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Fünf Punkte für die Erneuerung


Autor: Helmut Will

Birkenfeld, Freitag, 31. März 2017

In Birkenfeld stellten Maroldsweisachs Bürgermeister Wolfram Thein und Planer Peter Ruck die Pläne für die punktuelle Dorferneuerung vor.
Der Platz um die ehemalige Schule und auch das Umfeld der Kirche sind Stellen, die neu gestaltet werden sollen. Foto: Helmut Will


Die Dorferneuerung war das Hauptthema der Bürgerversammlung am Donnerstag in der alten Schule in Birkenfeld. Im etwa 100 Einwohner zählenden Ortsteil der Marktgemeinde Maroldsweisach findet eine punktuelle Dorferneuerung statt, wie Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) erläuterte. Zur Unterstützung hatte das Gemeindeoberhaupt Peter Ruck vom Planungsbüro Werner aus Eltmann mitgebracht, der die Pläne anhand fünf ausgewählter Stellen im Dorf erläuterte. Auch über die künftige Ortsbeleuchtung wurde gesprochen.

Der Bürgermeister freute sich, dass trotz milden Frühlingswetters viele Birkenfelder den Weg in die alte Schule gefunden hatten. Gut 30 Bürger mögen es gewesen sein, die mit Spannung den Ausführungen des Bürgermeisters und des Planers folgten. Die Genehmigung für die Planung liege vor, sagte Thein. Nun könne es an die Ausschreibung und Umsetzung der Maßnahmen gehen, bei denen die Erdverkabelung im Ort mit im Auge behalten werde. "Wir wollen alles, was auf den Dächern an Leitungen noch zu sehen ist, unter die Erde bringen", sagte Thein.


Schwerpunktbereich Schule

Als ersten Punkt hatte sich Planer Peter Ruck die alte Schule und deren Umfeld "herausgepickt." Seit dem Jahr 2010 begleitet er die Planung für die Dorferneuerung. Nach seinen Worten werde die schadhafte Treppe an der Schule erneuert und eine Rampe an der gegenüberliegenden Seite zum Eingang hin angelegt. Vorgesehen ist ein Parkplatz vor dem Kinderspielplatz, der behindertengerecht angelegt werde, hinzu komme ein kleiner geschotterter Weg.

Hier hakte Christian Raehse ein, der die Notwendigkeit eines Weges nicht sieht. "Der nimmt dem Spielplatz nur Fläche weg", sagte er. Peter Ruck sah das anders, da dieser Weg aus bautechnischen Gründen nötig sei. Nach seinen Worten müsse der Spielplatz umgestellt werden, aber es bleibe noch genügend Platz. Der Bolzplatz werde etwas kleiner, ergänzte Bürgermeister Wolfram Thein, und es würden neue Spielgeräte kommen. "Geld dafür ist im Haushalt eingestellt", sagte er. Weiter wird nach den Worten Rucks die Hoffläche "gerichtet". Christian Raehse wies darauf hin, dass man darauf achten sollte, an verschiedenen Stellen Sandstein zu verwenden, da solcher schon vorhanden wäre.


Rund um das Denkmal

Am Kriegerdenkmal, ein zentraler Ort im Dorf, sollen im Umfeld die Fahrbahnflächen neu gestaltet, bestehende Asphaltstreifen entfernt und ein Laufweg geschaffen werden. Im Innenbereich der Fläche am Kriegerdenkmal ist eine Pflasterung mit Sitzgruppe und entsprechender Begrünung vorgesehen. Die Art des Pflasters müsse noch festgelegt werden. Außerdem wird das Kriegerdenkmal, das in die Jahre gekommen ist, entsprechend gereinigt und aufgewertet, sagte Ruck. Festzulegen ist dort auch der Standort, wo der Christbaum aufgestellt werden kann.

