Gebäude an der Engstelle in Dippach muss weichen
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Dienstag, 06. August 2013
Der Eltmanner Bauausschuss schaute sich die aktuellen Projekte in den Stadtteilen an. An allen Baustellen geht es voran. Der neue Kindergarten überzeugte.
Schluss soll sein mit der Engstelle im Eltmanner Stadtteil Dippach. Der Bauausschuss besichtigte das Anwesen am Mühlbach 16. Auf 2300 Quadratmetern stehen Wohnhaus mit Scheune und Anbau - ein Abriss ist geplant.
Bürgermeister Ziegler erinnerte, dass die Stadt das Anwesen mit der Idee kaufte, die Engstelle in Dippach zu beseitigen. Außerdem sollte mit der Dorferneuerung ein Gehweg durch das Dorf hinaus zum Friedhof entstehen. Das Wohnhaus soll abgerissen werden. Der Bauausschuss erörterte vor Ort die Frage, was mit der Scheune geschehen soll. Der städtische Bauhof könnte Platz gebrauchen, und so beschloss das Gremium einstimmig, die Scheune nicht zu veräußern.
Bei der Garagenanlage in Limbach an der alten Schule zeigen sich starke Risse im Mauerwerk; im Winter hebt sich auch der Beton. Ludwig Pflaum merkte an, dass es sicherlich Sinn mache, mit der Feuerwehr zu sprechen.
Zur schadhaften Einfriedungsmauer am Friedhof Limbach lag dem Ausschuss ein Schreiben des Bischöflichen Ordinariats Würzburg vor: Die Stadt Eltmann wird hier an ihre Unterhaltspflicht erinnert. Bürgermeister Michael Ziegler meinte, es sei ja auch in den nächsten zwei bis drei Jahren die Außensanierung der Wallfahrtskirche vorgesehen. Er würde die Maßnahmen gerne in die Sanierung eingebunden sehen.
Da muss man noch mal ran
In der "Weidengasse" und "Schloßsteige" wurden laut Ziegler die größten Schäden notdürftig repariert. Man sollte die Sanierung der Straßen aber noch einmal im Herbst auf die Tagesordnung bringen, um sie im nächsten Haushalt abzuwickeln. Günter Hofmann meinte, dass man die beiden Projekte für 2014 mit oberster Priorität versehen sollte. Drittem Bürgermeister Peter Klein war dies zu unsicher, "denn wir schieben das schon fünf Jahre vor uns her, und immer ist dann anderes wichtiger". Schließlich einigte man sich darauf, diese Maßnahmen im Oktober zu diskutieren und für 2014 vorzusehen.
Nächste Station war die Treppenanlage zwischen Weingartenstraße und "In den Weingärten": Auch hier stünde eine Sanierung an, keine Frage. Zweiter Bürgermeister Hans-Georg Häfner plädierte für fertige Stufen, Josef Schwemmlein fragte, ob man nicht mit einer fertigen Betonteil-Treppe besser fahre. Für beide Varianten sollen Kostenangebote eingeholt werden.
Positive Bilanz
"Mit der Einweihung der Kinderkrippe im September in Weisbrunn und der Fertigstellung des neuen Kindergartens in Limbach zum Jahresende haben wir unsere Projekte im Vorschulbereich auf jeden Fall für einen überschaubaren Zeitraum sehr positiv abgeschlossen." Das attraktive Angebot für die Eltern hob Bürgermeister Ziegler bei der Besichtigung des Rohbaus des neuen Kindergartens in Limbach hervor. Planer Bernd Schuhmann bekräftigte, dass man zum Jahresende fertig wird. Dies sei notwendig, weil diese Baumaßnahme per Sonderförderung abgewickelt und der Verwendungsnachweis zeitnah eingereicht werden müsse.
Der Bauausschuss überzeugte sich von den großzügigen Innenräumen. Am Rohbau ist inzwischen das Dach dicht, in den nächsten zwei Wochen soll es begrünt werden. Im September folgen die Fensterelemente.
Da der Bau an einem Hang steht, konnte hier der Turn- und Mehrzweckraum mit einem Abstellraum im Untergeschoss integriert werden. Außerdem erhält die Einrichtung einen Werk- und Therapieraum; er ist gefordert für die Hortgruppe mit Schulkindern.
Im Erdgeschoss befinden sich die drei Gruppenräume, wobei als Besonderheit auf der Galerie noch eine Spielebene geschaffen wurde. Im Schlafraum sind zehn Betten geplant; genügend Raum gibt es nun auch für das Personal und die Leiterin.
Die Räte interessierte die Abschattung der Südseite genauso wie die Fußbodenheizung und die Dämmung. Erfreut wurde aufgenommen, dass der Kostenrahmen von 1,8 Millionen Euro eingehalten werden kann. Bauherr ist die katholische Kirchenstiftung, die (mit Diözese) ein Drittel der Kosten trägt; die Stadt zahlt mit der Förderung durch den Staat den Rest.
