"Für ein Provisorium nicht übel"
Autor: Sabine Weinbeer
Rauhenebrach, Freitag, 02. Februar 2018
Acht Arbeitsplätze der Verwaltung der Gemeinde Rauhenebrach wurden ins Obergeschoss verlagert. Die Mitarbeiter fühlten sich gleich wohl im Ausweichquartier.
Schwer geschleppt wurde am gestrigen Freitag im Rauhenebracher Rathaus. Nächste Woche beginnt der Umbau des Verwaltungstraktes, und so mussten acht Arbeitsplätze ins Obergeschoss in den Sitzungssaal und dessen Vorraum verlagert werden. Am Montag soll die Verwaltung wieder ganz normal laufen, hofft Bürgermeister Matthias Bäuerlein. Doch das hängt davon ab, ob auch die Rechner den Umzug reibungslos mitmachen.
Morgens um 7 Uhr ist immer Arbeitsbeginn im Rathaus in Untersteinbach, am Freitag aber hieß es: Antreten in Arbeitsmontur! Alle Verwaltungsangestellten und Bauhofmitarbeiter arbeiteten Hand in Hand.
Gut vorgearbeitet
"Wir haben schon gestern Abend vieles aus den Schreibtischen und Schränken in Kisten gepackt", erklärte Heike Pfrang im Gespräch mit unserer Zeitung den guten Fortschritt der Umzugsarbeiten, der bereits um 9 Uhr zu sehen war. Sie teilt sich die Stelle der Geschäftsleitung mit Stephanie Adam, die gerade im Vorraum des Sitzungssaales ihren Schreibtisch einräumt. Marga Müller, Brigitte Schmitt, Sieglinde Wirth und Alexandra Hümmer tun dasselbe drinnen im Sitzungssaal. Vorher wird alles noch ordentlich ausgewischt. Der wandfüllende Aktenschrank ist bereits eingeräumt.Eein Stockwerk tiefer kämpfen Matthias Stahl, Hubert Witzgall, Alois Hartmann, Burkhard Wengel und Reinhold Müller gerade mit dem Abbau eines weiteren Aktenschrankes. Jahrelang hat man ihn benutzt, die Schubladen gingen artig auf und zu. Jetzt stellt sich die Frage, wie man ihn fachgerecht demontiert, denn am Stück ist er nicht aus dem Büro zu bringen. Nach eingehender Analyse ist der Dreh gefunden: In Teilen wandert er in den Keller.
Der Umbau ist der zweite Abschnitt der Bauarbeiten am Rathaus. In den zurückliegenden Monaten erfolgte die energetische Sanierung nach dem KIP-Förderprogramm. Das Rathaus bekam neue Fenster, eine neue Fassade, eine behindertengerechte Toilette, Photovoltaik aufs Dach und eine Pelletsheizung in den Keller. Auch der barrierefreie Zugang, der noch angelegt wird, gehört zu diesem Programm.
Sozialräume für den Bauhof
In Eigenregie baut die Gemeinde nun den Verwaltungstrakt links des Eingangs um, erneuert sämtliche Leitungen, Estrich und Decken, schneidet die Arbeitsbereiche neu zu, und am Ende gibt es auch neues Mobiliar. In einem Nebengebäude entstehen außerdem Sozialräume für den Bauhof. Insgesamt werden rund 160 Quadratmeter Nutzfläche neu ausgebaut. Zehn Mitarbeiter hat Bürgermeister Matthias Bäuerlein in der Verwaltung mit einer hohen Teilzeitquote.Schon fertig ist der neue Serverraum gleich neben dem Amtszimmer von Bürgermeister Bäuerlein. Von dort wurden die neuen Kabelstränge verlegt, auch nach oben in den Sitzungssaal. "Heute Nachmittag rückt die IT an, und dann sollte am Montag alles wieder funktionieren", erklärte Bürgermeister Bäuerlein, der nebenbei noch mit der Architektin und dem Zimmermann Details bespricht.
Mit rund 400 000 Euro ist die Investition veranschlagt. "Wir gehen davon aus, dass der Bauhof Arbeiten im Gegenwert von rund 50 000 Euro übernehmen kann", erklärt Bäuerlein die Berechnung des Gemeinderates.
Das Ziel lautet, zu den Sommerferien in den neuen Büros arbeiten zu können. Der Gemeinderat tagt bis dahin ein paar Häuser weiter im Schulungsraum der Feuerwehr.
Die Verwaltungsmitarbeiter fühlten sich schon am Freitag recht wohl in ihrem Ausweichquartier: "Für ein Provisorium ist das nicht übel", meinte Marga Müller. Die Stimmung ist bestens, schließlich freuen sich alle auf ihre neuen Arbeitsplätze und nehmen die Baustelle daher mit Gelassenheit an.