Freie Fläche für die "Fränkische"
Autor: Gerold Snater
Königsberg in Bayern, Donnerstag, 12. Mai 2016
Das Gremium in Königsberg schafft die Voraussetzungen für die geplante Erweiterung des Unternehmens.
Der Weg für die geplante Erweiterung der Fränkischen Rohrwerke dürfte bald frei sein. Bei seiner Sitzung am Mittwochabend hat der Stadtrat Königsberg die Einwendungen der Bürger und Träger öffentlicher Belange zum Bebauungsplan "Industriegebiet Fränkische Rohrwerke-Werk West" behandelt.
Von den meisten der 26 angeschriebenen Behörden gab es keine Einwände. Die vom Landratsamt Haßberge, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, von Kreisheimatpfleger Wolfgang Jäger, der PLEdoc GmbH, der Telekom und dem Bayernwerk eingegangenen Einwendungen und Anregungen wurden in den Plan eingearbeitet.
Grundsätzlicher Zwiespalt
Der Einwand des Bayerischen Bauernverbands (BBV), dass der Anteil der Industrie- und Gewerbeflächen in Königsberg bereits sehr hoch sei und die Öko-Ausgleichsflächen nicht zu Lasten der Landwirtschaft gehen
dürften, mündete in eine ausführliche und grundsätzliche Stellungnahme. Tenor ist der Hinweis, dass die Stadt ihrer Verantwortung für die Umwelt gerecht werde. Wörtlich ist in der Stellungnahme zu lesen: "Die Stadt Königsberg ist sich sehr wohl ihrer Verantwortung für einen schonenden und sparsamen Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen bewusst."
So wird in der Erklärung deutlich, dass der hohe Anteil von Industrie- und Gewerbeflächen in der Kernstadt für die bisherige Entwicklung und die Infrastruktur immer ein großer Vorteil gewesen sei. Ebenso aber seien durch naturschutzrechtliche Schutzgebiete einer Entwicklung der gewerblichen, industriellen und Wohnbauflächen sehr enge Grenzen gesetzt.
Die Stadt sehe sich aber auch in der Pflicht zur Schaffung der Voraussetzungen für eine gesunde finanzielle Entwicklung und den Erhalt der bestehenden Infrastruktur für die Bürger und die Gewerbetreibenden. Die Beurteilung der Bauleitplanung der Stadt dürfe daher nicht auf den engeren Bereich des Industriegebiets beschränkt bleiben; vielmehr müsse die gesamte Gemeinde als Flächengemeinde mit 63 Quadratkilometern und einem erheblichen Bestand an landwirtschaftlichen Grundstücken im Vergleich zu anderen Gemeinden gesehen werden.
Zudem verweist man auf die gesetzliche Verpflichtung zum Ausweis von Ausgleichs- als Ersatz für versiegelte Flächen. Genauere Aussagen zu den erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen seien derzeit jedoch noch nicht möglich.
Feuerwehr wird Löschgruppe
In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um die Umformung der Feuerwehr Holzhausen in eine Löschgruppe und den Anschluss an die Feuerwehr Königsberg. Diese Umformung ist, wie es bei der Sitzung hieß, notwendig, da in Holzhausen die Voraussetzungen für eine selbstständige Feuerwehr mit den vorgeschriebenen 27 Feuerwehrdienstleistenden nicht mehr gegeben ist. Die zahl der Feuerwehrleute in Holzhausen sei bedeutend geringer. Aus diesem Grund wird dort die Feuerwehr seit einiger Zeit auch von einem "Notkommandanten" geleitet. Der Umgruppierung wurde einstimmig stattgegeben. In diesem Zusammenhang wurde auch über die Anschaffung eines Mannschaftstransporters (Neunsitzer) für diese Löschgruppe nachgedacht.
Petition zu "Haßbergkliniken"
Neben den drei Punkten, die zunächst auf der Tagesordnung
standen, wurde auf Antrag von Stadtrat Thomas Heller (FWG) ein weiterer Punkt aufgenommen,, in dem es um die Zukunft des Kreiskrankenhauses in Hofheim und die eventuelle Schließung der Geburtenhilfe im Kreiskrankenhaus Haßfurt ging.In einer intensiver Diskussion wurde unter anderem die Meinung geäußert, dass dies Vorhaben des Verbands "Haßbergkliniken" Königsberg und den nördlichen Landkreis träfe und letztendlich der Kreistag die richtige Stelle für eine Entscheidung wäre. Am Ende verabschiedete das Stadtratsgremium eine an den Landkreis Haßberge gerichtete Resolution gegen die beabsichtigte Schließung der Geburtshilfestation in Haßfurt und die "Beendigung der stationären Hilfe im Krankenhaus Hofheim". Wie es darin heißt, sollte vor den genannten Maßnahmen alternativ geprüft werden ob durch mehrere kleinere Einsparmaßnahmen die angedachten weit reichenden und sicher auch folgenschweren Schnitte wirklich umgesetzt werden sollen. Die Petition schließt mit der Formulierung: "Für die medizinische Versorgung innerhalb des größten Teils der Landkreisfläche wäre diese geplante Strukturreform als Offenbarungseid zu werten."