Interview mit der Kindergartenleiterin Ellen Steinhäuser
Der Rohbau ist fertig und nun geht es an den Innenausbau des Kindergartens in dem Eltmanner Stadtteil Limbach. Die Einrichtung wird verschiedenen Altersgruppen angepasst. Kindergartenleiterin Ellen Steinhäuser gehen die nächsten Monate und der Umzug schon im Kopf herum, wie sich im Gespräch mit ihr zeigte.
Erst einmal zum Ausweichquartier. Wie fühlt ihr euch mit den Kindern da?
Ellen Steinhäuser: Wir sind nun fast ein Jahr im Untergeschoss des Pfarrheims. Das Provisorium ist insofern schön, dass wir weg von der Baustelle sind und wir nicht bei laufender Maßnahme den Betrieb im gleichen Gebäude aufrechterhalten müssen. Außerdem ist ja auch das Pfarrheim neu, aber dort ist es unheimlich laut. Deswegen habe ich darauf gedrängt, dass in den neuen Kindergarten unbedingt ein Schallschutz kommen muss.
Hat sich das Personal im Rohbau die neuen Räume angeschaut?
Ja, wir waren ja zum Richtfest eingeladen. Die Leute meinen, dass es ein "Riesengebäude" ist. Aber wir brauchen diese Räume für unsere spezielle Nutzung. Im alten Kindergarten musste zum Beispiel mein Büro für vieles herhalten: Es war Personalraum, Rückzugsraum für die Kinder, für die Frühförderung und vieles andere mehr. Ich denke und hoffe, dass wir jetzt in den nächsten Monaten noch mehr einbezogen werden, wenn es um die Innenausstattung geht. Die Küche wurde ja schon ausgesucht.
Inwieweit konntet ihr die Planung im Vorfeld mit beeinflussen?
Wir haben uns für die Planung auch andere neue Kindergärten angesehen, nicht nur im Landkreis, sondern darüber hinaus in Bad Kissingen oder Würzburg. Dabei haben wir auch an unsere pädagogische Konzeption gedacht und deswegen auch den "Reggio"-Kindergarten bei Hammelburg besucht. Hier stehen die Kinder als Forscher dahinter, die durch Experimente die Welt für sich entdecken. Das haben wir in unsere Überlegungen mit einbezogen.
Wie hat sich das ausgewirkt?
Einmal wollten wir nicht mehr in jedem Gruppenraum eine kleine Küche, sondern wir wollten eine Küche mit einem Raum, unserem "kleinen Restaurant", wo sich alle Kinder als Familie zum Essen treffen. Außerdem war uns für den Hort ein Werkraum für die naturwissenschaftliche Arbeit wichtig, der natürlich auch anderen Gruppen zur Verfügung steht. Besonders schön und praktisch finde ich die überdachten Plätze mit einem Einschnitt im Außenbereich, wo die Kinder sitzen oder ihre Schuhe ausziehen können. Gleichzeitig wurden Toiletten mit Außenzugang geschaffen. Das war uns gerade für den Sommer wichtig, damit die Kinder nicht immer wieder mit schmutzigen Schuhen ins Haus müssen.
Was ist das Besondere am Kindergarten in Limbach?
Wir haben ein Angebot mit 25 Plätzen für die Altersgruppe von drei bis sechs Jahren. Außerdem haben wir dann eine Krippengruppe mit zwölf Plätzen für die unter Dreijährigen. Diese werden von drei Ganztagskräften, zwei Praktikanten und drei Teilzeitkräften betreut. Etwas Besonderes ist unsere Hort- oder Betreuungsgruppe mit 15 Plätzen für Schulkinder. Dies darf man aber nicht als Konkurrenz zur Ganztagsklasse sehen, sondern als Ergänzung. Wir reagieren damit flexibel auf die Bedürfnisse von Eltern, wenn zum Beispiel eine Mutter eine Woche frei hat und dann eine Woche arbeitet und nur dann den Platz braucht, oder wenn sie die Betreuung nur am Freitag benötigt. Es ist auch angedacht, die Zusammenarbeit mit der Schule zu verstärken und dort eventuelle Lücken aufzufangen. Hierzu wollen wir demnächst eine neue Elternbefragung durchführen.
Ist das Personal für diese vielseitige Betreuung in Krippe, Kindergarten und Hort speziell ausgebildet?
Meine Kolleginnen gehen regelmäßig zur Fortbildung und unsere Eltern sind auch sehr zufrieden mit der Hausaufgabenbetreuung. Allerdings würde ich es begrüßen, wenn die Erzieherinnen zur Hausaufgabenbetreuung Lehrgänge mit Lehrern an der Akademie in Dillingen besuchen könnten. Dadurch könnte die Arbeit intensiviert werden.
Sicher freuen sich alle auf den Umzug. Für wann ist er geplant?
Der Einzugstermin soll im Januar 2014 sein. Ich glaube aber noch nicht, dass dies klappt. Wichtig wäre es mir, dass alle Baumaßnahmen ganz abgeschlossen sind und wir nicht voreilig umziehen. Dann wäre mir dazu das Frühjahr sogar lieber.
Das Gespräch führte Günther Geiling