Gemeindezentrum macht Freibad attraktiver
Autor: Ralf Kestel
, Dienstag, 25. Sept. 2012
Die Finanzierung steht, der Plan ist fertig - und doch wartet noch viel Arbeit: Sanierung und Umbau des Kraisdorfer Gemeindezentrums werden ein Mammutprojekt. Dies zu stemmen wird nicht einfach.
Dies wurde am Montagabend bei der Bürgerversammlung im Gasthaus Bühler deutlich. Immer wieder beschwor Bürgermeister Hermann Martin (Bürgerblock) den Gemeinschaftsgeist der Kraisdorfer. "Das ist eine komplexe Sache. Aber wir werden's irgendwie schaffen", war Martin überzeugt, auch "wenn die Gemeinde 150.000 Euro in die Hand nehmen muss und die Folgekosten nicht zu 100 Prozent tragen kann".
Dieses "Irgendwie" hat auch schon einem Namen: Gerhard Eller soll einen Bauausschuss leiten, in dem Vertreter der örtlichen Vereine die Koordination übernehmen. "Wir brauchen 7800 Stunden an Eigenleistung", gab der Bürgermeister als Arbeitsauftrag aus. "Wir brauchen Mut und Tatkraft."
Die Umsetzung dieses Aufrufes gelang bei der Bürgerversammlung noch nicht. Ein Bauausschuss kam nicht zusammen. Dies soll bei bei einem weiteren Treffen der Vereinsspitzen in den nächsten 14 Tagen geschehen. Und auch Gerhard Eller willigte nicht uneingeschränkt ein: "Es muss erst feststehen, wer welche Kompetenzen hat."
Zuschüsse vom Freistaat
Eine führende Rolle liegt auf jeden Fall bei Renate Schubarth-Eisenhardt. Die Architektin aus Setzelsdorf stellte die Pläne zum 590.000-Euro-Projekt vor, das vom Freistaat mit 300.000 Euro bezuschusst wird. "Wir haben die Kosten mühevoll zusammengetragen und ewig gerechnet", sagte sie.
Dass dabei eine so hohe Summe herausgekommen ist, begründete die Architektin damit, dass das Gemeindezentrum "ja kein kleines Gebäude ist" und "dann für 20 bis 25 Jahre nichts mehr gemacht werden muss". Bis es soweit ist, stehen umfassende Eingriffe an. "Das Gebäude ist isoliertechnisch eine Katastrophe", verwies Renate Schubarth-Eisenhardt auf die bisherige Energieverschwendung. Eine neue Heizung, neue Fenster sowie Wärmedämmung gehören daher zu den ersten Maßnahmen.
Erweiterung vorgesehen
Im zweiten Schritt folge die Erweiterung des Erdgeschosses, wo der bisher überdachte Bereich neue Räume für das Freibad aufnehmen soll: Umkleidekabinen, Duschen und WC, die auch von den Spielern des Tischtennisclubs genutzt werden könnten. "Wir werden die Maßnahmen über einige Jahre strecken. Es ist ein Brocken Arbeit, der da auf uns alle zukommt", versuchte die Architektin Pioniergeist zu wecken. Für das laufende Jahr seien schon 100.000 Euro aus Zuschüssen abrufbar. "Deshalb sollten wir in das Modul Heizung/Wärmedämmung noch einstigen."
Für alle Nutzer - Feuerwehr, Blasmusik, TTC, Seniorenkreis, Schwimmbadverein und einen eventuellen Gastraum - ergäben sich Vorteile. So lasse sich im Erdgeschoss neben Lagerräumen für Feuerwehr und Blasmusik auch ein Verkaufsraum in Richtung Parkplatz unterbringen. Mit dem Überbau des Erdgeschosses wird eine Treppe als zweiter Fluchtweg installiert. Weiter seien im Obergeschoss der Saal mit Bühne und Abstellraum und der Feuerwehrschulungsraum vorgesehen. Im Saal müsse der Bodenbelag erneuert werden.