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Grundgebühr in Kottendorf steigt auf das Dreifache


Autor: Günther Geiling

Kottendorf, Donnerstag, 25. Oktober 2012

Der Zweckverband Veitensteingruppe in Kottendorf (Gemeinde Breitbrunn) beschließt eine drastische Erhöhung der Anschlussgebühr. Sie steigt von 12 Euro auf 36 Euro. Der Wasserpreis selbst bleibt stabil.
Über 5000 Bürger versorgt der Trinkwasserzweckverband Veitensteingruppe. Hier das Hinweisschild vor dem Gebäude in Kottendorf.  Fotos: Geiling


Der "Zweckverband zur Wasserversorgung der Veitensteingruppe", der über 5000 Einwohner mit Trinkwasser versorgt, ist seit vielen Jahren für seine günstigen Wasserpreise bekannt. Nun haben drei Gründe zu einer unvermeidbaren Erhöhung der Grundgebühr geführt: der sinkende Wasserverbrauch, die Erhöhung der Strompreise sowie Investitionen in die Hochbehälter. Die jährliche Grundgebühr der Wasserabnehmer wird von 12 Euro auf 36 Euro erhöht. Damit kann der Wasserpreis weiterhin bei 0,90 Euro pro Kubikmeter verbleiben.

Gründe für eine Erhöhung der Grundgebühr


Verbandsvorsitzender Jochen Steppert, der Bürgermeister von Kirchlauter (CSU), erläuterte der Verbandsversammlung die Gründe für die Erhöhung der Grundgebühr Anlass gäben. Einmal wäre es der sinkende Wasserverbrauch. Dabei wäre es natürlich legitim, dass die Leute beim Wasserverbrauch sparen und sorgsam mit dem wichtigen Gut Wasser umgingen. Außerdem wirke sich die demographische Entwicklung aus, da weniger Bürger auch weniger Wasser verbrauchen. "Aber als Wasserversorger sind wir auch Unternehmer und leben davon, das Wasser zu verkaufen und zwar kostendeckend. Deswegen müssen wir zumindest über eine Erhöhung der Grundgebühr nachdenken."

Dazu komme, dass der Strompreis seit Jahren anziehe und sich auf die Fixkosten auswirke. Binnen fünf Jahren hätten sich die Ausgaben des Zweckverbands für Strom von 18 000 Euro auf nunmehr ca. 35 000 Euro fast verdoppelt. Der dritte Punkt sei die Sanierung der Hochbehälter, die auf insgesamt 365 000 Euro gekommen sei. Nicht vergessen dürfe man das große Leitungsnetz, bei dem durch Rohrbrüche steigende Reparaturkosten anfielen.

Vorsitzender Jochen Steppert und Geschäftsführer Rupert Göller stellten mit Nachdruck heraus, dass man den Wasserpreis seit 1964 sehr stabil gehalten habe und seit 1967 die Grundgebühr unverändert bei zwölf Euro belassen wurde. Auch im Vergleich mit anderen Verbänden liege man sehr günstig, betonten beide.

Kontroverse Debatte


Bürgermeister Walter Ziegler, Ebelsbach (Bürgernahe Liste), stellte fest, "dass die Gebühren vorher einfach zu niedrig waren". Mit einer Erhöhung der Grundgebühr erreiche man auch die Wenigverbraucher, die ja das Netz genauso beanspruchen.

Auch Bürgermeister Ekkehard Hoyer, Baunach (CBB), fand die Preiserhöhung nötig: "Aber man kann dies auch über eine Erhöhung der Verbrauchsgebühren steuern. Das ist fairer, denn wer viel verbraucht, für den darf es auch mehr kosten. Ich bin nicht dagegen, dass der Wasserpreis hinaufgeht. Ich bemängle nur, dass alles auf einer Seite steht." Jochen Steppert, Kirchlauter, gab zu bedenken, dass man das Netz für jeden vorhalten muss, egal welche Menge an Wasser er verbraucht. "Der springende Punkt ist auch, dass wir ein großes Netz über alle Gemeinden hinweg zu unterhalten haben, egal, was jeder einzelne verbraucht. Einen Konsens wird es hierzu sicher nicht geben."

Verbandsrat Erich Langhojer, Dorgendorf, sah einen Mix aus Erhöhung der Grundgebühr und Erhöhung der Verbrauchsgebühr als besser an.

Durch eine hohe Verbrauchsgebühr würden die Bürger zum Sparen gebracht. Einige Verbandsräte hatten Bedenken, wie man das den Bürgern vermitteln könne.

Hildegard Weigmann, Lauter, sah die Erhöhung als gravierend an und stellte die Frage: "Warum jetzt, das hätte man doch schon länger machen können." Thomas Schlee, Breitbrunn, schlug deswegen vor, "jetzt eine Stufe zu erhöhen und im nächsten Jahr wieder eine Stufe". Jürgen Gehring, Lußberg, sah das anders. "36 Euro pro Jahr bedeutet eine Erhöhung von zwei Euro im Monat. Das ist noch moderat." Reinhold Stöhr, Kirchlauter, sah es ähnlich und meinte: "Wichtig ist, dass nach der Erhöhung der Grundgebühr der Wasserpreis stabil bleibt."
Mit 8:4 Stimmen fasste die Versammlung schließlich den Beschluss, die Grundgebühr von zwölf auf 36 Euro im Jahr zu erhöhen und die Verbrauchsgebühren bei 0,90 Euro/pro Kubikmeter zu belassen.

Höhere Abgabepreise


Gleichzeitig wurden auch die Preise für die Wasserabgabe an andere Verbände angepasst. Für den Ortsteil Salmsdorf (Gemeinde Rentweinsdorf), der ca. 6300 Kubikmeter jährlich bezieht, wurde der Preis von 0,70 Euro auf 0,85 Euro/pro Kubikmeter erhöht und für die Stadt Königsberg mit einer jährlichen Lieferung von ca. 25 300 Kubikmeter von 0,85 Euro/cbm auf 0,95 Euro/cbm.