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Ermershausen hält bei Hundesteuer nicht mit


Autor: Gerhard Schmidt

Ermershausen, Donnerstag, 17. Dezember 2015

Anders als die übrigen Mitglieder der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim stimmt das Gremium gegen eine Erhöhung auf 40 Euro. Auch eine Vollsperrung der B 279 während des Abbaus der "Rehbergkuppe" lent der Rat ab.
Gemeinderat Stefan Lüdecke präsentiert das Gemeindewappen, das Jens Kirchner der Gemeinde vermachte und einen Ehrenplatz im Rathaus erhält. Foto: Schmidt


Ermershausen Die Gemeinderäte aus Ermershausen sind die ersten im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Hofheim, die dem Vorschlag der Verwaltung nicht folgten und ihre Hundesteuer nicht anhoben. Die Verwaltung hatte angeregt, die Hundesteuer ind en Mitgliedsgemeinden zu vereinheitlichten.

Verwaltungsleiter Andreas Dellert redete mit Engelszungen auf das Ratsgremium ein, doch eine Erhöhung der jährlichen Steuer von bislang 15 auf 40 Euro war ihnen dann doch zu heftig. Ermershausen hatte innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft den niedrigsten Steuersatz für Hunde. Allein um eine Vereinheitlichung zu erreichen, wollte man dem Vorschlag nicht folgen. Die insbesondere auch deswegen, so die Mehrheit in der Räterunde, weil eine Erhöhung die Falschen treffen würde, die ihre Hunde vorschriftsmäßig anleinen und nicht für die Verschmutzungen durch Hundekot verantwortlich seien.

Die anderen Hundehalter wiederum würde auch eine Erhöhung nicht davon abhalten, ihre Hunde einfach ohne Aufsicht ins Dorf zu lassen.

Auch dem Antrag von Stefan Lüdecke, die bisherige Steuerhöhe von 15 Euro zu belassen, folgte die Mehrheit nicht. Als Theo Vey 25 Euro vorschlug, hoben sich die meisten Hände. Kampfhunde kosten künftig 400 Euro, aber davon gibt es zurzeit nicht in Ermershausen keinen einzigen. In Ermershausen sind aktuell 41 Hunde gemeldet.


Förderprogramm ausgeweitet

Um die Suche nach Wohnraum in Ermershausen zu erleichtern, hat der Gemeinderat ein Förderprogramm angeschoben. Bisher war nur der Altort Fördergebiet gewesen. Nun bekommen alle Bauherren, die neuen Wohnraum schaffen, eine Vergünstigung eingeräumt. In Zukunft gewährt die Gemeinde Ermershausen jedem Bauwilligen ein zinsloses Darlehen von 25 000 Euro pro Grundstück auf fünf Jahre. Die Förderung sei nicht mit anderen Förderprogrammen kombinierbar, hieß es.

In der allgemeinen Aussprache regte Theo Vey die Schaffung eines Dorfentwicklungskreises an, der sich um die Weiterentwicklung des Ortes kümmern sollte. Bürgermeister Günter Pfeiffer (FW) teilte mit, dass am Mittwoch, 20. Januar, eine Informationsversammlung wegen der punktuellen Dorferneuerung stattfinden soll, wozu die Gründung solch eines Kreises hinpassen würde.


Gegen Vollsperrung

Er teilte weiter mit, dass im März Baubeginn für die Abflachung der Straßenkuppe am Rehberg sein soll. Das Straßenbauamt strebt dafür eine Vollsperrung der B 279 für ein halbes Jahr an. Dies jedoch lehnte der Gemeinderat ab und will deshalb in Verhandlungen gehen.

Jens Kirchner von der Schreinerei Kirchner hat mit Erfolg seine Meisterprüfung abgelegt. Der Gemeinde schenkte er seine Meisterarbeit, ein Wappen von Ermershausen.


Auszeichnung

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), hat Ermershausens Altbürgermeister Werner Döhler (Bürgerliste), Gemeinderätin Lydia Steuter, Zweitem Bürgermeister Klaus Welz (Bürgerliste), Gemeinderätin Gertrud Pößnecker, Theo Vey und Bürgermeister Günter Pfeiffer eine Ehrenurkunde für langjähriges, verdienstvolles Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung verliehen. Bürgermeister Pfeiffer würdigte die Geehrten an seiner Seite, die lange Zeit Verantwortungsbereitschaft, Engagement und Einsatz, aber auch den Mut zeigten, nicht so populäre Entscheidungen zu treffen.

Die Gemeinde Ermershausen hat sich wie viele Kommunen im Landkreis Haßberge eine Stellungnahme zum möglichen Bau einer Stromtrasse durch das Gemeindegebiet nach dem Netzentwicklungsplan abgegeben und spricht sich dagegen aus.