Gymnasium Haßfurt bekommt gebundene Ganztagesklasse
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Mittwoch, 26. Juni 2013
Die geplante und bereits vom Kultusministerium genehmigte gebundene Ganztagesklasse am Regiomontanus-Gymnasium scheint ein Erfolgsmodell zu werden. Davon ist jedenfalls der Stellvertreter des Schulleiters, Martin Oberleitner, überzeugt.
Er informierte am Dienstag die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Schulzentrum Haßfurt über die aktuellen Anmeldezahlen für diese neue Klasse.
Sechs Eingangsklassen mit 182 Schülerinnen und Schülern wird das Gymnasium im Herbst bilden, und eine davon ist eine gebundene Ganztagsklasse. 29 Fünftklässler werden die neue Klasse besuchen, drei weitere Anmeldungen wurden auf die Warteliste genommen. Weitere drei Gruppen aus dem Gymnasium nehmen das Angebot der offenen Ganztagsschule wahr, wie Horst Hofmann ergänzte, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Schulzentrum, den der Landkreis und die Stadt Haßfurt gemeinsam bilden. Die offene Ganztagsschule werden im nächsten Schuljahr 202 Schülerinnen und Schüler nutzen: 51 aus der Mittelschule, 85 aus der Realschule und 66 aus dem Gymnasium.
"Ich bin überzeugt, dass wir ohne Ganztagsangebot Schüler verlieren würden", meint Landrat Rudolf Handwerker, der sich freute, dass sowohl Gymnasium als auch Realschule jetzt in die gebundene Ganztagsschule einsteigen, wie sie an vielen Mittel- und Grundschulen bereits läuft.
An der Realschule sind die Anmeldungen für den Ganztagszug bisher nicht so zahlreich wie am Gymnasium. 14 Anmeldungen liegen vor. Dann käme man ohne Klassen-Splitting aus, erläuterte Rektor Ulrich Fischer. Allerdings werde man etwas mehr Ausstattung benötigen, als im Haushalt angemeldet, kündigte er an.
Insgesamt entsprechen die Anmeldezahlen den Erwartungen. 182 Fünftklässler werden in sechs Klassen das Regiomontanus-Gymnasium besuchen. 116 Kinder in vier Eingangsklassen die Realschule Haßfurt. Sie ist weiter auf Wachstumskurs.
Stabil sind die Anmeldezahlen am Gymnasium in Ebern und an der Realschule Eltmann, während die Realschulen Ebern und Hofheim deutliche Rückgänge verzeichnen. Das könnten jahrgangsbedingte Schwankungen sein, vermutet Hofmann. Ein Trend sei daraus noch nicht ablesbar. Allerdings gelte für den gesamten Landkreis, dass die Geburtenraten der letzten Jahre deutlich unter allen Prognosen liegen. Dieser Rückgang werde ab dem Schuljahr 2016/17 an den Schulen deutlich spürbar. Seit 2010 werden im Landkreis wieder etwas mehr Kinder geboren.
Sehr erfreuliche Zahlen konnten die Verbandsräte bezüglich des Wärmeverbrauchs am Schulzentrum registrieren. Schon die energetische Sanierung von Grund- und Mittelschule machte sich deutlich bemerkbar, dank Wärme aus der Biogasanlage und wegen des Einsatzes des Blockheizkraftwerks sind die Kosten weiter gefallen - um rund 40 Prozent. Das bedeutet für den Zweckverband 70 000 Euro weniger Heizkosten als noch im Jahr 2008.
Nach wie vor eine herrliche Anlage ist das Freisportgelände am Schulzentrum, das auch von Vereinen für Wettkämpfe geschätzt wird. Rund 1,7 Millionen Euro (damals 3,4 Millionen Mark) kostete das Gelände, das 1981 in Betrieb ging. Mittlerweile hat der Zahn der Zeit genagt - vor allem an den Laufbahnen, den Kreissegmenten mit Hoch- und Weitsprunganlage und der Kugelstoßanlage. Horst Hofmann plädierte bei den Verbandsräten, jetzt eine Sanierung einzuleiten, um Folgeschäden und damit später einen kompletten Neubau zu vermeiden.
Diese Einschätzung teilte auch Ingenieur Perry Alka. Er hat die Anlage in Augenschein genommen und festgestellt, dass Unterbau und Entwässerung in Ordnung sind. Es müssten neue Kunststoffbeläge aufgebracht werden, um die Anlage in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. Eine Neubeschichtung jetzt würde geschätzt 193 000 Euro kosten und wäre wohl förderfähig, wie die Regierung signalisiert habe, so Hofmann. Ein Neubau würde mit einer halben Million Euro zu Buche schlagen.
Die Verbandsräte schlossen sich der Auffassung des Geschäftsleiters an und beauftragten den Planer, die nötigen Schritte bis zur Klärung der Förderfähigkeit zu unternehmen.
Benötigt würde für die Unterbringung der Außensportgeräte auch ein vernünftiges Lager. Ob dieses Platzproblem als Einzelmaßnahme oder im Zuge der noch ausstehenden Sporthallensanierung gelöst werden kann, werde noch geprüft, informierte Horst Hofmann.