Fürs Rathaus und für Spielgeräte

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Die Spielgeräte für den neuen Spielplatz in Pfaffendorf, der auf dieser Freifläche, wo das ehemalige Schulhaus stand, angelegt werden soll, stehen in den "Startlöchern", wie Bürgermeister Wolfram Thein am Montag sagte. Die alte Schaukel (links) steht schon mal. Helmut Will
Die Spielgeräte für den neuen Spielplatz in Pfaffendorf, der auf dieser Freifläche, wo das ehemalige Schulhaus stand, angelegt werden soll, stehen in den "Startlöchern", wie Bürgermeister Wolfram Thein am Montag sagte. Die alte Schaukel (links) steht schon mal. Helmut Will

Maroldsweisach hat sich für 2018 einiges vorgenommen, wie die Investitionsplanung im Haushalt zeigt. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 567 Euro.

Eingeschoben war die Sitzung, wie Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) sagte. Grund: der Erlass einer Haushaltssatzung. Diese wurde nach eingehender Erörterung durch Kämmerer Arno Welz vom Gemeinderat am Montag einstimmig verabschiedet. Das Volumen des Haushaltes 2018 beträgt insgesamt 8 445 862 Euro, 6 108 000 Euro im Verwaltungs- und 2 337 862 Euro im Vermögenshaushalt.

"Bei den Ausgaben ist eine Zuführung zum Vermögenshaushalt von 730 066 Euro enthalten. Diese überschreitet die Zuführung des Jahres 2017 um 201 954 Euro", sagte Welz. Die kostenintensivsten Ausgaben im Jahr 2017 wurden für das Gewerbegebiet in Maroldsweisach mit 143 900 Euro, den Aufzug im Rathaus mit 141 692 Euro, den Bauhof mit 96 500 Euro, die Förderung junger Familien, die Dorfrevitalisierung mit 66 700 Euro und die Erschließung des Gewerbegebietes in Altenstein veranschlagt. Beim Schuldendienst betrug die ordentliche Tilgung 149 598 Euro.


"Viel Geld eingesetzt"

"Auch im Jahr 2017 konnten geplante Maßnahmen begonnen und beendet werden, wobei wir viel Geld eingesetzt haben", sagte der Kämmerer. Dabei seien die geplanten Einnahmen "dünn gesät" und geplante Erschließungsbeiträge gänzlich ausgeblieben. Und trotzdem: "Die geplante Kreditaufnahme von 200 000 Euro musste nicht in Anspruch genommen werden", freute sich Welz.

Er führte aus, dass die Gebühren bei der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung nicht verändert würden und weiterhin bei 1,65 Euro, bzw. 1,60 Euro pro Kubikmeter liegen. An Einkommensteuer sind für das laufende 1 579 261 Euro in Aussicht, an Schlüsselzuweisungen 1 248 522 Euro. Beim Abwasser rechnet der Kämmerer mit Einnahmen von 180 000 Euro im Jahr 2018, wobei sich ein Fehlbetrag von 9850 Euro errechnet. Zusätzlich sind noch Ausgaben für Zins und Tilgung in Höhe von 62 380 € aufzuwenden.


Höhere Gebühren drohen

"Das heißt, dass die Einnahmen nicht ausreichen um die ordentliche Tilgung zu finanzieren. Somit ist eine Neukalkulation der Gebühren nach erfolgter Sanierung der Kläranlage Maroldsweisach umgehend vorzunehmen" so der Kämmerer.

Für die Wasserversorgung sind 185 000 Euro Einnahmen vorgesehen, was bedeutet, dass aufgrund der Ausgaben auch in diesem Bereich die Gebühren im Blickfeld bleiben und eventuell neu kalkuliert werden müssten.

Weitere geplante Einnahmen 2018: Forstwirtschaft 75 000 Euro, Mieten und Verpachtung, 46 300 Euro, Konzessionsabgabe 85 000 Euro, Mieteinnahmen beim Schulverband 89 750 Euro.

Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt mit Personalkosten und allen nötigen Kosten betragen 1 393 840 Euro. "Das sind 20 000 Euro mehr als im Jahr 2017", so Kämmerer Welz. Der gemeindliche Anteil für Personalkosten des Kindergartens Maroldsweisach beträgt 328 000 Euro bei Gesamtkosten von 750 000 Euro, auf die es einen staatlichen Zuschuss vom 422 000 Euro gibt. Der Kämmerer stellte fest, dass die Gemeinde für den Sozialbereich in ihrem Wirkungsbereich 638 000 Euro aufwendet. Diese Summe setzt sich zusammen aus der Schulverbandsumlage, den Personalkostenanteil für den Kindergarten und Fahrtkosten für Kindergarten.


Mehr Einnahmen aus der Gewerbesteuer

Erhöht wurden die Eintrittspreise für das Freibad Altenstein aufgrund einer erfolgten Sanierung 2012. Im Jahr 2018 rechnet man hier mit Gesamteinnahmen von 34 300 Euro. Dem stehen angenommene Ausgaben von 87 320 Euro gegenüber.

