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"Fränkische Einradmeisterschaft" in Haßfurt


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Montag, 12. Mai 2014

Zum dritten Mal wurden in Haßfurt alle Hürden, Wegstrecken und Hindernisse mit nur einem Rad bewältigt: ein Meisterschaftsbericht.
Kurz nach dem Start lag Madleine Schor (zwölf Jahre) aus Steinbach (links) beim 400-Meter-Rennen auf ihrer "Rennhexe" in Führung. Am Ende aber musste sie sich ihren Konkurrentinnen geschlagen geben.  Fotos: Ralf Naumann


"Die Fränkische Einradmeisterschaft hat wohl ihren Platz in Haßfurt gefunden", lachte Hauptorganisatorin Isa Heinrich und lobte im selben Atemzug die Sportanlage am Schulzentrum: "Die ist für uns einfach ideal."
Auch deshalb waren die einzelnen Wettbewerbe der eintägigen Veranstaltung, die bereits zum dritten Mal in der Kreisstadt ausgetragen wurden, wieder ein voller Erfolg - trotz der teils heftigen Regenschauer.

Sowohl die Teilnehmer aus dem Landkreis, aus Vereinen aus Rappertshausen, Dinkelsbühl oder Lorenzreuth und weitere Einzelsportler, als auch die Zuschauer, hatten bei den Wettbewerben über 100-, 400- und 800-Meter, 50 Meter-Einbein, 30 Meter-"Wheel Walk" (Radlauf), Slalom beziehungsweise Hindernisfahren ("Obstacle") sowie Hoch- und Weitsprung und Langsam-Fahren (Rückwärts und Vorwärts) in der Dreifachturnhalle ihren Spaß. Die "Lokalmatadoren" vielleicht sogar ein bisschen mehr.

Vorwärts, rückwärts, oben drüber

Wie etwa Madleine Schor (12) aus Steinbach, die vor sechs Jahren mit dem Sport begann. Ihr gefällt besonders, dass man auf dem Einrad auch "Kunststücke" machen kann. Die Schülerin, die in Haßfurt die Walddorfschule besucht, startete bei fünf verschiedenen Disziplinen - darunter die 400 Meter. "Ganz schön anstrengend", urteilte sie und nannte die Grundvoraussetzung dafür, die Strecke einmal rund um die Laufbahn auch zu schaffen: "Ausdauer ist einfach notwendig."

Am schwersten ist für sie das Hindernisfahren. "Das Fahren um die einzelnen Kegel ist ganz schön schwer." Trotz allem meisterte Madleine die Herausforderung gut. Noch besser lief es für sie dann beim Langsam-Fahren in der Kategorie "Vorwärts": Die zwölfjährige erreichte den 1. Platz.

Derweil ist Wettbewerb allgemein nicht gerade die große Leidenschaft bei ihrer gleichaltrigen Klassenkameradin Elisabeth Göbel aus Haßfurt. Trotzdem ging sie sowohl beim Langsam-Fahren, beim Slalom als auch beim "Einbein" an den Start. "Langsam Rückwärts ist wesentlich schwerer", sagt sie vor dem Start. Aber auch "Obstacle", das stimmt sie Madleine zu, ist nicht einfach. "Na ja. Herunterfallen tu ich nicht. Ich bin bloß zu langsam", lacht Elisabeth. Das Mädchen begann als Erstklässlerin mit dem Einradfahren, "weil ich es einfach machen wollte." Und ihre Vorahnung, dass ihr neues Hobby Spaß macht, hat sich schnell bestätigt.

Was ist das schöne für sie an dieser Sportart? "Dass es keine Grenzen gibt", antwortet Elisabeth. "Außerdem ist ein Einrad klein und handlich." Für Leute, die zwar interessiert sind, aber es sich nicht zutrauen, hat sie den Tipp parat, es einfach mal zu probieren. "Man kann es lernen. Das ist nur eine Willensache. Wenn man dran bleibt, lernt man das auch."

Sieben Mal Gold nach Hofheim

Damit Isa Heinrich, die sich als Hauptverantwortliche für die Fränkische Meisterschaft intensiv um die Vorbereitung kümmerte entlastet wird, hat sie sich derweil mit den Verantwortlichen des TV Hofheim auf einen weiteren Wettbewerb geeinigt: "Ich richte alle zwei Jahre die Meisterschaft aus im Wechsel mit einem ‚Haßberge Einrad Cup' in Hofheim", erklärte sie.

Wettkämpfe sind allerdings nur ein Teil der Aktivitäten der von ihr trainierten Einrad-Gruppe. "Wir treten bei Stadtfesten auf, fuhren heuer beim Faschingszug in Würzburg mit und sind im Herbst beim Erntedankfestzug in Fürth mit dabei", machte die 51-Jährige am Rande der Fränkischen Meisterschaft deutlich.

Am Ende waren sich Isa Heinrich und alle ihre Starterinnen einig: Es war wieder ein tolles Erlebnis. Und wenn dann auch noch die Ergebnisse stimmen, erst recht. Insgesamt standen die Mädchen fünf Mal ganz oben auf dem Siegerpodest, holten zudem drei Mal den 2. und fünf Mal den 3. Platz. Die Hofheimerin Nora Koppitz holte sich sogar sieben Mal "Gold" sowie einen 2. Platz.