Geplantes Baugebiet seit 20 Jahren unangetastet
Autor: Helmut Will
Fischbach, Sonntag, 30. Sept. 2018
Die Bevölkerung im Eberner Stadtteil Fischbach fordert die lange in Aussicht gestellte Bereitstellung von Bauplätzen. Auch am Friedhof soll sich einiges tun.
Die Fischbacher fordern von der Stadt Ebern Bauplätze auszuweisen, die auch erschlossen werden sollten. Ein Baugebiet ist schon seit dem Jahr 2000 ausgewiesen, aber nichts hat sich getan, war der Vorwurf bei einer Bürgerversammlung am Freitagabend in der alten Schule des Eberner Stadtteils.
Eingangs sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann, dass die Ortsteilvertreterin, Stadträtin Brunhilde Giegold die Zusammenkunft angeregt habe. Hinsichtlich des bestehenden Bebauungsplanes "Kleeberg" müsse man wohl realisieren, sagte der Bürgermeister, dass in diesem zu viele Bauplätze vorgesehen wären, was für Fischbach nicht realistisch sei. Brunhilde Giegold: "Wir Fischbacher haben kein Interesse, dass der bestehende Bebauungsplan aufgehoben wird, wir wollen ihn erhalten. Ja, 31 Bauplätze sind für uns wohl unrealistisch, aber wir halten am Bebauungsplan fest. Änderungen könnten vorgenommen werden", sagte die Stadträtin.
Das sah auch der Bürgermeister so: "Wir müssen den Plan wohl nochmals überplanen und uns Zufahrtmöglichkeiten für das Baugebiet überlegen." In diesem Zusammenhang wies Hennemann auch auf das Problem mit Hochwasser hin, was ja schon einmal für Aufsehen gesorgt habe. Insbesondere Hans Krell störte sich daran, dass sich das Ganze schon fast 20 Jahre hinziehe. "Nichts hat sich getan, Bauwerber, die im Jahr 2006 vorhanden waren, konnten ihre Ziele nicht verfolgen. Das wurde damals in die unterste Schublade gelegt. Die Stadt muss sich nun endlich mal die Mühe machen, Bauplätze zu kaufen und zu erschließen" forderte Krell. Dazu meinte der Bürgermeister, dass erst einmal die Bereitschaft zum Verkauf von Bauplätzen von den Eigentümern vorhanden sein müsse.
Er stimmte zu, dass die Stadt versuchen müsse, die Bauplätze in ihren Besitz zu bekommen. Hier ließ er einfließen, dass im Stadtgebiet Ebern 200 erschlossene Bauplätze vorhanden wären, aber Eigentümer nicht verkaufen würden. "Bauplätze werden wir künftig nur ausweisen, wenn wir auch Eigentümer sind", sagte Hennemann. Krell und auch Theo Sauerteig verwiesen auf die Nachbargemeinden Rentweinsdorf und Untermerzbach. "Da klappt das doch auch, warum nicht in Ebern?", so ihre Frage.
Die Vergangenheit wollte der Bürgermeister nicht bemühen. "Das war damals halt so, wie es war." Jedenfalls sei nun die Stadt bemüht, Bauplätze zu kaufen, um sie Bauwerbern anbieten zu können.
Plan soll abspecken
Hennemann schlug eine Umplanung des Bauplanes in Fischbach vor, um diesen auf ein erforderliches Maß zu reduzieren. Wie lange das dauere, vermochte er auf Frage von Hans Krell nicht zu sagen, das hänge von vielen Faktoren ab. "Eigentlich könnte man heute schon in Fischbach bauen", meinte er und sprach zwei Grundstücke an, bei denen es mit dem Verkauf Probleme gibt, weil Erbengemeinschaften mit reinspielten. Auch merkte Hennemann an, dass die Nachfrage das Handeln bestimme. "Je weiter Baugrundstücke von Ebern weg sind, je weniger sind Nachfragen vorhanden, das hat mit Schulen und Strukturen zu tun." Er bekannte sich dazu, auch die Strukturen in den Dörfern aufrecht erhalten und fördern zu wollen.
Private Interessen würden beim Kauf von Grundstücken immer vorgehen, sagte Hennemann. Auch Brunhilde Giegold machte noch mal deutlich, dass in Fischbach Interesse an Baugrundstücken bestehe. "Es ist ganz wichtig, dieses Bauinteresse konkret der Stadt gegenüber zu bekräftigen, dann kann die Stadt überlegen und sich bemühen etwas auf die Beine zu stellen, was bis 2020 möglich sein sollte."