Ermershausen geht an seine Grenzen
Autor: Gerhard Schmidt
Ermershausen, Sonntag, 27. Sept. 2015
Erstmals fand in Ermershausen eine Wanderung statt, die nicht nur an den Rand de Kommune, sondern auch hin zur Geschichte des "Eisernen Vorhangs" führte.
Ermershausen Grenzen kennt man in Ermershausen zur Genüge, und da ist nicht einmal allein die Grenze zur ehemaligen DDR gemeint. Grenzen trennen das Gemeindegebiet von der Marktgemeinde Maroldsweisach, vom Staatswald, den Gemeinden Sulzdorf und Hellingen und somit von den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Hildburghausen und dem Land Thüringen.
Wie interessant diese Flurgrenzen sind, erfuhren jetzt die Teilnehmer an einer ersten Grenzwanderung, für welche die Feldgeschworenen Gerhard Pfeiffer und Helmut Dressel die Trassen freigemacht hatten, um sie passierbar zu machen. Die Grenzwanderung wurde von der Gemeinde und dem Haßbergverein organisiert.
Mancher Grenzstein war schon "verschwunden" und musste wieder hergerichtet werden. Die Wanderung führte vom Rathaus zum Staatswald Richtung Allertshausen.
Einer der ältesten Grenzsteine am Geißschlag stammt aus dem Jahr 1731.
26 Jahre nach dem Fall der DDR-Grenze sind viele vordem freie Blicke nach Thüringen, wie zum Beispiel zur Heldburg, mittlerweile durch Bäume versperrt. Viele ältere Einwohner erinnern sich heute noch an die Nachkriegszeit, als die "Grüne Grenze" bestand, über die man ohne großes Aufsehen nach Thüringen konnte. Erst durch den Aufbau des Grenzzaunes war ein Überwinden der Grenze später lebensgefährlich geworden.
Viel Neues bekamen die Teilnehmer mit, denn auch Revierförster Wolfgang Meiners begleitete die Grenzwanderung und klärte über den Gemeindewald und so manche Geschichte auf.
Der sechs Kilometer langen Grenzwanderung sollen noch drei weitere folgen, um Ermershausen mit seinen 18 Kilometern Gemeindegrenzen einmal komplett zu umrunden.