Erhält Unfinden ein zentrales Heizkraftwerk?
Autor: Gerold Snater
Königsberg in Bayern, Donnerstag, 17. Oktober 2019
Der Königsberger Stadtrat beschloss die Aufstellung eines Energienutzungskonzeptes für den Stadtteil Unfinden.
Der öffentliche Teil der jüngsten Stadtratssitzung in Königsberg begann mit einem Tagesordnungspunkt, der mit Zustimmung des vollzählig anwesenden Gremiums zusätzlich aufgenommen worden war. Dabei ging es um die Einrichtung einer Nahwärmeversorgung im Stadtteil Unfinden. Den Sachvortrag dazu hielt Marco Siller aus Unfinden, der auch für Fragen zur Verfügung stand.
Erneuerbare Ressourcen
Dieses Projekt hatte Siller bereits bei der Bürgerversammlung am 22. Mai in Unfinden vorgestellt. Dabei hatte er berichtet, dass eine Diskussion über ein zentrales Heizkraftwerk für Unfinden begonnen worden sei, da einige Heizkessel im Ort ihrem technischen Lebensende nahe seien. Die Prämissen für so ein Projekt wären dabei aber, dass es einen finanziellen Vorteil für die einzelnen Teilnehmer geben müsse. Gegenüber einem herkömmlichen System mit jeweils einem Heizkessel pro Haushalt müsse der Brennstoff aus erneuerbaren Ressourcen bestehen.
Siller hatte berichtet, dass sich eine Gruppe von gut zehn Leuten Gedanken zu dieser Idee machte. Weiter führte er aus, dass das ganze System nur dann wirtschaftlich sinnvoll arbeiten könne, wenn sich etwa 40 Haushalte in Unfinden beteiligen.
Bei seinem Vortrag vor dem Stadtrat teilte Siller nun mit, dass sich mittlerweile 40 Bürger aus Unfinden als grundsätzlich interessiert gemeldet hätten und damit die erforderliche Mindestabnahmemenge für einen rentablen Betrieb vermutlich gegeben wäre. Es sei aber vor einer weiteren Planung noch eine genauere Untersuchung im Rahmen eines Energienutzungsplans erforderlich.
Seitens der Interessierten gebe es aber noch keine rechtsfähige Vertretung, die diesen Antrag stellen könne. Daher werde die Stadt Königsberg angesprochen, ob der Antrag für die Projektierung und die Anfrage auf eine Bezuschussung der Planung durch die Stadt Königsberg erfolgen kann. Zudem könnten erst nach einer eindeutigen Aussage zur Rentabilität weitere rechtliche Schritte zur Bildung einer juristischen Person zur Vertretung der Interessierten und späteren Betreiber weitergeführt werden.
Ein kommunales Unternehmen?
Nach seinem kurzen Vortrag mit aktuellen Zahlen und Hinweisen auf konkrete Standorte für die Anlage verwies Marco Siller auf die erforderliche Erstellung eines Energienutzungsplans mit konkreten und belastbaren Zahlen. Hingewiesen wurde auch darauf, dass der Betrieb der Anlage über eine Genossenschaft erfolgen könne. Möglich wäre auch ein kommunales Unternehmen.
Stadtrat Thomas Heller (FWG) fragte nach dem geplanten Abrechnungsmodus hinsichtlich der Wärmeabnahme. Siller meinte dazu, dass dies wohl ein Grundpreis und ein Mengenpreis sein werde, dessen Mischung noch festgelegt werden müsse. Es werde in den Abnahmestellen sicher langfristig auch Schwankungen geben, die mit vorgesehen werden müssten.