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Flurbereinigung in Eschenbach ist abgeschlossen


Autor: Sabine Weinbeer

Eltmann, Mittwoch, 26. März 2014

Die Teilnehmergemeinschaft Eschenbach existiert nicht mehr: Am Dienstabend überreichte Reiner Väth vom Amt für ländliche Entwicklung den Vorstandsmitgliedern die sogenannte unanfechtbare Schlussfeststellung.
Ein kleines Denkmal ist sichtbares Zeichen für die Eschenbacher Flurbereinigung. Es steht in den Mainauen und erinnert an den früheren Fährverkehr zwischen Eschenbach und Stettfeld. Vor vier Jahren weihte Günther Hofmann es sein. Fotos: Sabine Weinbeer


Seit Dienstagabend, 19 Uhr, gibt es die Teilnehmergemeinschaft Eschenbach nicht mehr: Ihr Vorsitzender Reiner Väth vom Amt für ländliche Entwicklung nämlich den Vorstandsmitgliedern der TG die so genannte unanfechtbare Schlussfeststellung der Flurbereinigung, die in Eschenbach seit 1987 lief und jetzt nach der Neuzuteilung der Grundstücke und der Pflanzung von 95 Obstbäumen in der Eschenbacher Flur endete.

Väth blickte auf einige Meilensteine der vergangenen 27 Jahre zurück. Eingeleitet wurde das Flurbereinigungsverfahren auf Antrag des Landratsamtes, um den Landverlust durch den Bau der Autobahn A70 auf einen größeren Kreis von Eigentümern zu verhindern.

Flurbereinigung brachte vielen Vorteile

Günther Hofmann, der während der gesamten Zeit örtlich Beauftragter der TG war, blickte am Dienstag schmunzelnd auf diese Zeit zurück: "Ich war ein glühender Verfechter der Flurbereinigung, andere waren sehr skeptisch. Da wurde ich in der ersten Versammlung gar nicht gewählt". Heute jedoch seien sich alle in Eschenbach einig, dass die Flurbereinigung Vorteile brachte, viel wurde investiert in Wege und Regenrückhaltebecken. Auch Bürgermeister Michael Ziegler freute sich über den relativ reibungslosen Ablauf der Flurbereinigung. Keinen einzigen Einspruch habe es im Zuge der Neuverteilung gegeben. Das sei auch dem Stil von Günther Hofmann und Reiner Väth zu verdanken.

In den Jahren 1990 und 2003/04 wurden die neuen landwirtschaftlichen Wege gebaut, dann die Bodenwerte ermittelt und die neuen Gewanne im Herbst 2006 festgelegt. Für den Wegebau und die Landschaftspflegemaßnahmen brachten die Grundstückseigentümer 4,4 Prozent ihrer Einlageflächen ein. Schon 2008/09 konnten die Landwirte auf ihren neuen Flächen anbuen, das neue Eigentum gilt seit Februar 2010. Durch die Flurbereinigung ist jetzt auch die Zone II des Wasserschutzgebietes im städtischen Eigentum und nicht mehr von einem Weg durchquert. "Das habe ich anfangs nicht eingesehen, aber für den Trinkwasserschutz ist das eine ideale Lösung", erklärte dazu Günther Hofmann.

Natürlich gab es im Verfahren immer wieder intensive Diskussionen, aber nie wirklich Streit, betonte Günther Hofmann.

6,7 Kilometer Wege wurden ausgebaut

6,7 Kilometer an landwirtschaftlichen Wegen wurden im Zuge der Flurbereinigung ausgebaut, die Kosten beliefen sich auf 935.000 Euro. Den Löwenanteil von 830.000 Euro trugt das Amt für ländliche Entwicklung, die Teilnehmer steuerten 60.000 Euro bei und die Stadt übernahm die restlichen 45.000 Euro. Reiner Väth betonte, dass die Wege möglichst auf alter Trasse sanft in die Landschaft eingebettet wurden. In den Mainauen musste große Rücksicht auf die Retentionsflächen genommen werden. Um das Oberflächenwasser möglichst von der Ortsbebauung fern zu halten, seien viele kleine, naturnahe Erdbecken zur Regenrückhaltung angelegt und schließlich habe zum Abschluss die Pflanzung von 96 jungen Obstbäumen nicht unwesentlich zur Erhaltung der Kulturlandschaft beigetragen.

Bleibendes, sichtbares Zeichen der Flurbereinigung ist das Abschlussdenkmal in der Mainaue, das an den 1963 eingestellten Fährbetrieb zwischen Stettfeld und Eschenbach erinnert. Dieses Denkmal wurde 2010 errichtet und lädt Spaziergänger ein, den Blick über das Maintal und den Steigerwald-Anstieg schweifen zu lassen.

Reiner Väth, Günther Hofmann und Bürgermeister Michael Ziegler betonten die gute Zusammenarbeit in der Teilnehmergemeinschaft, aber auch zwischen allen Behörden, die beteiligt waren. Die Unterstützung durch die Stadt sei immer vorbildlich gewesen, so Reiner Väth. Er überreichte die Dankurkunden an die Vorstandsmitglieder Günther Hofmann, Heinrich Oppelt, Gerhard Mölter, Karl Wagner, Gerhard Bühl, Richard Kundmüller, Eigen Bendel und Rudolf Kundmüller.