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Finanzamt Ebern bekommt Highspeed-Internet


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Dienstag, 06. August 2013

Das Eberner Finanzamt erhält eine starke Datenleitung mit Übertragungsraten, wie sie dem "Otto Normalverbraucher" bisher utopisch erschienen.
Pflaster auf, Leerrohr rein; Eine Baufirma aus Osterrode im Harz gräbt sich im Auftrag der Telekom in Richtung Finanzamt in Ebern vor. Foto: Ralf Kestel


Ausgerechnet der Fiskus hat's eilig: Im Auftrag des Freistaates schließt die Telekom das Finanzamt in der Rittergasse ans Turbo-Internet an. Bis zu 100 Megabits in der Sekunde werden dann für die Finanzverwaltung innerhalb des Amtes und der bayernweiten Vernetzung über einen Glasfaseranschluss verfügbar. Bislang sind für "Otto Normalverbraucher" im Stadtgebiet maximal 16 Megabits möglich.

Da hatten die Rentweinsdorfer die Nase vorn: Während in die Marktgemeinde schon Datenleitungen führen, die eine Versorgung mit schnellerem DSL möglich machen (weil es mehr als 15 VDSL-Buchungen gab), warten in Ebern noch viele Haushalte auf Anschlüsse mit mehr als 16  Megabits/Sekunde.

Dass mehr geht, zeigt die aktuelle Baumaßnahme in der Altstadt in Richtung Finanzamt und der Nebenstelle im Ämtergebäude.

Auch bei FTE sind nach Angaben von Systembetreuer Wolfgang Schott "mehrere zehn Mega-Bit und bei Bedarf noch viel mehr möglich", da man über ein System verfüge, das die Werke weltweit verknüpfe. Das Werk in Fischbach sei dabei über ein internes FTE-Netz angebunden. "Wir sind deutlich schneller als jeder Privatanschließer, zahlen aber auch ganz andere Tarife." Nicht ganz so eilig hat es die Raiffeisen-Volksbank: "Wir hängen am DSL 16.000", teilte Bankdirektor Christian Senff auf Anfrage mit.

Dabei verfügt Ebern über vergleichsweise günstige Voraussetzungen: Anfang der 1980er Jahre wurde das erste Glasfaserkabel im Bereich des damaligen Fernmeldeamtes Bamberg (damals zuständig für fast ganz Oberfranken und Teile Unterfrankens) entlang der B279 zwischen Bamberg und Ebern verlegt.

"Bisher sind - soweit ich weiß - in Ebern schon 20 bis 50 MBit/s möglich. Aber leider nur im näheren Umfeld der Vermittlungsstelle. Der Bürger bekommt leider nichts davon mit, weil die VDSL-Signale relativ schnell abnehmen und dann nur noch 16 MBit/s zur Verfügung stehen", weiß Dirk Suhl, der Breitbandbeauftragte der Verwaltungsgemeinschaft. Seinen Informationen zufolge soll aufgrund der Finanzamts-Maßnahme die Vermittlungsstelle am Alten Hohlweg aber auch auf Turbo-DSL nachgerüstet werden.

Nach Suhls Kenntnisstand sind auch dort, wo Kabel Deutschland Anschlüsse hat, schon Glasfaserkabel vorhanden und höhere Übertragungsraten möglich. "Das müsste in der Siedlung in Ebern und teilweise in Heubach der Fall sein."

Hoffnung setzt Suhl auf das neue Investitionsprogramm der Staatsregierung, das eine Förderung bis zu 50 MBit/s vorsieht, wenn sich entsprechend viele Gewerbebetriebe in einem Ort dafür interessieren.