" Für die nächsten 30 Jahre gut aufgestellt"
Autor: Helmut Will
Untermerzbach, Freitag, 20. März 2015
Mit der Sanierung der Grundschule und der Trinkwasserbrunnen wurden wegweisende Großprojekte abgeschlossen. In Gleusdorf und Untermerzbach fanden die Bürger nichts an der Gemeindepolitik zu kritteln.
Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) und der Gemeinderat scheinen ihre Arbeit gut gemacht zu haben. Bei den Bürgerversammlungen in Untermerzbach und Gleusdorf gab es, wie zuvor schon bei den Teilbürgerversammlungen für die anderen Orte der Itzgrundgemeinde, keine Kritik. Allenfalls kleinere Missstände wurden jeweils von den Bürgern angesprochen.
Bei der Versammlung im Sportheim des VfL Untermerzbach sagte Bürgermeister Helmut Dietz: "Es freut mich sehr, weil ich viele junge Bürgerinnen und Bürger sehe." Knapp die Hälfte der Teilnehmer, etwa 20, waren junge Bürger.
Drei Brunnen
Über drei intakte Brunnen für die Trinkwasserversorgung konnte der Bürgermeister berichten, zwei gibt es in Untermerzbach und einen in Memmelsdorf.
Auf die energetische Sanierung der Grundschule Untermerzbach, die bis 2017 Bestandsschutz genießt, ging Dietz besonders ein. "Dort fühlen sich nun unsere Kinder und die Lehrkräfte wohl, weil es endlich nicht mehr reinzieht und ein freundliches Umfeld geschaffen wurde, auch was die Außenansicht der Schule betrifft."
23 Kinder besuchen die Hausaufgabenbetreuung in der Grundschule Untermerzbach. Das war vorher im Kindergarten in Memmelsdorf der Fall, aber dort reicht der Platz nicht mehr aus.
Anhand einer Karte zeigte der Bürgermeister auf, dass es in Untermerzbach etwa 25 leere Flächen in privater Hand gebe, auf denen etwas entstehen könnte. In dieser Zahl sind die Leerstände nicht enthalten. "Platz wäre in Untermerzbach genug da, wo neues entstehen könnte", sagte Dietz. Die Gemeinde will auf die Eigentümer zugehen, Hinweise geben und dazu animieren mit den Flächen etwas anzufangen. "Das ist natürlich alles freiwillig, aber wir möchten einen Anstoß geben und entsprechende Beratungen durch einen Architekten wären für die Eigentümer kostenfrei", versicherte er. Grundstücke innerorts zu bebauen habe den Vorteil, dass die meisten mit Wasser und Kanal erschlossen sind, was Kosten mindert, so das Gemeindeoberhaupt.
Auf die Sperrung der Kreisstraße HAS 52 zwischen Untermerzbach und Memmelsdorf eingehend, wo die Sanierung bereits Ende März beginnen soll, sagte Dietz: "Ich warne davor, während dieser Zeit den Rad- und Gehweg neben der Kreisstraße zu befahren." Dort würden nur kleine Schulbusse vom Durchfahrtverbot ausgenommen.
Beklagt wurde von einigen Bürgern, dass in der Ortsdurchfahrt von Untermerzbach "gerast" werde. Heinrich Morgenroth teilte mit, dass wohl im benachbarten Kaltenbrunn, nachdem dort ein Lebensmittelladen geschlossen habe, eventuell ebenfalls ein Dorfladen entstehen würde. So könnte der Untermerzbacher Dorfladen "Mio" womöglich bald ein Pendant bekommen. Das ist das gute Recht der Kaltenbrunner. Wir haben es ja auch getan, wir müssen abwarten ob es was wird", sagte Dietz. Vermutlich hätten es die "Merzbacher" lieber, wenn Kunden aus Kaltenbrunn zum Einkaufen in den "Mio"-Laden nach Untermerzbach kämen.
Eduard Büchner wies auf das "Plauderstündchen" hin, dass jeden zweiten Freitag im Monat in der Gaststätte "Hunneneiche" in Untermerzbach stattfinde.
Hausmüll in Friedhofscontainern
In Gleusdorf, wo 23 Versammlungsteilnehmer in die ehemalige Schule gekommen waren, wurde die unzulässige Abfallablagerung in den Containern am Friedhof beklagt. "Da gehört eine Videokamera hin", war zu hören, und einige Bürger brachten ihren Unmut zu dieser unerlaubten Art der Müllentsorgung. "Dort werden Sachen eingeworfen, die da nicht rein gehören, auch Hausmüll", empörten sich die Versammlungsteilnehmer. Den Angaben zufolge sollen Fremde, die mit Autos kommen, die Übeltäter sein.
Der Bürgermeister reagierte betroffen. "Schade, dass immer wieder einzelne keine Rücksicht nehmen und ihren Müll auf Kosten anderer entsorgen", sagte er. Dem könne man nur Einhalt gebieten, wenn es an den Geldbeutel geht. Dietz appellierte dazu, illegale Müllentsorgung zu unterlassen und rief andererseits dazu auf, Müllsünder der Gemeinde oder der Polizei zu melden.
Auf den Hundekot, der immer wieder auf dem Spielplatz in Gleusdorf vorzufinden ist, wies der Bürgermeister mit einem entsprechenden Foto hin.
Walter Schaad bemängelte, dass das Flurbereinigungsverfahren noch nicht abgeschlossen wurde, obwohl keine Arbeiten mehr zu tun seien. Bürgermeister Helmut Dietz pflichtete dem bei und vermutete, dass die Flurbereinigungsdirektion in Würzburg "arbeitsmäßig überlastet" sein könnte.
Auf Vorhalt sagte der Bürgermeister, dass der Breitbandausbau in zehn Monaten abgeschlossen sein könnte.
Das Brunnenhaus in Gleusdorf wurde vor einiger Zeit durch einen Lkw zum Einsturz gebracht. Nun wird es wieder aufgebaut, konnte der Bürgermeister berichten. Dafür stehe nur noch der denkmalpflegerische Bescheid aus. Zwei der vier tragenden Säulen würden erneuert, die anderen beiden könnten wieder hergestellt werden. Anerkennung sprach Dietz den Bürgern für die Hilfe bei den arbeiten am Feuerwehrgerätehaus aus. "Prima Gemeinschaftssinn", sagte er. Ein Bürger hob den Einsatz von Steffen Albrecht hervor.
Lobenswerte Transparenz
Ein Lob am Schluss seiner Ausführungen hörte Bürgermeister Helmut Dietz gerne. Norbert Lohneiß, seit Mai 2014 Ortssprecher in Gleusdorf, dankte dem Bürgermeister für dessen transparenten Bericht. Der pensionierte Oberstleutnant: "Ich meine, es muss dem Bürgermeister auch einmal Dank für seine Arbeit gesagt werden. Ich bin viel in Deutschland herumgekommen, aber noch nie habe ich in Bürgerversammlungen so hautnah und nachvollziehbar etwas über die Arbeit einer Kommune erfahren, wie in Untermerzbach."