Das Umfeld der Kirche werde gepflastert und am Haupteingang werde das Niveau angehoben, erklärte Bürgermeister Thein. Welcher Baum dort gepflanzt wird, soll gemeinsam mit den Kirchenverantwortlichen geklärt werden. "Wenn es sich auch gut anhört, Birke für Birkenfeld, so meine ich, dass diese Baumart nicht die richtige ist", so Thein. Jedenfalls werde die Kirche in die Überlegungen bei der Gestaltung des Umfeldes mit einbezogen.
Am Ortseingang aus Richtung Schweinshaupten soll auf der linken Seite eine Bushaltestelle mit Parkmöglichkeiten entstehen. Auch ein Pavillon ist vorgesehen. Über die Ausführung desselben wurde mit Planer Ruck diskutiert, verschiedene Vorschläge hierzu wurden von Versammlungsteilnehmern eingebracht. "Im oberen Bereich sollen dort Baumpflanzungen vorgenommen werden und auch eine Pflasterung", sagte Peter Ruck. Ob an dieser Stelle ein Zebrastreifen entstehen könnte, fragte Christian Raehse.

Der bestehende Wasserhochbehälter wird abgebrochen und zurück gebaut. Der Platz soll gestaltet und mit Bänken versehen werden. "Allerdings weiß ich im Moment noch nicht, wie wir da rangehen sollen", gestand der Planer.

Die Frage nach Anrechnung von Eigenleistung wurde gestellt. Dazu Thein: "Bis 2014 wurden Eigenleistungen gefördert, das ist im Moment eingefroren." Er appellierte dennoch an die Birkenfelder, sich mit Eigenleistung einzubringen. "Das ist gewünscht und das brauchen wir schon", sagte er. Der "Fördertopf" sei nicht mehr so attraktiv wie vor einigen Jahren, weshalb die Marktgemeinde einiges an den entstehenden Kosten aus ihrem Haushalt bestreiten müsse. Vor allem kommt es den Birkenfeldern darauf an, dass möglichst schnell das Umfeld an der alten Schule gestaltet wird. "Bis zur Kirchweih im September sollte das fertig sein", sagte einer aus der Runde. Mit 360.000 Euro ist die Maßnahme für die fünf Punkte vorgesehen, sagte Thein auf eine entsprechende Frage und stellte fest: "Birkenfeld wird mit den geplanten Maßnahmen insgesamt eine Aufwertung erfahren."


Zunächst mit Leerrohren

Auf die Dorfbeleuchtung eingehend wies Wolfram Thein darauf hin, dass die Erdverkabelung in diesem Jahr vom Bayernwerk nicht vorgenommen werden könne. "An gestalteten Plätzen lassen wir uns danach nicht mehr rumgraben", sagte er, weshalb vom Bayernwerk Leerrohrsysteme verlegt würden, die später einen Aufbruch der Oberfläche unnötig machen. An den zu gestaltenden Plätzen würden gleich neue Dorflampen aufgestellt, die übrigen Straßenteile müssten noch warten. Eine Umlegung für die Dorfbeleuchtung werde erfolgen, wohl aber erst in den Jahren 2018/19, sagte Thein. Er versprach, vorher noch eine Informationsveranstaltung abzuhalten, damit sich jeder auf die auf ihn zukommenden Kosten einstellen könne. "Wir müssen uns auf einen Lampentyp einigen", so der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang wurde der Wunsch laut, sich mögliche Lampen vorher anzusehen. "Da haben wir ja schon ein Thema für unseren nächsten Ausflug", sagte ein Versammlungsteilnehmer. Verwaltungsleiter René Schäd sagte, dass für 19 Lampen ein Angebot über 17 000 Euro vorliege.
"Mein Ziel ist es, alle Orte mit schnellem Internet versorgen", sagte Thein, Handynetze sollen aufgerüstet und verstärkt werden. "Das Thema ist mir wichtig, da sind wir dran."

Gemeinderat Ruppert Fichtner (CSU) sprach die Dorfchronik von Birkenfeld an. Alfred Karg, der verstorben ist, habe diese gepflegt. "Es wäre schön, wenn sich jemand fände, der diese weiterführt", so Fichtner. Bürgermeister Wolfram Thein lobte Kargs Werk. "Da wurde für Birkenfeld schon etwas Besonderes geschaffen", sagte er.
Angesprochen wurde noch die Kläranlage für Birkenfeld, Dippach und Ermershausen. Man war sich einig, dass da etwas geschehen müsse, um die Vorgaben für eine solche Anlage zu erfüllen.