"Es ist erfreulich, dass wir im Jahr 2017 mehr Gewerbesteuer einnehmen konnten. Geplant waren 700 000 Euro, tatsächlich kamen 874 391 Euro rein", sagte Welz. Für 2018 werden wiederum 700.000 Euro erwartet. An Gewerbesteuerumlagen sind für das Jahr 2018 Ausgaben von 140 000 Euro geplant, 187 455 Euro waren es im Jahr 2017.

Die Kreisumlage stellt einen erheblich Ausgabenanteil im Haushaltsplan dar. Im Jahr 2018 sind das 1 387 254 Euro, was 46,2 Prozent der Umlagekraft von 3 002 714 Euro sind. "Sie hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 42 954 Euro erhöht", gab der Kämmerer bekannt.

Der Schuldenstand des Marktes Maroldsweisach erreicht 2018 nach den Ausführungen von Arno Welz ohne Kreditaufnahme und abzüglich der geplanten Tilgung von 125 000 Euro 1 875 385 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 567 Euro gleich kommt.


Geplante Investitionen

Der Kämmerer zählte eine Reihe von Maßnahmen auf, für die Investitionen in 2018 anstehen. Für den Eingangsbereich des Rathauses sind noch 15 000 Euro vorgesehen, so dass Gesamtkosten von 155 000 Euro anfallen. Die Förderung hierfür beträgt 117 000 Euro. Weitere Ausgaben: für das Feuerwehrwesen 95 000 Euro, wobei mit 4000 Euro Zuwendungen gerechnet wird; Maßnahmen in den Ortschaften Birkenfeld, Dürrenried, Hafenpreppach, Ditterswind, Wasmuthhausen, die sich auf etwa 680 000 Euro belaufen. Allerdings werden hierfür auch Zuschüsse von 372 000 Euro erwartet, eingerechnet 87 000 Euro die für die abgeschlossene Dorferneuerungsmaßnahme in Dürrenried, die vom Amt für ländliche Entwicklung noch immer nicht ausbezahlt wurde. 38 000 Euro fallen für Spielgeräte auf Spielplätzen in Birkenfeld und Pfaffendorf sowie dortigen Erneuerungsmaßnahmen an.

Bürgermeister Wolfram Thein dankte dem Kämmerer und seinem Team für die Ausarbeitung des Haushaltsplanes. "Es ist sichergestellt, dass unsere notwendigen Vorhaben finanzierbar sind und wir einen überschaubaren und soliden Finanzrahmen haben", so Wolfram Thein.


Was wird mit der Kläranlage?

Als "verunglückte" Lösung bezeichnete Gemeinderat Günter Freß (FW) den Umstand, dass seit sechs Jahren in der Gemeinde kein Baugebiet mehr ausgewiesen werde. Gemeinderat Rupert Fichtner fragte, wie es mit der Kläranlage in Birkenfeld weiter ging. "Die Birkenfelder wollen wissen, was Sache ist, was sie erwartet", sagte Fichtner. Dazu Bürgermeister Wolfram Thein: "Wir suchen zusammen mit den Gemeinden Ermershausen und Bundorf eine Lösung." Gemeinderat Stefan Böhm (JCU) bemängelte, dass immer noch keine Aufstellung über Gebäude, die im Gemeindegebiet leer stehen, vorliege, obwohl das schon länger gefordert werde. Auch vermisst Böhm Sitzungen des Bauausschusses. "Im Jahr 2017 war eine Sitzung, es wären mehr nötig gewesen, um die Aufgaben dieses Gremiums wahrnehmen zu können", sagte Böhm.


Es geht um die Stromtrasse

Bürgermeister Wolfram Thein wies darauf hin, dass am Freitag, 13. April, 19.30 Uhr, im Saalbau Hartleb in Maroldsweisach nochmals eine Infoveranstaltung zur geplanten Stromtrasse stattfinde. Weiter gab er bekannt, dass die Spielgeräte für den Spielplatz in Pfaffendorf ebenso wie für den in Birkenfeld, eingetroffen seien. Wann sie aufgebaut würden, vermochte er noch nicht zu sagen. Bänke sollten im Friedhof in Maroldsweisach aufgestellt werden, regte Gemeinderätin Doreen Büschel (JB) an. "130 gibt es bei uns in Maroldsweisach", sagte der Bürgermeister und will prüfen, ob dem Wunsch nachgekommen werden könne.

Ortssprecher Winfried Appel aus Geroldswind merkte an, dass es in Geroldswind keine Straßennamen gebe. Das nahm er zum Anlass um darzulegen, dass erst kürzlich der Rettungsdienst Probleme hatte bei einem medizinischen Notfall das entsprechende Anwesen im Ort zu finden. "Und das noch am Tag", sagte Appel, der eine Bürgerversammlung forderte, um Straßennamen und Hausnummern festzulegen.