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Fünf Stunden lang Senioren-Büttensitzung in Sand


Autor: Redaktion

Sand am Main, Mittwoch, 26. Februar 2014

Da in Sand keine andere Büttensitzung stattfindet, wird die der Senioren immer beliebter. Nicht zuletzt deshalb konnte das Pfarrheim St. Franziskus beim Seniorenfasching die Besucher kaum fassen.
Lioba Eisenmann (links) und Elfriede Holzmann brachten mit ihrem Sketch "Landfrau und Stadtdame" das Publikum zum Lachen.


Die Akteure auf der Bühne gaben sich aber auch alle Mühe, um ihre Gäste mit einem fast fünfstündigen buntgemischten Faschingsprogramm auf das Beste zu unterhalten.

Seniorenleiter Gerhard Zösch, der als "Kapitän" durch das Programm führte, konnte zur Senioren-Büttensitzung neben den älteren Sander Mitbürgern auch die Mitglieder des VdK-Ortsverbandes Sand und des Seniorenkreises Limbach begrüßen. Als erste Nummer kündigte er den Seniorenchor an, der mit stimmungsvollen Liedern den Seniorenfasching eröffnete.

Erster Redner war Bürgermeister Bernhard Ruß, der in einer gereimten Rede auf die 875-Jahrfeier der Gemeinde Sand einging. "Das wird das größte Fest in Franken, das ist klar, denn wir feiern das ganze Jahr" stellte er fest. Als Büttenredner blickte Bernhard Ruß aber auch zurück auf den Neujahrs-Gottesdienst, der so gut besucht war, dass dem Pfarrer die Hostien ausgingen und dem Neujahrsempfang auf dem Kirchplatz: "Weil es da hat nichts gekost`, machten die Sander des öfteren Prost" war sein Fazit.

Als nächste Rednerin kam Martha Werner auf die Bühne, um nach einem Lottogewinn als "reiche Frau" nach einem Ehemann zu suchen. Trotz aller Mühen war aber nichts "G´scheites" dabei. Anschließend gab VdK-Ortsvereinschef Waldemar Seuffert sein Debüt als Büttenredner Marke "müder Beamter". Sein Fazit: "Bei Publikumsverkehr tu ich mit dem schlafen schwer".

Diakon Bernhard Trunk brillierte nicht zuletzt auch Dank seiner schauspielerischen Qualitäten als "Alkoholgegner", der sich auf besondere Art um die Vernichtung des Alkohol kümmerte. Bei jedem Glas feuerte er sich selbst an: "Auch wenn es meine Gesundheit kost. Hinunter damit - Prost".

Einen sehr gelungenen Vortrag hatten im Anschluss als "Ministranten" (Bernhard Krines und Dieter Dürnhöfer), die musikalisch so manches Ortsgeschehen, aber auch Vorkommnisse in der Kirchengemeinde besangen. Besonders viel Beifall gab es für die Passage: "Die Knetzgauer wollen ein zweites Altenwohnheim. Wir in Sand brauchen keines, weil bei uns nur junge Senioren gibt".

Schon ein "alter Hase" auf der Sander Pfarreibühne ist der neunjährige Hannes Wittig, der auch diesmal mit seinem Charme die Senioren mit Stimmungsliedern und Witzen in seinen Bann zog.

Einen spitzenmäßigen Auftritt hatten danach die drei Statuen am Hochaltar in der Pfarrkirche. Als St. Nikolaus (Gerhard Zösch), Kaiser Heinrich IV (Bernhard Krines) und seine Gattin Kunikunde (Mechthild Schneider) wussten sie sehr gut Bescheid, warum verschiedene Kirchenbesucher immer wieder eine Kerze anzünden und glossierten auch sonst noch einiges, was um sie herum so in der Kirche geschieht.

