Feuerwehr Untermerzbach hat gut lachen
Autor: Helmut Will
Untermerzbach, Sonntag, 11. März 2018
Ein Blick auf die Besucher der Jahresversammlung der Feuerwehr Untermerzbach zeigt, dass die Feuerwehr gut aufgestellt ist und dass sie Zukunft hat.
Junge und ältere Aktive waren am Freitagabend zur Jahresversammlung der Feuerwehr Untermerzbach in das Feuerwehrhaus gekommen, um den Ausführungen ihrer Funktionäre zu lauschen. Sie wurden von Gemeinderätin Sandra Schramm (CSU), der stellvertretenden Feuerwehrvereinsvorsitzenden und Feuerwehrreferentin, willkommen geheißen.
Nach einem Totengedenken, bei dem stellvertretend für alle Verstorbenen des Ehrenmitglieds Werner Reisenweber gedacht wurde, sagte die stellvertretende Vorsitzende, dass die Feuerwehr Untermerzbach 39 Aktive, darunter vier Frauen, zähle. Neun Anwärter stünden außerdem Gewehr bei Fuß, davon seien acht Frauen, gab Sandra Schramm bekannt.
Schriftführer Julian Schmidbauer rief mit seinem Protokoll des Vorjahres die vielen Aktivitäten der Wehr nochmals in Erinnerung. Nadine Schramms Kassenbericht war zu entnehmen, dass unter dem Strich, trotz bemerkenswerter Ausgaben für die Feuerwehr, gut gewirtschaftet wurde. "Vor allem die Anschaffung von zeitgemäßen Feuerwehrhelmen schlug zu Buche", sagte Schramm. Ihr bestätigte Holger Burkard eine tadellose Arbeit. Als neue Kassenprüfer wurden Stefan Scholl und Harald Kreyer gewählt.
Unterstützung hatte sich Jugendwartin Nadine Schramm in Person von Julia Schmitt geholt, die den Bericht für die Jugendfeuerwehr vortrug. Schmitt sagte, dass die Jugendfeuerwehr der Gemeinde Untermerzbach derzeit 27 Jungfeuerwehrler habe, die an den Feuerwehrdienst herangeführt werden. "Elf kommen aus Untermerzbach, zehn aus Gereuth, drei aus Recheldorf, zwei aus Obermerzbach und einer aus Memmelsdorf", sagte Schmitt. Um die Großen kümmert sich Udo Schwappach, der von Alexander Wendler unterstützt wird. Nadine Schramm hat die Kleinsten der Wehr unter ihre Fittiche genommen und lässt ihnen die Grundausbildung angedeihen. Aktuell seien das acht Mädchen und fünf Jungen, mit denen eigenständig Übungen zu verschiedenen Themen abgehalten wurden.
Auch sonst war Einiges los bei der Jugendfeuerwehr: Es wurde die Christbaumsammelaktion durchgeführt und man nahm mit einem Wagen an den Faschingsumzügen in Memmelsdorf und Untermerzbach teil. 14 Übungen zu je zwei Stunden wurden in verschiedenen Ortschaften absolviert. "Bei den Übungen waren mindestens immer 20 dabei", sagte Julia Schmitt. Sie sprach die "Blaulicht-Disco" im April in Unterpreppach an, bei der insgesamt etwa 200 Feuerwehrler waren und die Jugendfeuerwehr-Tanzgruppe "Funky Girls" auftrat. Unterstützt hat die Jugendfeuerwehr das Maibaumfest, und auch beim Feuerwehrumzug in Ebern war sie dabei. Am Wissenstest in Maroldsweisach und Knetzgau nahmen zwölf junge Feuerwehrler teil. Lisa Schmidt-Hammer hat erfolgreich die letzte von sechs Stufen erreicht.
Für die Atemschutzträger berichtete Manuel Wolfram. Nach seinen Worten gibt es im Gemeindegebiet 27 einsatzfähige Atemschutzträger, davon fünf in Memmelsdorf, drei in Wüstenwelsberg, zwei in Obermerzbach und 17 in Untermerzbach. "Wir haben im letzten Jahr sieben Belastungsübungen mit je vier Atemschutzträgern in Knetzgau und drei Standortübungen mit je acht Atemschutzträgern abgehalten", sagte Wolfrum. Ferner wurden zwei Durchgänge im Brandhaus der Feuerwehrschule Würzburg absolviert. 955 Kilometer wurden zum Ausbildungszentrum Knetzgau gefahren. In Obermerzbach waren die Atemschutzträger im Einsatz.
15 Personen, davon zwei Frauen, waren bei der Absturzsicherung dabei, sagte Zweiter Kommandant Sven Liebermann. Übungsobjekt war auch ein Telefonmast an der Grundschule. "Ich habe diesen erst einmal selbst bestiegen, um zu testen, ob er dafür geeignet war", sagte Liebermann. "Dem Schwerpunkt der Übung galt die Eigensicherung. Auch Materialkunde und theoretische Grundlagen flossen in die Übungen mit ein. Liebermann sucht weitere Objekte für Übungen der Absturzsicherung.
