Breitbrunn: Niemand will Bürgermeister werden - wie geht es jetzt weiter?
Autor: Redaktion
Breitbrunn, Sonntag, 02. Februar 2020
Der Gemeinderat Breitbrunn sprach über das Problem, dass sich kein Bürgermeisterkandidat für die Gemeinde im Kreis Haßberge findet. Am Donnerstag lief die Frist zur Meldung eines Kandidaten ab. Damit kommt es bei den Kommunalwahlen zu einer kuriosen Situation.
Überraschend wurde die bevorstehende zum Thema im Breitbrunner Gemeinderat, der am Dienstagabend tagte.
Bis heute hat sich noch kein Bürgermeisterkandidat für die 1000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Haßberge gefunden. Die Nachfrist zur Meldung eines Kandidaten lief am Donnerstag ab. Damit kommt es am Tag der Kommunalwahl zu der kuriosen Situation, dass die Wahlberechtigten auf den Stimmzetteln einfach die Namen einer Frau oder eines Mannes schreiben können. Die beiden Personen mit den meisten Stimmen werden dann gefragt, ob sie sich eine Kandidatur vorstellen können. Falls ja, käme es dann zur Stichwahl zwischen diesen beiden Personen, berichtet der Bayerische Rundfunk.
Die amtierende Bürgermeisterin Gertrud Bühl (FW) tritt nicht mehr an. Sie teilte dem Gremium mit, dass für die Gemeinderatsliste die Muster-Wahlzettel zur Korrekturlesung angefertigt worden seien. Für die neue Gruppierung "Bürgergemeinschaft" fehlten aber noch mindestens 40 Unterstützungsunterschriften, sagte sie. Diese müssten bis spätestens 3. Februar um 12 Uhr vorliegen, "sonst kann die Gemeinderatsliste nicht antreten".
Niemand will ehrenamtlicher Bürgermeister von Breitbrunn werden - und hauptamtlich?
Gemeinderat Frank Fella (BNL) fragte nach, ob man sich schon einmal Gedanken gemacht habe, einen hauptberuflichen Bürgermeister für Breitbrunn zu installieren, wenn man keinen Kandidaten bekomme, der die Tätigkeit auf ehrenamtlicher Basis übernehmen will. Bisher ist das Bürgermeisteramt in Breitbrunn eine ehrenamtliche Aufgabe.
Bürgermeisterin Bühl stellte in Aussicht, dass man dieses Thema in der nächsten Sitzung beleuchten wolle. Sie gab die Kosten zu bedenken. Nach ihrer Darstellung kämen Mehrkosten von über 50.000 Euro im Jahr auf die Gemeinde zu.
Der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach, Matthias Klauda, zeigte den Terminplan auf, wenn sich kein Kandidat für dieses Amt bereit erkläre. Dann müsste später eine Neuwahl stattfinden oder es müsste ein Vierteljahr vor der Neuwahl eine Entscheidung gefällt werden, ob das Amt hauptamtlich oder ehrenamtlich ausgeführt wird. Eine Neuwahl könnte dann vielleicht Ende Juli stattfinden, schilderte Klauda.