Firma Rösler in Memmelsdorf meldet Rekordjahr
Autor: Eckehard Kiesewetter
Memmelsdorf, Freitag, 22. Februar 2013
Die Firma Rösler Oberflächentechnik in Memmelsdorf und Hausen erreichte mit 240 Millionen Euro das beste Geschäftsjahr ihrer Geschichte. In die Expansion wird eifrig investiert und die Mitarbeiter profitieren.
Die Firma Rösler Oberflächentechnik in Memmelsdorf (Gemeinde Untermerzbach) und Hausen (Bad Staffelstein) vermeldet das beste Geschäftsjahr der Firmengeschichte. Mit 240 Millionen Euro Umsatz habe man einen Rekordumsatz erzielt. Bei der Zahl der Beschäftigten werde man allein in den beiden deutschen Standorten demnächst die Schwelle von 1000 Mitarbeitern überschreiten. Den Mitarbeitern beschert das Rekordjahr eine Bonuszahlung.
Rösler-Marketing-Managerin Barbara Müller spricht von einer positiven Meldung, die "in der jetzigen Zeit sehr aufbauend ist". Wirtschaftliche Unsicherheit entstehe vor allem aufgrund der andauernden Rezession in Ländern Süd- und Westeuropas.
Dagegen überbrachte Gesellschafter-Geschäftsführer Stephan Rösler seinen Mitarbeitern jetzt erfreuliche Nachrichten.
Sonderzahlung
"Glücklicherweise hat sich eine rezessive Phase auf Rösler nicht so ausgewirkt wie befürchtet" und somit habe sich das zum März 2013 endende Geschäftsjahr besser entwickelt als erwartet, berichtet der Firmenchef und lobt sein Personal: "Insbesondere dank Ihres Einsatzes und Ihrer zuverlässigen Mitarbeit konnten wir uns in vielen Belangen verbessern und unsere Effektivität steigern, weshalb ich diesen Dank in Form eines Bonus an Sie weitergeben möchte." 15 Prozent gab es für Mitarbeiter, die über sechs Monate im Unternehmen beschäftigt sind, wer mehr als ein Jahr dabei ist, erhält einen 25-prozentigen Entgelt aufschlag.
Wie es aus dem Unternehmen heißt, sei es gelungen, mehrere Großprojekte aus der Automobilindustrie, der chinesischen Münzproduktion sowie Luft- und Raumfahrt zu realisieren, und auch die russische Stahlproduktion sorgte für lukrative Aufträge. Die Triebwerkshersteller Saturn und Rolls Royce zählt Rösler ebenso zu seinen Kunden wie die Schiffswerft Vympel Ship yard, den Flugzeugbauer Airbus oder das Stahlwerk Thyssen Krupp, namhafte deutsche Autohersteller (BMW, Daimler, VW) und deren Zulieferer oder die Münzen in Shanghai und Shenyang (China).
Investitionen in Millionenhöhe
Gerade in den vergangenen Monaten habe sich laut Mitteilung des Unternehmens auch vor Ort viel getan: 8,5 Millionen Euro investierte Rösler in den Ausbau des Standortes Memmelsdorf. "Damit setzt das Unternehmen ein eindeutiges Zeichen für den Produktionsstandort Deutschland." So entstand auf einer Grundfläche von 1400 Quadratmetern ein imposantes Hochregallager mit 17 Ebenen und insgesamt 7741 Palettenstellplätzen. Vollautomatisch und rasch werden hier seit Anfang Januar Verfahrensmittel (Compound und Schleifkörper) sowie Maschinen- und Ersatzteile ein- und ausgelagert. Gerade im Bereich der Dienstleistungen nach dem Kauf, den so genannten "After-Sales-Services", wolle man mit diesem Ausbau der Lagerkapazitäten noch schneller auf Kundenwünsche reagieren können.
Im Herbst 2012 wurden weitere Produktionsflächen in Memmelsdorf fertig. Allein für die Laserfertigung stehen jetzt etwa 3500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Dort arbeiten zwei Laser-Schneidanlagen und dort findet sich ein zugehöriges Kompaktlager für Material. Neu installiert wurden zwei Abkantpressen mit jeweils 400 Tonnen Presskraft. Obendrein entstand ein zusätzlicher Mitarbeiter-Parkplatz neben dem Werk in Memmelsdorf mit einer Fläche von rund 9500 Quadratmetern und 240 neuen Stellflächen.
"Der geographische Einzugsbereich der Mitarbeiter", so berichtet Barbara Müller, "ist größtenteils im Radius von 70 Kilometer um den Standort Memmelsdorf".
Zusätzliche Arbeitskräfte
Als direkte Folge der räumlichen Expansion stieg laut Unternehmensmitteilung auch die Zahl der Beschäftigten rasant an. Allein in den vergangenen zwölf Monaten gab es 57 Neueinstellungen im Itzgrund. Die Mitarbeiterzahl in Memmelsdorf wird mit aktuell 800 angegeben. Demnächst werde an den beiden deutschen Standorten Memmelsdorf und Hausen die Marke von 1000 Beschäftigten überschritten. International gesehen beschäftigt das Unternehmen mit seinen weltweit 15 Niederlassungen fast 1500 Mitarbeiter.
Ausbildung großgeschrieben
82 junge Leute werden bei Rösler zur Zeit im gewerblichen und kaufmännischen Bereich ausgebildet. Um dem Mangel an qualifizierten Fachkräften zu begegnen, bietet die Firma seit Herbst duale Ausbildung an. In den Studiengängen Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau nutzen gerade vier Studenten diese Chance. Marketing-Managerin Müller: "Rösler setzt damit konsequent den Weg der Ausbildung eigener Fachkräfte fort." Natürlich merke man, wie die Geschäftsführung gegenüber unserer Redaktion einräumt, auch bei Rösler "in Teilbereichen einen Rückgang der Auftragseingänge", aber man wolle nicht so weit gehen von einer kommenden Rezession zu sprechen. Geschäftsführer Stephan Rösler: "Rösler hat in den letzten Monaten viele Maschinen-Neuentwicklungen getätigt, wie beispielsweise auf bestimmte Werkstückgruppen oder Werkstoffe zugeschnittene Anlagen." Diesen Weg werde man auch in den kommenden Monaten weiter verfolgen.