Druckartikel: Eschenau zeigt Fotos die die Natur festhalten

Eschenau zeigt Fotos die die Natur festhalten


Autor: Ulrike Langer

Eschenau bei Haßfurt, Dienstag, 01. Oktober 2013

In der Eschenauer "Galerie im Saal" sind die Arbeiten des Würzburgers Horst Ziegler zu sehen. In seinen Kunstprodukten kommuniziert er mit Naturphänomenen. Ausschnitte vereinen sich zu Ornamentalem.
Der aus Würzburg stammende Fotograf Horst Ziegler zeigt derzeit in der "Galerie im Saal" in Eschenau seine neuesten Arbeiten. Fotos: Ulrike Langer


Die Fotografie ist eine Kunst, die Malerei oder Bildhauerei in nichts nachsteht. Das zeigen fotografische Kunstwerke in Schwarz-Weiß und Farbe von Horst Ziegler, die Eleonore Schmidts-Stumpf und Egon Stumpf von der "Galerie im Saal" in Eschenau in ihrer Herbstausstellung präsentieren.

Bei der Vernissage wies Schmidts-Stumpf darauf hin, dass Horst Ziegler seine Arbeiten nicht zum ersten Mal in der "Galerie im Saal" zeige; allerdings ist es jetzt eine eigene Schau. Die Konzentration auf großformatige Arbeiten ist ihr zufolge zwar eine Abweichung vom Ausstellungskonzept, habe sich aber gelohnt.

Wichtige Arbeit

Knetzgaus Dritter Bürgermeister Bernhard Jilke dankte den Galeristen für Ausdauer und Geschick. "Beides beweist sich in zahlreichen Ausstellungen und in den immer wieder überraschenden neuen Eindrücken, die der Besucher von den Kunstwerken haben kann", sagte er. 1#googleAds#100x100 "Die Gemeinde Knetzgau ist stolz auf dieses äußerst engagierte Galeristen-Paar." Horst Ziegler hat Jilke, wie er sagte, schon in der Ausstellung gemeinsam mit Herman de Vries beeindruckt.

Egon Stumpf sprach über die Bedeutung der Fotografie in der Kunstwelt: "Eine Museumssammlung, ohne die zeitgemäße Fotografie ist einfach unvollständig." Das gelte nicht erst seit heute, sondern schon seit mehr als hundert Jahren. Wer also immer noch Zweifel an der Fotografie als künstlerisches Medium habe, solle diese Ausstellung besuchen - sie überzeuge garantiert die störrischsten Zweifler.

"Wenn vor 116 Jahren der Leiter der Hamburger Kunsthalle die Amateurfotografen aufforderte, sich die Natur als Lehrmeister zu suchen und sich in die Seele der Natur hinein zu fühlen, da nur so gute Fotos zu erstellen sind, und wenn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Ratio den Kunstbetrieb zu beherrschen schien, dann wird deutlich, dass die Fotografie den gleichen Veränderungen folgte und folgt wie die Malerei und die Bildhauerei", fasste Stumpf seinen Ausflug in die Geschichte der Kunstfotografie zusammen.

Die Besucher durften ein Gespräch verfolgen zwischen Horst Ziegler und dem Galeristen. Es gab ihnen Einblicke in die Arbeitsweise und Gedankenwelt des Künstlers. Seine Ausgangspunkte sind Muster von Teppichen und arabische Ornamente sowie Formen von Pflanzen in der Natur, wenn sie absterben und sich in sich hinein zu winden scheinen.

"Die grafische Kraft eines verwitterten Blattes zum Beispiel nehme ich als Ausgangsform, die ich dann zerschneide und spiegele und verdoppele, so dass ganz gleichmäßige Formen und Muster entstehen, die sich stetig wiederholen", sagte Ziegler. Es sei erstaunlich, wie durch waagrechte und senkrechte Spiegelung von zuvor in Streifen geschnittenen Fotos ein nahe an geometrische Formen heranreichendes Gebilde entstehe. Ein Kunstprodukt in Kommunikation mit einem Naturphänomen in ein und derselben Arbeit.

In lichtechten Farben gedruckt

"Es handelt sich durchwegs um Pigmentdrucke, allerdings mit besonderen Farben, die lichtecht sind", erklärte Ziegler. "Viele meiner Arbeiten sind Schwarz-Weiß-Drucke, die durch die neuen Arbeiten, in denen ich auch farbig arbeite, erweitert werden.

Die Farbe ist eine ganz eigene Welt, die sich ganz selbstständig ohne die Form entwickeln kann. Es scheint keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Form und Farbe zu geben, wenn man sich durch den künstlerischen Eingriff vom Naturvorbild löst." Weil die Impression von Farbe vom Licht abhängig ist, werde die Fotografie zusätzlich reizvoll.