Kommandant Ralf Morgenroth, auch federführender Kommandant für die Wehren im Gemeindegebiet Untermerzbach, stellte fest, dass 2017 zwölf Standortübungen stattfanden. Ein Erste-Hilfe-Kurs war im Februar und eine Schauübung beim Gemeindefeuerwehrtag in Obermerzbach. "Die ist gut angekommen, weil der Einsatz für alle Zuschauer verständlich dargestellt wurde", sagte Morgenroth. Einsätze gab es nach seinen Worten elf, davon drei Brände, vier technische Hilfeleistungen, zwei Sicherheitswachten, und auch zwei Fehlalarme waren zu verzeichnen. 218 Stunden wurden abgeleistet. "Unsere Aktivenstärke beläuft sich auf 39 Personen", sagte der Kommandant.
Morgenroth ging auch auf sonstige Aktivitäten ein, wobei er auch Festzüge und das Aufstellen des Maibaumes erwähnte und bekanntgab, dass die Feuerwehr eine Whatsapp-Gruppe habe. "Durchaus eine gute Sache", meinte der Kommandant, aber mitunter sei da was zu lesen, das nicht hereingehöre. Leider habe das Phänomen der "Überentschuldigung" zugenommen. "Denkt einmal darüber nach", mahnte Ralf Morgenroth. Vertreter sollte sich jeder selbstständig suchen, wenn er nicht kommen kann.
Investiert wurde im Jahr 2017 in Helme und einige Akkugeräte. "Die Gemeinde haben wir damit nicht belastet, sondern der Feuerwehrverein hat alles selbst bezahlt", sagte der Kommandant. Problematisch seien die "historischen Pumpen", weil es an Unterstellmöglichkeiten fehle. "Wir haben vor unserem Feuerwehrhaus Platzprobleme, keine freien Spinde mehr, und die Lagerfläche für den Feuerwehrbedarf ist am Limit." Morgenroth regte an, zu überlegen, ob die Parkplätze am Gerätehaus nicht der Feuerwehr vorbehalten sein sollten, zumal unweit ein größerer öffentlicher Parkplatz vorhanden ist.
Wie Morgenroth erklärte, sei wegen der steigenden Anforderungen und Transportproblemen ein weiteres Einsatzfahrzeug als Gruppenwagen Logistik nötig. Ein Fahrzeug mit Rollcontaier wäre eine Lösung und eine Investition in die Zukunft. Da müsse in den nächsten zwei bis drei Jahren etwas passieren. "Macht weiter so, werdet vielleicht noch etwas besser - dann passt alles", schloss Kommandant Ralph Morgenroth.
Beantragt wird eine Satzungsänderung. Dazu machte Nadine Schramm einige Ausführungen. Hier soll die aktuelle Gesetzesänderung mit aufgenommen werden und auch, dass Kinder schon ab ihrer Geburt Mitglied werden können. Schramm berichtete, dass eine Kinderfeuerwehr gegründet werde, die den Namen "Merzbacher Löschwichtel" erhalten soll.
Die Neuwahl des Vorstands des Feuerwehrvereins brachte keine Überraschung. Das bisherige Team stellte sich wieder zur Wahl und wurde einstimmig bestätigt: Vorsitzender ist Udo Schwappach, seine Vertreterin Sandra Schramm. Für die Kasse ist Nadine Schramm zuständig und als Schriftführer ist Julian Schmidbauer tätig.
Zweiter Bürgermeister Siegfried Kirchner stellte in seinem Grußwort fest, dass mit Gründung der Kinderfeuerwehr etwas "Historisches" bei der Feuerwehr in Untermerzbach passiere. Die Gemeinde habe das befürwortet. "Das ist aber auch eine Herausforderung für alle Feuerwehrverantwortlichen", gab Kirchner zu bedenken. Er lobte alle Aktiven der Wehr. "Man merkt, dass die Feuerwehrführung in Untermerzbach zielstrebig vorgeht", sagte Kirchner.
Die Anregungen des Kommandanten zur Anschaffung eines weiteren Fahrzeuges und zur Volumenerweiterung des Gerätehauses nahm er für den Gemeinderat mit. "Allerdings möchte ich, auch im Hinblick der gegenwärtigen Anschaffungen von Feuerwehrpumpen und eines Feuerwehrautos für Hemmendorf, nicht zu viel Hoffnung machen, dass das in absehbarer Zeit umgesetzt werden kann", dämpfte Siegfried Kirchner die Euphorie der Feuerwehr.
Kreisbrandinspektor Thomas Habermann, der mit Kreisbrandmeister Jonas Ludewig der Versammlung beiwohnte, bestätigte der Wehr in Untermerzbach, dass sie gut ausgebildet sei und ihre Arbeit hervorragend mit der nötigen Ernsthaftigkeit bewältige. An Zweiten Bürgermeister Siegfried Kirchner gewandt sagte er, dass die Gemeinde auf ihre Feuerwehren stolz sein könne.