Freie Fahrt durch Kottendorf
Autor: Helmut Will
Kottendorf, Sonntag, 11. Sept. 2016
Die Ortsdurchfahrt von Kottendorf ist nach dem Ausbau wieder frei befahrbar. Weitere Straßenbauprojekte in den Heiligen Ländern stehen an.
"Es ist ein guter Tag für Kottendorf", sagte Landtagsabgeordneter Steffen Vogel (CSU) bei der offiziellen Eröffnung des neu ausgebauten Teilstücks der Staatsstraße 2281 zwischen Kottendorf und Lußberg am Samstag in Kottendorf. Freude allerseits darüber, dass die Straße nach jahrzehntelangen Bemühungen nunmehr ausgebaut wurde.
Die Bürgermeisterin Gertrud Bühl (FW) sagte: "Fast 40 Jahre haben unsere Bürgerinnen und Bürger in den Lautergrundgemeinden darauf gewartet, dass ihre Staatsstraße erneuert wird. So herrscht heute große Freude, dass zwei Teilabschnitte, die Ortsdurchfahrt Kottendorf und fortlaufend der Bereich der Staatsstraße 2281 bis Lußberg, fertiggestellt sind."
Seit Jahrzehnten gefordert
Seit Jahrzehnten sei gefordert worden, die Straße auszubauen, aber aufgrund der geringen Verkehrsdichte wurde diese Maßnahme
immer wieder zurückgestellt. Die Bürger mobilisierten in den letzten Jahren laut Bühl immer wieder Presse, Fernsehen und Rundfunk, aber erst eine einer Befahrung im Jahr 2014 mit Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) habe den wirklichen Durchbruch gebrach. In guter Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt sei das Werk auf der Teilstrecke nun vollendet. Die Kottendorfer Bevölkerung hat sich ehrenamtlich bei Pflasterarbeiten eingebracht.
In Kottendorf wurden im Rahmen des Straßenausbaues die Gehwege gebaut, Telefonleitungen für das Breitband verlegt und auch Leerrohranschlüsse zu allen Häusern entlang der Staatsstraße gezogen, sagte Bühl. Neue und zusätzliche LED-Dorflampen sorgen für eine gute Ausleuchtung im Ort. Zufrieden über den Ausbau der Straße zeigte sich der 77-jährige Karl-Heinz Ultsch, der seit 18 Jahren in Kottendorf wohnt. "Die Straße war schon sehr schlecht, extrem mit Löchern übersät und es wurde Zeit, dass sie gebaut wurde. Das haben die gut hinbekommen", lobte der Senior.
Beitrag zur Verkehrssicherheit
Mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt, vor allem durch die verbreiterten Gehwege, wird sich die Verkehrssicherheit in Kottendorf erheblich verbessern und das Ortsbild erfuhr eine Aufwertung, sagte Baudirektor Manfred Rott vom Staatlichen Bauamt. Die Infrastruktur im Lautertal werde verbessert. "Die Verkehrsbelastung der Staatsstraße ist mit 597 Kraftfahrzeugen in 24 Stunden unterdurchschnittlich, in Bayern beträgt die durchschnittliche Belastung 3800 Fahrzeuge innerhalb 24 Stunden", sagte Rott. Weiter Teilstücke von der Bezirksgrenze Oberfranken bis Kirchlauter befänden sich im Ausbau oder werden in den nächsten Jahren in Angriff genommen.
Die Ortsdurchfahrt Kottendorf mit 400 Metern Länge und die Gehsteige schlugen nach seiner Auskunft mit 450 000 Euro zu Buche. Die beiden Abschnitte Förstergrund bis Lußberg und Lußberg bis Rudendorf werden weitere 1,4 Millionen Euro kosten. Die Bauzeit habe bei Lußberg etwas acht Monate gedauert. Einen Anteil von knapp 90 000 Euro hatte die Gemeinde Breitbrunn innerhalb der Ortsdurchfahrt zu tragen.
Landtagsabgeordneter Steffen Vogel sprach von einem "guten Tag für Kottendorf." Bemühungen um den Ausbau hätten lange gedauert, aber irgendwann müssten auch Straßen erneuert werden, die weniger Verkehrsbelastung hätten. Wenn man in Ministerien Vorschläge für den Ausbau maroder Straßen unterbreite höre man immer wieder, dass es solche zuhauf gäbe. "Aber wenn man dann selber mal über solche Straßen fährt, wie wir es im Jahr 2014 mit Staatssekretär Eck hier getan haben, wird die Notwendigkeit plastischer." Die Staatsregierung vergesse den ländlichen Raum nicht, versicherte Vogel.
Stellvertretender Landrat Oskar Ebert (FW) meinte, in diesem Fall hätten Straßenbauamt, Gemeinde und die Bürger gut zusammen gearbeitet. Der Ausbau sei gegenwärtig aufgrund der guten finanziellen Ausstattung möglich. "Auch die Hartnäckigkeit ihrer Bürgermeisterin hat dazu ein ganzes Stück beigetragen", sagte Ebert.
Die Geistlichen, Pfarrer Matthias Rusin und Wilfried Geyer segneten die neue Straße und stellten sie unter dem Schutz Gottes. Die gesamte Schöpfung sei in Bewegung, sagte Rusin und sein evangelischer Amtsbruder Geyer machte deutlich, dass es immer einen guten Weg gebe, den man nur finden müsse.
Im Anschluss wurde das Band in der Ortsdurchfahrt durchschnitten und Kinder nahmen mit Bobby-Cars und Fahrrädern für kurze Zeit die Straße in Beschlag, um den Berg an der Ortsausfahrt in Richtung Lußberg hinunterzufahren.
Organist Ralf Hofmann und die "Heiligländer-Singgruppe" unter Leitung von Inge Strätz sorgten für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.
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Nachdem das Band in der Ortsdurchfahrt Kottendorf von (hinten von links) Bauleiter Robert Streit, Herrn Schwemmlein, Walter Fritz von der Baufirma, Bürgermeisterin Gertrud Bühl, MdL Steffen Vogel, Baudirektor Manfred Rott und stellvertretenden Landrat Oskar Ebert durchschnitten war, gab es freie Fahrt für die Kinder. Hinten Mitte beobachten die Geistlichen, Pfarrer Geyer und Pfarrer Dr. Rusin (von links) das Prozedere. Foto: Helmut Will
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Bei der Freigabe der Staatsstraße 2281 bei Kottendorf. Geistlichkeit und Besucher. Foto: Helmut Will
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Zwei Rennfahrer auf der Strecke. Foto: Helmut Will
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