Genug Platz für Ballsport
Autor: Sabine Weinbeer
Eltmann, Donnerstag, 18. Mai 2017
Ein behindertengerechter Zugang zu Apotheken, das Dilemma mit der Kalkofenquelle und der Multifunktionscourt - der Bauausschuss Eltmann hatte viel zu tun.
Mit einer Feststellung zu dem schweren Betriebsunfall bei Schaeffler und der Leistung der Rettungskräfte eröffnete Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) die Sitzung des Bauausschusses am Dienstag. Den Verletzten wünschte er eine schnelle Genesung - zeigte sich von der hervorragenden Zusammenarbeit der Rettungskräfte bei allem Unglück beeindruckt.
Besonders der Feuerwehr Eltmann sprach er zu diesem Anlass seine Anerkennung aus. Denn: Sowohl an Einsätzen, als auch an psychischer Belastung hätten die vergangenen Tage den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten viel abverlangt.
Drei Unglücke in kurzer Zeit
Da war zunächst der tödliche Unfall bei der Feldarbeit in Stettfeld, dann die Suche nach dem verunglückten Autofahrer auf der A 70, der seine verletzte Frau zurückgelassen hatte, und zuletzt der Großalarm bei Schaeffler, wo viele Feuerwehrleute Freunde und Verwandte haben. Ein hohes Maß an fachlichem Wissen sei gefordert gewesen, trotzdem hätten die Helfer Schlimmes sehen und verarbeiten müssen. "Ich kann gar nicht genug Anerkennung aussprechen", betonte Michael Ziegler. Vor der eigentlichen Sitzung hatten die Mitglieder des Bauausschusses einige Ortseinsichten absolviert. An der neuen Schleusenbrücke in Limbach ging es um die Abnahme. Für Thomas Pflaum sei die Frage der Ausleuchtung noch ungeklärt.
Die alte Brücke hatte zwar keine eigene Beleuchtung, doch sei sie flacher gewesen und sei von den Leuchten auf beiden Seiten gut ausgeleuchtet worden. Die neue Brücke sei in der Achse verschoben und habe eine stärkere Wölbung, so dass die Fußgänger zwischen Ort und Sportheim eine große Strecke in weitgehender Dunkelheit unterwegs seien.
Im Herbst soll diese Frage nochmals aufgegriffen werden. Eine Pflicht zur Beleuchtung gebe es auf der Brücke nicht, so Bürgermeister Michael Ziegler. Der Grund: Der Weg zum Sportgelände und weiter in die Flur sei laut Widmung ein Feld- und Flurweg, keine Ortsstraße.
Freude über Multifunktionscourt
Erfreut zeigten sich Bürgermeister und Bauausschuss über den Bau des Multifunktionscourts, der neben dem Freibad entsteht und am 14. Juni offiziell seiner Bestimmung übergeben wird. Der Platz biete nicht nur optimale Rahmenbedingungen für fast alle Ballsportarten, er könne im Winter auch zur Eislauffläche werden - wenn es längere Zeit richtig kalt sei, beugte Michael Ziegler übereilten Aufforderungen in den ersten Frosttagen des nächsten Winters gleich vor. Sehr zufrieden ist das Gremium zudem mit der Firma "EnWat", die die Ultrafiltrations- und UV-Anlage für die Kalkofenquelle in die Pumpstation an der Goethestraße eingebaut hat. Firmenchef Klaus Strätz erläuterte die Anlage, die in etwa drei Wochen in Betrieb gehen kann, wenn die noch notwendigen Wasser-Analysen erfolgt sind.
Dilemma mit der Kalkofenquelle
Bürgermeister Michael Ziegler zeigte sich sehr zufrieden mit dieser Lösung. Lange hatte der Stadtrat darum gerungen, das Dilemma Kalkofenquelle zu lösen. Diese liefere nämlich bestes Trinkwasser, das noch dazu ohne Pumpeinsatz in den Hochbehälter an der Wallburg laufe. Doch: Wie jede Quelle sei auch die Kalkofenquelle anfällig für den Eintrag von Keimen und Trübungen, vor allem bei Starkregen. Da solcher Starkregen immer öfter auftrete, entschloss sich der Stadtrat zu dieser Investition, die die Trinkwasserqualität langfristig sichert.
Ein weiteres Thema im Bauausschuss: Alle Apotheken sind aufgefordert, nach Möglichkeit, einen barrierefreien Zugang zu schaffen. Eine Anfrage auf eine Rampe stellte daher auch Apotheke Stephan Schmitt an die Stadt Eltmann, seine Marienapotheke liegt in der Schottenstraße. Knapp 76 Zentimeter müsste eine solche Rampe hier überwinden, sie müsste dazu 12,5 Meter lang sein.
Da diese Rampe einerseits die gesamte Gehsteigbreite in Anspruch nehme, zum anderen den Eingang des benachbarten Geschäfts beeinträchtigen würde, sei sie nicht umsetzbar, wie der Ausschuss vor Ort feststellte. Der Apotheker werde in der Folge eine Außenklingel anbringen, damit gehbehinderte Kunden, die die Stufen nicht schaffen, vom Personal bedient werden können.
Kein Bolzplatz für die Jugend
"Wir haben keinen geeigneten Platz gefunden", musste Bürgermeister Michael Ziegler zum Wunsch der Eschenbacher Jugend nach einem Bolzplatz erklären. Dieser Wunsch wurde in der Bürgerversammlung geäußert, und Stadtrat Günther Hofmann hatte sich bereiterklärt, mit dem Eigentümer eines geeigneten Grundstücks zu reden. Viele Möglichkeiten für einen solchen Platz gebe es in Eschenbach nicht, weil auf einer Seite das Gelände steil ansteigt, auf der anderen Seite des Ortes die B 26 verläuft. Jenseits der Bundesstraße werde die Stadt auf keinen Fall eine Freizeiteinrichtung schaffen, die die Jugendlichen zwingt, die stark befahrene Straße zu überqueren.