Gemeinde tritt auf die Bremse

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In Wonfurt, Dampfach und Steinsfeld werden fast sämtliche Siedlungsgebiete zu Tempo-30-Zonen. Dort gilt dann in Zukunft die Vorfahrtsregel "Rechts vor Links". Insgesamt können 42 Vorfahrtsschilder abgebaut werden. Unser Bild zeigt Wonfurt. Foto: Ulrike Langer
In Wonfurt, Dampfach und Steinsfeld werden fast sämtliche Siedlungsgebiete zu Tempo-30-Zonen. Dort gilt dann in Zukunft die Vorfahrtsregel "Rechts vor Links". Insgesamt können 42 Vorfahrtsschilder abgebaut werden. Unser Bild zeigt Wonfurt. Foto: Ulrike Langer

Der Wonfurter Bauausschuss setzte Tempo 30 für die meisten Siedlungen in Wonfurt, Dampfach und Steinsfeld fest.

Auf Beschluss des Bau- und Umweltausschusses des Gemeinderats Wonfurt werden in Wonfurt, Dampfach und Steinsfeld fast sämtliche Siedlungsgebiete als Tempo-30-Zonen ausgewiesen. Ausgenommen sind die Grillengasse und die Staatsstraße in Wonfurt, die Kreisstraßen und das Areal um die Kirche in Dampfach sowie die Staatsstraße in Steinsfeld.

Wie Bürgermeister Holger Baunacher (Junge Liste) mitteilte, hat die Verkehrsschau mit der Polizeiinspektion Haßfurt ergeben, dass nichts gegen die Ausweisung von Tempo-30-Zonen spreche, solange diese in einem abgegrenzten Gebiet lägen. In den Zonen gelte die Vorfahrtsregelung "Rechts vor links", so dass 42 Vorfahrtsschilder in der ganzen Gemeinde entfernt werden könnten und nur 25 neue Schilder aufgestellt werden müssten.
Auf Vorschlag des Bürgermeisters wird zudem das neue Baugebiet Bodenfeld in Wonfurt als verkehrsberuhigte Zone (Spielstraße) ausgewiesen.

Da die Grillengasse als Gemeindeverbindungsstraße nicht in einer Tempo-30-Zone liegen kann, wird zwischen dem Ortsschild Richtung Hainert und dem ersten Haus im neuen Baugebiet Bodenfeld auf Höhe der Brücke die Straße baulich verengt. Zunächst werden provisorisch elastische Bordsteine mit Reflektoren rechts und links der Fahrbahn versetzt angebracht. Sollte der Versuch erfolgreich sein, wird die Straßenoberfläche später mit rotem Asphalt versehen. Baunacher bestätigte, dass die Straße breit genug sein werde, damit auch größere landwirtschaftliche Fahrzeuge passieren können.


Weitere Themen wurden im Bauausschuss und in der anschließenden Sitzung des Gemeinderats angesprochen. Weil am See "Lehmgrube" in Wonfurt vermehrt Wohnwagen abgestellt werden, nur noch Teilflächen als Gärten genutzt werden und auch die Grenzen nicht mehr ganz klar zu erkennen sind, soll das Gebiet auf der dem Main zugewandten Seite überplant werden. "Alle, die dort einen Nutzgarten gepachtet haben, werden angeschrieben und gefragt, welche Fläche sie künftig bewirtschaften möchten", sagte Baunacher. "Danach werden wir einen Plan erarbeiten und die Größe der Gärten, die nur noch an Bürger der Gemeinde verpachtet werden, anpassen. Ferner sollen die Gärten künftig über einen Weg erschlossen werden." Pächter, deren Wohnwagen dort über längere Zeit abgestellt seien, würden aufgefordert, diese zu entfernen.

Bürgermeister Holger Baunacher berichtete weiter, dass die Erschließung des Baugebiets Bodenfeld in Wonfurt im Zeitplan liege. Geplant sei, gleich die nötigen Glasfaserleitungen fürs schnelle Internet zu verlegen.

In Wonfurt und Steinsfeld sollten bis zum Herbst nächsten Jahres 98 Prozent aller Haushalte über einen schnellen Internetzugang verfügen. Der Breitbandausbau in Dampfach folge etwas später, sagte Baunacher.



Die Gemeinde Wonfurt steigt in eine Nahwärmeversorgung ein

Die Gemeinde Wonfurt befindet sich auf dem Weg zum Bioenergiedorf. Sie möchte nicht nur die gemeindeeigenen Gebäude mit einer neuen Heizzentrale, einem Blockheizkraftwerk, versorgen, sondern auch privaten Abnehmern eine nachhaltige, ökologische und wirtschaftliche Wärmeversorgung über ein Nahwärmenetz anbieten. Ein Informationsblatt wird in Kürze allen Haushalten zur Verfügung gestellt, wie Bürgermeister Holger Baunacher in der Sitzung des Gemeinderates in Wonfurt am Montagabend im Rathaus mitteilte.

Das Projekt "E-W-A Energiewende Wonfurt Aktiv" für die Nahwärmeversorgung der Gemeinde Wonfurt hatte Baunacher den Bürgern bereits Anfang des Jahres in Informationsveranstaltungen erstmalig vorgestellt. "Die Nutzung von Nahwärme leistet angesichts der sich abzeichnenden Klimaveränderung und der Knappheit fossiler Brennstoffe einen erheblichen Beitrag zu Umweltschutz und Ressourcenschonung", betonte er erneut. "In einem Informationsbrief wollen wir nun noch einmal die wichtigsten Informationen zum geplanten Nahwärmenetz vorstellen."

Zusammen mit einem Faltblatt, das die wichtigsten Fragen beantworten soll, erhalten die Bürger eine "Bedarfsabfrage". Sie werden gebeten anzukreuzen, ob sie bereit sind, sich an ein Nahwärmenetz anzuschließen, und sollen relevante Daten zu ihren Gebäuden, ihren Heizungsanlagen, zu ihrem Warmwassserbedarf und zu ihrem Brennstoffverbrauch eintragen. "Nach der Auswertung dieser Abfrage werden die zu erschließenden Gebiete ermittelt und ein Ingenieurbüro mit der Planung und Kostenermittlung beauftragt", erklärte Baunacher. "Im Anschluss werden wir in einer Bürgerversammlung die Ergebnisse inklusive der genauen Kostenberechnungen vorstellen." Zur Detailplanung gehörten dann vor allem die Ermittlung der genauen Erschließungsgebiete, das Auswählen eines geeigneten Standortes für die zentrale Heizungsanlage, die Planung zur Aufforstung sowie die Gründung einer Genossenschaft und einer Energie-Erzeugungsgesellschaft. "Wer sich jetzt schon informieren und die Bedarfsabfrage online ausfüllen möchte, kann dies auf der Homepage der Gemeinde Wonfurt unter dem Stichwort Energiewende und Nahwärmenetz in der Gemeinde Wonfurt erledigen", teilte der Bürgermeister mit. Wer beim Ausfüllen Hilfe benötige, könne sich an ihn oder an den Energieberater Erich Öchsner aus Steinsfeld wenden.