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Fest in Römershofen so richtig zum Chillen


Autor: Gerold Snater

Römershofen, Montag, 29. August 2016

Im kleinen Königsberger Stadtteil Römershofen feierte die Freiwillige Feuerwehr ein besonderes Fest: "Franken meets Chill Out"
Gut besetzt waren die Reihen auch am späten Abend in Römershofen. Das Konzept für ein hochwertiges Angebot wurde gut angenommen.


Römershofen? Klein, verstaubt und überdies ein Ort, den täglich Tausende Autos auf dem Weg zwischen Haßfurt und Hofheim durchqueren? Der Durchfahrende könnte meinen, in diesem Königsberger Stadtteil sei, auf gut fränkisch ,die Katz gebleut'.
Mitnichten. Am Samstag fand im Schatten der 1492 geweihten evangelischen Margaretenkirche zum dritten Mal das "Franken meets Chill Out" der Freiwilligen Feuerwehr Römershofen statt. Ein kleines Fest, das sich in seinem Konzept her aber gravierend von anderen vergleichbaren Festen abhebt. Die obligatorische Bratwurst oder das (tagelang in Zartmachergewürz eingelegte) Steak bekommt man hier nicht.
Manuela Scholz berichtete auf Anfrage, wie die Feuerwehrvorstandschaft dieses ganz neue Konzept entwickelte. Denn die Vereinsfunktionäre und ihre Frauen und Familien tüftelten gemeinsam an der Festlichkeit, die einst ein schlichtes Backofenfestla war. Die alten Frauen im Ort beherrschten die Kunst des Zwiebelkuchenbackens - selbst mit Hilfe eines inzwischen ziemlich maroden Backofens.


Backofen ade

Mit dem Generationenwechsel überlegten sich die Jüngeren, was man denn noch machen könnte. Bratwürste und Steaks, die konnte zum Ende des Sommers eigentlich keiner mehr richtig sehen. Also Neues kreieren mit einem fränkischen Unterton, wie Manuela Scholz es schildert. Fränkischer Bratenweck, Flammkuchen, Käsevariationen, Salat mit Putenfleisch. Darauf hatten die Jungen um den harten Kern von Karin Büchner, Marion Reschke, Simone Burger und Manuela Scholz Lust, und dafür sind alle auch bereit, vier bis fünf Tage in das Vorher und Nachher der Organisation zu stecken. Da werden Gefriertruhen und Gasofen für das Feuerwehrhaus organisiert - im Saal im obersten Stockwerk ist zum Glück viel Platz.


Alle ziehen an einem Strang

Der Vorstand, betont Scholz, das sind die Männer der Feuerwehr, ihre Frauen und die Familien mit Kindern und Freunden und natürlich die Feuerwehrjugend, die Steven Shaw zusammentrommelte. Jeder übernahm bereitwillig Aufgaben. Ob die Cocktailbar aufgebaut werden sollte oder die stilvolle Weintheke oder ob man sich wie Zweiter Kommandant Alfons Burger der brütenden Hitze des Flammkuchen-Ofens stellte - die Verantwortlichen im Verein sind stolz auf dieses zupackende Engagement.
Dieser Gemeinschaftsgeist übertrug sich ganz offenbar auf die Besucher: Bis in den späten Abend waren bei herrlicher Witterung die Tische voll besetzt, viel Lob bekamen die Römershöfer Rothelme für ihre Bemühungen und eine ganz neue Art niveauvoller Festlichkeit.