"Gretel" macht die 100 Jahre voll
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Donnerstag, 23. Februar 2017
Am Donnerstag, 23. Februar, feierte Margarete "Gretel" Brehm in Haßfurt ihren Geburtstag. Das Vertrauen in Gott hat sie immer beflügelt.
"Sie hat stets ihren Glauben gelebt, war immer für andere da und hat jedem geholfen, der in Not war." Mit diesen herzlichen Worten beschreibt Gaby Smuda ihre Tante Gretel, die am gestrigen Donnerstag ihren 100. Geburtstag im Kreise ihrer Verwandten und guten Bekannten feierte. Der Jubilarin Margarete "Gretel" Brehm aus Haßfurt gratulierten auch Landrat Wilhelm Schneider und Bürgermeister Günther Werner sowie der bayerische Ministerpräsident und der Bundespräsident zu dem seltenen runden Geburtstag.
Margarete Brehm, geborene Diedrich, kam in Trier zur Welt, wo sie das Lyzeum der Ursulinen besuchte und 1937 ihr Abitur ablegte - für die damalige Zeit etwas Besonderes. Zur Vorbereitung auf das Studium zur Volksschullehrerin arbeitete sie ein halbes Jahr in einem Kindergarten in Konstanz. Nach zwei Semestern in Konstanz brach sie allerdings ihr Studium ab und arbeitete im Büro einer Essig- und Senffabrik in Trier. 1944 heiratete sie den Studenten Lorenz Brehm aus Bamberg, der in Trier als Soldat stationiert war, und zog mit ihm zu seinen Eltern nach Bamberg. Den Eheleuten war nur eine kurze gemeinsame Zeit gegönnt: Lorenz Brehm wurde wenige Wochen später in Russland vermisst gemeldet und kam nie wieder nach Hause.
Fuß gefasst in Haßfurt
Gretel Brehm, die bis heute ein herzliches Verhältnis mit der Familie ihres Mannes pflegt, fand Arbeit im Büro der neuen Oberfränkischen Wollspinnerei in Bamberg, die später nach Haßfurt umzog. So kam die Jubilarin in die Kreisstadt, wo sie 1966 ein Zweifamilienwohnhaus baute und bis zur Rente in der Buchhaltung dort beschäftigt war. Danach bewarb sie sich bei der Katholischen Bücherei, die gerade Mitarbeiter suchte. "Dort habe ich 17 Jahre freitags und sonntags gearbeitet, und das war eine sehr interessante Aufgabe", erzählte Gretel Brehm.Lange besuchte sie die Treffen des Seniorenkreises St. Kilian. Im Blick auf ihren hohen Geburtstag meinte sie: "Ich hatte immer viel Arbeit und war stets in Bewegung." Denn sie kümmerte sich neben ihrer Arbeit in der Wollspinnerei gerne um ihren großen Garten. Noch heute versorgt sie ihren Haushalt selbst, liest nach wie vor gerne Bücher und hält zu ihren Verwandten und Bekannten engen Kontakt. "Ich fühle mich gut", sagte sie und meinte im Hinblick auf ihr langes Leben: "Es war ganz in Ordnung. Ich musste einfach das Beste daraus machen und, nachdem mein Mann so früh verstorben war, für mich selbst sorgen."