgezogen, wozu auch die Hausmeister-Wohnung abgerissen wird.
Wenn der neue Haupttrakt autark steht ist, wird der Altbau abgerissen, um an dessen Stelle in einem zweiten Bauabschnitt die Fachräume zu errichten, gab Ralf Röcklein-Sarré vom Hochbauamt die Richtung vor. Von einem konstruktiven Planungs-Prozess schwärmte dabei der neue Schulleiter, Martin Pöhner, da eine Lösung ohne Unterrichts-Container gefunden wurde. "So bleiben die Bedingungen während der Bauphase ertragbar."
Pöhner, als Bamberger Stadtrat selbst Kommunalpolitiker, beglückwünschte die Kreisräte zu ihrem Beschluss vom Frühjahr, der den Anstoß für die Neubaupläne gegeben hatte. Die Mängel des Altbaues sei zu gravierend gewesen. "Ständig drang irgendwo Wasser ein. Erst am Tag vor der Abiturienten-Verabschiedung im Juni stand unsere Bibliothek wieder komplett unter Wasser."
Positive Kunde aus Würzburg verbreiteten Landrat Wilhelm Schneider (CSU) und die Leiterin seines Hochbauamtes, Eva Mangold. Demnach hätten die Vertreter der Regierung von Unterfranken das Raumprogramm weitgehend abgesegnet. "Wir weichen mit unseren Vorstellungen nur unwesentlich vom Förderrahmen ab", so der Landrat, weswegen eine Zuschussquote von 95 bis 98 Prozent möglich sei. Eva Mangold: "Unser Plan umfasst 5323 Quadratmeter, 5297 Quadratmeter wurden anerkannt. Das ist fast eine Punktlandung."
Dazu gehört auch eine mit Nebenräumen kombinierbare Pausenhalle wie auch mehrere "Marktplätze", um dort neue pädagogische Unterrichtsformen, wie Gruppenarbeiten außerhalb von Klassenzimmern, umzusetzen.
Das neue Gymnasium erhält eine dreieinhalbzügige Ausrichtung und bei 18 Klassenzimmern sind drei mehr als bislang vorhanden. "Aktuell ist die Situation doch recht angespannt", klagte Schulleiter Pöhner. "Die Oberstufe muss ständig wandern."
Gut fand Landrat Schneider, dass die neuen Vorgaben des Kultusministeriums rechtzeitig kamen, weswegen "wir sie ohne großen Aufwand in unserem Raumprogramm unterbringen konnten".
Eberns Zweiter Bürgermeister Harald Pascher (FDP) gab zu bedenken, dass nach Bezug des Neubaues kein direkter Zugang zur Dreifachturnhalle mehr bestehe, was bei Matschwetter sicher Probleme bereite. Eine direkte Anbindung brächte sicher Vorteile, gab der Landrat zu, lehnte sie aber dennoch ab. "Das können wir uns nicht mehr leisten."