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Fatschenbrunn will seine Gärten öffnen


Autor: Sabine Weinbeer

Fatschenbrunn, Samstag, 04. Februar 2017

Der aktive Ort in der Gemeinde Oberaurach möchte den Aktionstag 2018 ausrichten. Das wird ein weiterer Höhepunkt.
Der "Tag der offenen Gartentür" für den Kreis Haßberge im Jahr 2018 findet wohl in Fatschenbrunn statt. Hier gibt es die vielfältigsten Gärten, wie man schon beim Dorfwettbewerb sah. Foto: Sabine Weinbeer/Archiv


Der "Tag der offenen Gartentür" am 24. Juni 2018 wird wohl im Oberauracher Gemeindeteil Fatschenbrunn stattfinden. Die Mehrheit in der Bürgerversammlung am Donnerstagabend sprach sich dafür aus. Ein kleines Organisationsteam hat sich bereits zusammengefunden, um den Bürgern aufzuzeigen, wie der Tag ablaufen könnte.

Bürgermeister Thomas Sechser (CSU) erklärte sich "richtig stolz" auf den kleinen Gemeindeteil Fatschenbrunn, der in den vergangenen zehn Jahren eine enorme Entwicklung genommen habe. Auf ein fulminantes Dorffest zum Abschluss der Dorferneuerung folgten drei Runden im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden". Die Dorfgemeinschaft bewährte sich außerdem beim Bau des Sportheims und bei der Generalsanierung des Mehrzweckgebäudes, die jetzt abgeschlossen ist.


Einblick in die Gärten

Beim Dorfwettbewerb gewährten viele Fatschenbrunner Einblick in ihre Gärten, was den Kreisfachberater Guntram Ulsamer zur Überzeugung brachte: "Fatschenbrunn hat Potenzial für den ,Tag der offenen Gartentür‘". Vom Nutzgarten über Erholungs- und Naturgärten bis hin zur parkähnlichen Anlage sei hier alles vertreten.

Viele Fatschenbrunner waren schon bei "Tagen der offenen Gartentür" in anderen Gemeinden im Landkreis dabei, und einige Anwesende hatten Respekt vor der großen Besucherzahl letztes Jahr in Oberschwappach beispielsweise. Es können bis zu 15 000 Besucher an solch einem Aktionstag kommen, wenn das Wetter stimmt. Diese Sorge versuchten Guntram Ulsamer und Ruth Hümmer vom Organisationskomitee etwas zu nehmen: Die Besucher seien sehr zivilisiert, meist ja auch Gartenfreunde. "Der Rasen leidet hinterher natürlich schon ein bisschen", gestand Ulsamer ein.


Und die Parkplätze?

Auch wegen der Parkplätze gab es Bedenken. Dazu liefen bereits erste Überlegungen. Ohne Busshuttle werde es aber wohl nicht gehen, erklärte Ortssprecher Reiner Renner. Wie intensiv die Bewirtung gestaltet wird, das bleibe den Fatschenbrunnern überlassen, betonte Ulsamer. Die Bewirtung sei für die Fatschenbrunner Vereine eine gute Möglichkeit, Geld für wichtige Investitionen zu erwirtschaften, gab Claudia Pickel zu bedenken. So stehe die Orgelrenovierung an, und das Mehrzweckgebäude brauche noch eine Schankanlage.

Vor dem Ansturm hat Franz Hümmer keine Angst: "Rabelsdorf und Schönbach sind kleiner als Fatschenbrunn und haben das auch geschultert", erklärte er. Dieser Termin sei vielleicht Anlass dafür, im Garten mal was herzurichten, was schon lange aufgeschoben wurde. "Für mich ist das jetzt fast ein Geschenk des Himmels", erklärte er.
Einige Anwesende hoben die Hand, als Bürgermeister Sechser wissen wollte, wer eher gegen die Ausrichtung sei. Die meisten darunter erklärten jedoch, dass sie mithelfen würden, jedoch nicht an "vorderster Front" - die arbeitsreichen zehn Jahre waren eben auch anstrengend.


Keine Leerstände und Bauplätze

In der allgemeinen Aussprache wurde die Tatsache erwähnt, dass es in Fatschenbrunn weder Leerstände noch Bauplätze gibt. Viele junge Fatschenbrunner wollten ihren Wohnsitz hier behalten. Dazu erklärte Thomas Sechser, dass Oberaurach lange Jahre den Blick auf die Ortskernentwicklung lenkte und damit vermieden worden sei, dass sich ein Leerstandsproblem entwickelte. Mittlerweile sei aber der Bedarf an Bauplätzen hoch. Deshalb sei der Gemeinderat zunächst daran gegangen, dort Baugebiete auszuweisen, wo es schon Bebauungspläne gab, die lange Planungsphase also entfallen konnte. So gibt es neue Bauplätze in Oberschleichach, in Neuschleichach, in Dankenfeld und bald auch in Kirchaich.

Gleichzeitig habe der Gemeinderat begonnen, den gesamten Flächennutzungsplan für Oberaurach weiterzuentwickeln. In diesem Zuge wurde nach der Möglichkeit neuer Baugebiete in Fatschenbrunn gesucht. Über die eingetragene Vorbehaltsfläche hinaus habe Ortssprecher Reiner Renner weitere Vorschläge gemacht. Die Planung müsse aber zahlreiche Behörden-Stationen durchlaufen, was einige Zeit in Anspruch neh - "zwei Jahre dauert es mindestens, so dass vielleicht ab 2020 in Fatschenbrunn gebaut werden könnte", sagte Sechser.
Kritisiert wurde auch, dass die Aussiedlerhöfe nicht im Zuge des Breitbandausbaus angeschlossen wurden, ebenso das schlechte Handynetz. Bezüglich DSL werde er sich erkundigen, versprach Thomas Sechser, zum Thema Handy erklärte er, dass er von jedem denkbaren Anbieter eine Absage bekommen habe, als er nach einem Handymast für Fatschenbrunn fragte.