Geschenkpakete für Asylbewerberkinder
Autor: Johanna Eckert
Ebern, Freitag, 21. Dezember 2012
Schön, wenn ein Artikel etwas bewegt: Ein Bericht unserer Zeitung über die Situation der Asylbewerber im Landkreis hat drei Frauen dazu veranlasst, die Flüchtlingskinder zu beschenken.
Im Hause Ullmann in Ebern wird seit einer Woche nur noch gepackt. Aber nicht Geschenke für die Familie oder Freunde, sondern Geschenktüten für Kinder und Jugendliche von Asylbewerbern im Landkreis.
"Vor ein paar Wochen gab es einen Artikel im Fränkischen Tag über die Asylbewerber im Landkreis. Und dann gab es ja die Diskussion, ob ein Heim für Asylbewerber nach Ebern kommen soll", erzählt Gabriele Ullmann (63 Jahre).
Einpacken statt wegschauen
Über den Artikel hat sie sich mit ihrer Freundin Antje-Karin Dommach (70 Jahre) aus Birkenfeld unterhalten. Die beiden Frauen haben die Geschichten der Asylbewerber bewegt, und es stand schnell fest, dass sie irgendwie helfen wollen.
"Wir haben beschlossen, etwas für die Kinder zu machen, die in den Asylbewerberheimen in Dippach, Zeil und Eltmann leben.
31 Kinder und Jugendliche leben im Moment in den Asylbewerberheimen im Landkreis Haßberge. Sie kommen aus Afghanistan, Äthiopien, Armenien, Kosovo, Irak, Türkei, Vietnam, Russland, Syrien und Pakistan. 31 Geschenktüten müssen also gepackt und rechtzeitig zu Weihnachten an die Kinder und Jugendlichen in den Heimen ausgeteilt werden.
Wie feiert man Weihnachten?
Tatkräftig werden die zwei Frauen von Tochter Barbara Ullmann (33 Jahre) unterstützt. "Wir wohnen hier im schönen Frankenland. Uns geht's gut. Wir leben im Luxus. Wer weiß, was die Kinder schon alles erlebt haben", schildert die Frau als Motivation für ihre Hilfe.
"Die Kinder leben hier sehr entwurzelt. Niemand weiß, wer von ihnen alles Weihnachten feiert. Das ist doch für sie ein schöner Einblick in unsere Kultur." Nächstenliebe und Solidarität für die Mitmenschen sind die Motive für die Tat der drei Frauen. "An Weihnachten sollte man auch an die am Rande der Gesellschaft Lebenden denken", meint Barbara Ullmann, die selbst schon einmal das Leben in armen Verhältnisse in Südamerika kennen gelernt hat.