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Gemeinde macht Finanzmittel frei


Autor: Helmut Will

Untermerzbach, Dienstag, 07. März 2017

Die Feuerwehren aus Untermerzbach und Ortssteilen werden mit Schutzkleidung und neuem Gerät ausstaffiert
Sven Liebermann und Carolin Schulz (von rechts) freuen sich über einen Gutschein über eine Beratungsleistung im wert von 500 Euro, den ihnen Bürgermeister Helmut Dietz bei der Ratssitzung aushändigte. Die jungen Leute wollen ein altes Anwesen am Marktplatz um- und ausbauen und damit im Ortskern von Untermerzbach ein Wohnanwesen für sich schaffen. "Da ist der Scheck für Beratungsleistungen gut angelegt", meinte Dietz und hob positiv hervor, dass junge Menschen sich in der Gemeinde ansiedeln wollen. Foto: Helmut Will


Für ihre Feuerwehren greift die Gemeinde Untermerzbach "tief" in den Gemeindesäckel. 14 900 Euro genehmigte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend für Ersatz- und Neubeschaffungen, wie sie für die Feuerwehren aus dem Gemeindegebiet durch den federführenden Kommandanten und Kreisbrandmeister Ralph Morgenroth beantragt wurden.

Das umfasst zunächst die Schutzausrüstung: Allein in Hemmendorf kämen acht neue Feuerwehrkräfte hinzu die neu einzukleiden sind. "Dort ist ja nun jeder Haushalt in der Feuerwehr vertreten", freute sich Bürgermeister Helmut Dietz (SPD). Beschaffungen für Schutzausrüstung belaufen sich auf zirka 8000 Euro, Anschaffungen für den Atemschutz schlagen mit etwa 2400 Euro zu Buche, dazu kommen noch verschiedene weitere Ersatzbeschaffungen, sodass sich alles zusammen auf 14 900 Euro beläuft.


Neue Arbeitsgemeinschaft

Zugestimmt hat der Gemeinderat einer Zweckvereinbarung mit der Arbeitsgemeinschaft Landkreistourismus. Das, so Helmut Dietz sei nötig, um die Arbeit in diesem Bereich auf rechtlich haltbare Füße zu stellen. Dazu sei ein Einzelbeschluss der Kommune erforderlich. Gemeinderat Karl fragte, ob der Gemeinde hierdurch Kosten entstünden, was vom Gemeindeoberhaupt verneint wurde.

Gemeinderätin Birgit Finzel sah "Nachbesserungsbedarf" in der Formulierung hinsichtlich der Abstimmungs- und Beschlussrechte der Gemeinden. Bürgermeister Dietz will das beim Abschluss der Vereinbarung ansprechen.

Eine Verordnung der Gemeinde ist nötig, um Öffnungszeiten für die Verkaufsstellen beim alljährlichen Gartenmarkt in Gereuth zu bestimmen, sagte Bürgermeister Dietz. Dazu erläuterte Verwaltungsleiter Edgar Maier, dass die Öffnungszeiten bisher von der Gemeinde als Einzelfallregelung bestimmt wurden.
Das sei nunmehr laut Landratsamt nicht mehr erlaubt. "Bei regelmäßig wiederkehrenden Öffnungszeiten dieses Spezialmarktes mit einem gewissen Besucherstrom ist eine Verordnung erforderlich", sagte Maier. Den Erlass einer solchen Verordnung wurde zugestimmt.
Das gemeindliche Einvernehmen wurde für ein Bauvorhaben in der Gleusdorfer Seniorenresidenz erteilt. Dort sollen Umbauarbeiten für Brandschutzmaßnahmen vorgenommen und das Gesamtobjekt "aktualisiert" werden.


Neue Kapelle

Die Interessengemeinschaft "Kapelle Wüstenwelsberg" möchte laut ihrer Sprecherin Gisela Baumann auf einem Privatgrundstück nahe dem dortigen Campingplatz eine kleine Kapelle errichten. Ein entsprechender Bauantrag lag vor. Bürgermeister Dietz dazu: "Ich finde das nicht schlecht, einen Ort zu schaffen, an dem man sich niederlassen und mit seinen Sorgen in sich gehen kann."

Dritter Bürgermeister Dieter Reisenweber unterstützte seinen "Chef", auch wenn die Kapelle im Außenbereich entstehen soll. Auch er befürwortete das Ansinnen. Das Landratsamt habe hierzu noch keine Stellungnahme gegeben, weil es erst den Bauantrag abwarten möchte.
Auch wenn Gemeinderat Gerald Karl fand, dass es geeignetere Standorte gäbe, erteilte das Gremium einstimmig das gemeindliche Einvernehmen. Weitere Bauvorhaben wurden abgesegnet.
Vergeben wurde der Einbau von Fenstern für ein kommunales Gebäude am Marktplatz, wobei eine Firma aus Westhausen mit 28.300 Euro das günstigste Angebot abgab und den Zuschlag erhielt.


in Kürze notiert

Als Information gab Helmut Dietz bekannt, dass für die Ozonanlage der Wasserversorgung kurzfristig 12 000 Euro investiert werden mussten. Der Zuwendungsbescheid für Städtebauförderung für den Marktplatz 7 sei erteilt. 60 Prozent gebe es auf die zuwendungsfähigen Kosten von insgesamt 475 000 Euro.
Für die Synagoge Gleusdorf liege die Ausschreibung für die Projektentwicklung vor und Feuerwehrpumpen würden durch verschiedene Firmen demnächst am Landsbach vorgeführt.


Bürger helfen Bürgern

Bürgerliches Engagement wird von der Gemeinde Untermerzbach begrüßt und unterstützt. Mit den Verantwortlichen, die sich freiwillig im Ehrenamt für andere Mitglieder der Gemeinde einbringen sei man zusammen gesessen und habe Bilanz gezogen, sagte der Bürgermeister. Rolf Ospel aus Buch habe eine Auflistung der Arbeiten vorgelegt, aus der hervorgehe, wer welche Arbeiten im Gemeindegebiet für andere, die diese nicht selbst erledigen können, übernehme. "Alles läuft sehr unbürokratisch", sagte Bürgermeister Dietz. Die Telefonnummern, unter der sich Hilfesuchende melden können, seien im Gemeindeboten unter "Bürger helfen Bürgern" veröffentlicht. Diese lauten 09533-980921 und 0175-7968726.
Ansprechpartner in die einzelnen Ortsteilen würden noch gesucht. Für Gereuth erklärte sich Ortssprecherin Marion Leonhardt bereit, als Ansprechpartnerin zu fungieren; Gemeinderat Robert Bohla steht für Obermerzbach zur Verfügung, für Recheldorf ist es Gerhard Roth und für Wüstenwelsberg Gerald Karl.