Fränkisch frisch: vom Hofladen zum Bio-Paradies
Autor: Redaktion
Eltmann, Mittwoch, 17. Juni 2020
Auch bei Discountern gibt es "Bio" und "Regional". Wer aber auf Nummer sich gehen will, findet in Franken ein Shoppingparadies der kurzen Wege - wie bei Brigitte Kieslinger in Eltmann. So funktioniert es.
Eine grün-weiß gestreifte Markise hält die Sonne fern, während man durch die Fenster auf die bunte Auswahl an Gemüse und Obst späht. Man tritt ein und fühlt sich, als wäre es der alte "Tante-Emma-Laden" um die Ecke, in dem die Oma früher immer ihre Milch gekauft hat.
Auf wenigen Quadratmetern gebe es hier alles für den täglichen Bedarf, erklärt Brigitte Kieslinger, während sie den Käse verpackt und zurück in die Auslage legt. Die 55-Jährige belebt mit ihrem Bio-Laden "Gittis Naturkostladen" seit 2012 die Schottenstraße in Eltmann. Begonnen hat alles 2008 mit einem kleinen Hofladen in Limbach.
Seitdem hat sich ihr Sortiment jedoch deutlich vergrößert. "Ich gehe zwei Mal im Jahr auf die Biofachmesse - im Frühjahr und im Herbst. Das ist ein guter Kontaktpunkt, um mit Händlern zu sprechen und zu probieren. Ich nehme aber nur Sachen in mein Sortiment auf, von denen ich überzeugt bin", erklärt die 55-Jährige: "Die Menschen vertrauen mir. Es ist wichtig, dass ich meinen Zulieferern vertrauen kann."
Einen großen Teil ihres Sortiments bezieht sie vom Biogroßhandel "Ökoring". Auch praktische Gründe sprechen dafür, erklärt Kieslinger. "Ich gebe meine Bestellungen auf und der Ökoring sammelt die Ware bei den unterschiedlichen Händlern ein und liefert sie an mich aus. So muss ich nicht bei jedem Händler direkt bestellen. Das ist besonders für kleine Läden spitze. Die halten einem den Rücken frei." So kommen die Produkte zwar nicht zwangsläufig aus der Region, entsprechen aber der Bio-Qualität, die Brigitte Kieslinger erwartet.
Regionalität und Bio-Qualität zu verbinden sei nicht so einfach, aber wenn es regional geht, bevorzuge sie das natürlich. "Kartoffeln beziehe ich zum Beispiel aus Limbach von Christoph Fösel, viele Milchprodukte von der Familie Oeffner aus Pommersfelden", sagt sie. Sie müsse vor allem Vertrauen in das Produkt haben, aber Zuverlässigkeit und ein guter Draht zum Händler seien genauso wichtig. Auch das Verhältnis zu ihren Kunden sei schon immer von einem freundlichen Miteinander geprägt gewesen. "Zu mir kommen Kunden aller Altersgruppen. Von 18 bis 85 Jahren ist alles dabei", sagt sie.
Die Corona-Pandemie hat auch ihr Geschäft beeinflusst, die Kunden gingen jedoch vorbildlich und rücksichtsvoll mit den Veränderungen um.
In Franken und aus Franken
Unter besonderen Vorzeichen stand auch die Spargelsaison, die in diesen Tagen zu Ende geht: Wegen der Corona-Krise war es noch schwieriger, Erntehelfer nach Franken zu holen. Das Wetter war auch nicht ideal, und dann brach noch der Absatz ein, weil die Gastronomie eine Zwangspause einlegen musste.