Günter Reß aus Pfaffendorf folgt als Nachrücker Werner Thein, der auf eigenen Antrag aus dem Gemeinderat Maroldsweisach ausgeschieden ist.
Werner Thein (SPD), ehemals Verwaltungsleiter in der Marktgemeinde, dann Bürgermeister und zuletzt Gemeinderat, hatte das Gremium schriftlich um seine Entbindung von seinem Gemeinderatsmandat, das ihm letztmals im Jahr 2014 erteilt wurde, gebeten. Wie Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) dazu bei der Sitzung am Montagabend ausführte, habe Werner Thein hierfür persönliche Gründe angeführt. Alle im Gremium erkannten die langjährige, von Sachverstand getragene Arbeit von Werner Thein an und sprachen ihren Dank aus. Gemeinderat Nikolaus Schober (FW): "Der Gemeinderat hat enorm von seinem Wissen profitiert."
Kritischer sah es Zweiter Bürgermeister Harald Deringer (CSU): "So einfach sollte man sich einen Rücktritt nicht machen. Persönliche Gründe kann ich nicht verstehen. Wenn man gewählt ist, sollte man das Mandat bis zum Ende ausführen."
Aber Werner Thein bat um Verständnis für seine Entscheidung, verwies auf seinen Nachfolger und wünschte diesem und dem Gemeinderat stets gute Beschlüsse zum Wohle der Gemeinde. Das Gremium nahm dann einstimmig das Rücktrittsgesuch von Werner Thein an.
Bürgermeister Wolfram
Thein an seinen Vater gewandt: "Werner Thein hat mehr als 45 Jahre Kommunalpolitik betrieben und in Maroldsweisach viel bewegt. Dafür danken wir ihm herzlich und wünschen ihm alles Gute. Die offizielle Verabschiedung werden wir bei der Jahresabschlusssitzung vornehmen."
Der Bürgermeister legte seine Amtskette an und nahm dem Nachrücker, Günter Reß (SPD), in der Runde des Gemeinderates den Amtseid ab. Dieser nahm anschließend auf dem Stuhl seines Vorgängers Werner Thein Platz. Reß war bei der letzten Wahl im Jahr 2014 mit 459 Stimmen gewählt worden, wie Bürgermeister Wolfram Thein erläuterte. Er wird auch die Aufgaben seines Vorgängers im Finanz- und Forstausschuss sowie im Rechnungsprüfungsausschuss übernehmen und als stellvertretendes Mitglied im Bau- und Umweltausschuss zur Verfügung stehen.
Reß dankte seinem Vorgänger Werner Thein für dessen Arbeit. "Ich glaube, es ist schwer, dich zu ersetzen. Aber ich werde mein Bestes im Gemeinderat und für unsere Bürger geben", versprach er.
"Solarpark Dürrenried II"
Befunden wurde über einen Antrag der Firma IBC Solar auf Einleitung eines Bauleitverfahrens zur Errichtung des "Solarparks Dürrenried II". Nach den Worten des Bürgermeisters möchte die Firma auf einer Fläche von fünf Hektar auf den Flurnummern 383 und 384 in der Gemarkung Dürrenried einen Solarpark errichten. Deshalb wurde die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit gleichzeitiger Änderung des Flächennutzungsplanes beantragt.
Dazu führte Verwaltungsleiter Renè Schäd aus, dass diese Fläche aus Sicht der Verwaltung nicht geeignet ist, da die Lage der betroffenen Grundstücke exponiert und von Dürrenried aus voll einsehbar ist. "Die Entfernung zur nächsten Wohnbebauung beträgt etwa 250 Meter. Das ist nicht besonders viel, weshalb man im Gemeinderat darüber diskutieren und entscheiden muss", sagte Schäd.
Der Gemeinderat beschloss schließlich mehrheitlich, dem Antrag zuzustimmen. Mitglieder des Gremiums zeigten im Hinblick auf den Gewinn von erneuerbarer Energie Verständnis für den Antrag, womit der ablehnende Beschlussvorschlag der Verwaltung unter den Tisch fiel. Im Verlauf des Verfahrens werden Behörden und Verbände gehört. Letztlich ist die Zustimmung des Gemeinderates noch nicht Garant dafür, dass die Anlage tatsächlich gebaut wird, sagte der Bürgermeister. Ein weiterer Beschluss wurde hinsichtlich des Bebauungsplanes gefasst.
Diskussionsbedarf gab es auch bei der Frage, ob die Gemeinde an einer Bündelausschreibung für kommunale Strombeschaffung in Bayern für die Jahre 2020 bis 2022 teilnimmt. "Ich denke, das sollten wir tun, weil wir schon dabei sind und bisher von einem günstigen Strompreis profitieren", sagte Bürgermeister Thein.
Zweiter Bürgermeister Harald Deringer bat zu prüfen, ob von regionalen Stromanbietern ein Bezug möglich wäre.
Bei Gegenstimmen von Zweitem Bürgermeister Harald Deringer und Gemeinderat Nikolaus Schober wurde beschlossen, an der Bündelausschreibung teilzunehmen.
Zugestimmt wurde dem Bedarfsplan für die Kindertagesstätte, der jährlich neu zu beschließen ist, wie der Bürgermeister erläuterte. Nach seinen Ausführungen habe die Planung für das nächste Kindergartenjahr von September 2017 bis August 2018 ergeben, dass die bis dato 75 Regelkinder, 34 Schul- und 24 Krippenkinder zu berücksichtigen sind.
Erfreut teilte Bürgermeister Wolfram Thein mit, dass der ÖPNV Hildburghausen in seinem neuen Fahrplan festgelegt habe, ab dem 6. Dezember einmal pro Woche, an Dienstagen, den Markt Maroldsweisach anzufahren.
Kritik am Bauhof
Gemeinderat Stefan Böhm (JCU) bemängelte, dass der Bauhof der Gemeinde bei "dem Sauwetter" mit einem Bagger im Friedhöfen Gräber anlege.
Mit dem Abriss der ehemaligen Schule in Pfaffendorf werde wohl erst im Frühjahr begonnen, sagte der Bürgermeister auf Anfrage von Gemeinderat Nikolaus Schober.
Der Markt Maroldsweisach sollte sich für die "Sommerreise des Bayerischen Rundfunks" aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens im kommenden Jahr bewerben, regte Gemeinderat Helmut Berwind (SPD) an.