Als "Tratschtaschen von der Kaasgass`" lästerten danach Hildtrud Dietlein und Rosemarie Zwillich kräftig über ihre eigenen Männer ab."Mein Mann ist sehr musikalisch, der spielt daheim die 2. Geige", so die eine. Wunderschön anzusehen war im Anschluss, mit welcher Begeisterung die Mädchen der "Mini-Garde" des TV Sand bei ihrem Tanz die Beinchen im Takt schmissen und wie der Wirbelwind über die Bühne fegten.

Viele Lacher gab es beim Sketch "Landfrau und Stadtdame", der von Lioba Eisenmann und Elfriede Holzmann wunderbar in Szene gesetzt wurde. Anschließend hieß es bei Gymnastikdamen, die sich für ihre Tänze extra in ein neues Outfit geschmissen hatten: "Mit Rumba und Polka, da geht es rund. Damit halten sich die Gymnastikdamen gesund".

"Oma und Enkelin" (Irmina Oswalt und Ana-Kristin Wicht) hielten dann ein Plauderstündchen ab, bei dem besonders die Ältere über die "gute alte Zeit" sinnierte. Mit Stimmungsliedern brachten die beiden auch das Publikum in Schwung.

Einen sehr guten Auftritt als "Jungpolitiker" hatte Florian Zösch, der seine eigene "Blödsinn"-Partei gründete. Der Name wäre nicht verkehrt, denn im Gemeinderat werde sowieso viel Blödsinn verzapft. Er hatte auch eigene gute Visionen, wie man Sand noch lebens- und liebenswerter machen könnte und führte aus: "Der Bernhard Ruß ja nach Haßfurt will. Da kann ich ja dann Euren Häuptling spiel`".

Das Zwiegespräch von Inge Seelmann und Rosemarie Zwillich drehte sich um Krankheiten und dass es dafür verschiedene Fachärzte gibt. Im böhmischen Dialekt ausgesprochen lauteten die Facharztbegriffe aber lustiger. Ebenso mit Krankheiten beschäftigte sich der Vortrag von Antonie Bergmann, die nach dem "Streit der Organe" feststellte, dass das Körperteil, dem immer mal ein Pups entfährt, das Wichtigste am Menschen sei.

Letzter Höhepunkt der Sander Senioren-Büttensitzung war der Auftritt der Männergruppe des Gesangvereins 1900, die nach Texten von Gosbert Krines über Heckenwirtschaften, das Weinfest und das Jungwinzer-Weinfest sowie den Korbmarkt vorwiegend das Ortsgeschehen besangen. Dazu passte auch die Zeile: "Ach Bernhard Ruß, du willst und verlass`, doch denke stets daran: In Haßfurt gibt's nur Mee-Wasser und nichts mehr aus dem Weinfass".

Weitere Mitwirkende bei der Senioren-Büttensitzung in Sand waren:

Seniorenchor: Gertrud Binder, Juliane Selig, Maria Krines, Marianne Klauer, Irmina Oswald, Rosemarie Zwillich, Hiltrud Dietlein, Helga Zappe, Maria Veit und Inge Seelmann.

Mini-Garde des TV Sand: Laura Weppert, Anna-Sophie Schnös, Sophia Deschner, Jule Ludwig, Rosa Schneider, Lena Weinhold, Mia Hampel, Marie Mühlbauer, Hellen Schneider. Trainerinnen Conny Sarrè und Luisa-Marie Sarré

Senioren-Tanzgruppe: Inge Seelmann, Maria Veit, Maria Krines, Helga Zappe, Gertrud Binder, Marianne Klauer, Renate Schuhmann, Roswitha Dumrauf, Roswitha Zwillich und Luise Kraus. Leitung: Inge Seelmann.

Männer-Gesangsgruppe GV 1900 Sand:
Günther Krines, Gerhard Klauer, Arthur Deschner, Bernhard Krines, Reinhard Ehrhard, Raimund Schmelzer, Rudi Kraus, Matthias Scheerer. Texte: Gosbert Krines

Live-Musik: Alleinunterhalter Dieter Dürnhöfer
Bühnentechnik: Gerhard Schnös
Orden-Produktion: Inge Seelmann
Versorgung: KAB-Helferteam