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Grundschule in Haßfurt braucht mehr Platz


Autor: Sabine Weinbeer

Haßfurt, Mittwoch, 21. Dezember 2016

Der Zweckverband Schulzentrum Haßfurt sprach über bauliche Veränderungen und billigte den Haushalt 2017.
An der Grundschule Haßfurt (genauer gesagt: für das Gebäude am Dürerweg) wird ein Anbau erforderlich. Im nächsten Jahr wird das Schulhaus auch barrierefrei; für den Aufzug gibt es sogar einen erhöhten Zuschuss, wie die Zweckverbandsversammlung erfahren hat.  Foto: Sabine Weinbeer


Höhere Förderungen, weniger Schulden - gute Nachrichten passten zum Termin der vorweihnachtlichen Sitzung des Zweckverbandes Schulzentrum Haßfurt, den der Landkreis Haßberge und die Stadt Haßfurt bilden. 20 000 Euro mehr gibt es für den Aufzug an der Grundschule Dürerweg und den Umbau der WC-Anlage. Richtig gelohnt hat sich ein neuer Vorstoß des Kreis-Hochbauamtes wegen des Fördersatzes für die Generalsanierung am Schulzentrum. 2,15 Millionen Euro mehr kündigte Landrat Wilhelm Schneider (CSU) an.


Gut argumentiert

Auf fünf Seiten argumentierte die Hochbauverwaltung gegenüber der Regierung, warum ein erhöhter Fördersatz angebracht wäre. Die innovativen Konzepte kamen in Würzburg an und so stieg der Gesamtfördersatz von unter 50 auf 60 Prozent. "Das macht es schon leichter", erklärte Wilhelm Schneider im Blick auf die derzeit laufende Generalsanierung der Realschule, die das ganze Jahr 2017 in Anspruch nehmen wird.

Aber die Baustellen im Schulzentrum werden wohl nicht abreißen, denn die Grundschule hat steigenden Platzbedarf. Das betrifft den Zweckverband zwar nur mittelbar, weil die Trägerschaft für die Grundschule die Stadt Haßfurt allein hat, doch ist eine Kooperation angedacht, wenn der Zweckverband besser gefördert würde. Der Geschäftsführer des Zweckverbandes, Horst Hofmann, erläuterte, dass die Grundschule die drei Standorte in Sylbach, in Haßfurt im Nassachtal und am Dürerweg nutzt. Bei der jüngst stattgefundenen Evaluation war der massivste Kritikpunkt der Platzmangel am Dürerweg. "Uns fehlen ohnehin Räume für die Differenzierung, Besprechungsräume und ab nächstem Jahr definitiv ein Klassenzimmer", erklärte die Rektorin Gisela Schott. "Die Grundschule wird langfristig sechszügig", analysierte Bürgermeister Günther Werner (FW) die letzten Geburtenzahlen.


Raumprobleme bestehen fort

Zwar wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2017 die Mittelschule Knetzgau fertig sein und damit die drei aus Knetzgau ausgelagerten Klassen die Mittelschule Haßfurt wieder verlassen. Dann könnte auch der in der Grundschule liegende Zeichensaal der Mittelschule für die Grundschule genutzt werden, aber dennoch kann der Raumbedarf nicht gedeckt werden. Deshalb wird über einen Anbau in Richtung Osten nachgedacht.

Ohne Gegenstimme verabschiedete die Zweckverbandsversammlung den Haushaltsplan für 2017, der "wieder ein typischer Investitionshaushalt ist", so Horst Hofmann. 5,4 Millionen Euro Investitionen sind vorgesehen; sie fließen zum größten Teil in den Umbau des West-Traktes, in der die Realschule untergebracht ist. Der Gebäudeunterhalt sei deutlich niedriger angesetzt "weil ja fast alles neu ist", so Hofmann, doch die Heizkosten seien mit 188 000 Euro noch relativ hoch. "Wir kriegen während der Bauphase das Gebäude einfach nicht dicht", erklärte er. Aus der Erfahrung mit der Sanierung der Grund- und Mittelschule rechnet er nach Abschluss der Arbeiten mit einem mindestens um ein Drittel verringerten Energiebedarf des Schulzentrums.

203 000 Euro machen im Haushalt die Stromkosten aus, die Reinigung kostet 319 000 Euro. Für die Betreuung und Versorgung der Ganztagsschüler werden fast 200 000 Euro aufgewendet. Dringend benötigen würde der Zweckverband Verstärkung in der IT-Abteilung, da die Schule nicht nur baulich saniert wurde, sondern auch modernste Medien in die Klassenzimmer einzogen. Doch "hier Personal zu gewinnen, ist sehr schwierig", erklärte Hofmann.


Schulden sinken

Als sehr erfreulich wertete er trotz der laufenden Investitionen die Schuldenentwicklung. Seit 2002 mit dem Bau des Schulschwimmbades "Die Welle" begonnen wurde, hat der Zweckverband Schulzentrum Haßfurt 41,5 Millionen Euro investiert und rund vier Millionen in den Bauunterhalt gesteckt. Zwischenzeitlich war der Schuldenstand auf 9,9 Millionen Euro angestiegen. Der Zeitplan wurde etwas gestreckt. Deshalb und wegen der niedrigen Kreditzinsen sowie guter Zuschuss-Sätze ist der Schuldenstand mittlerweile auf unter fünf Millionen Euro gesunken. Gleichzeitig läuft mit dem Komplett-Umbau der Realschule der vorletzte Sanierungsabschnitt. 2017 wird die Sanierung der Dreifachturnhalle geplant; deren Sanierung soll 2018 beginnen und dann stehen noch die Außenanlagen an.
"Es gibt also genug zu tun, außerdem ist das Raumprogramm von Grund- und Mittelschule zu aktualisieren, wir müssen den Raumbedarf der Mittelstufe Gymnasium und des Biz neu beurteilen und die Wegeführung auf dem Gelände im Schulhaus ist auch zu verbessern", erklärte Hofmann in seinem Ausblick.


Engpässe möglich

Verbandsrat Jürgen Kehrlein fragte nach, wie die Planungen für die Zeit der Turnhallen-Sanierungen aussehen, da ja schon jetzt Engpässe sowohl für den Schul- als auch den Breitensport bestehen. Dazu erklärte Horst Hofmann, dass man sich bemühe, Ausweichmöglichkeiten zu finden, wie auch während der Zeit der Notfallunterbringung von Flüchtlingen in den Turnhallen Ost und West. Einschnitte gebe es aber immer während Bauphasen, ergänzte der Landrat Wilhelm Schneider.