Erfreuliche Fahrgastzahlen auf Bahnlinie Bamberg - Ebern
Autor: Ralf Kestel
Ebern, Donnerstag, 03. Sept. 2015
Auf der Strecke zwischen Bamberg und Ebern hat sich die positive Entwicklung stabilisiert. Eine Analyse zeigt die Bedeutung auch für Breitengüßbacher. Nach der mehrmonatigen Baupause 2016 wird Hallstadt besser eingebunden.
Die Zeiten der Geisterzüge sind vorbei, die Fahrgastzahlen haben sich auf der Bahn-Nebenstrecke zwischen Bamberg und Ebern mittlerweile auf hohem Niveau stabilisiert. Dies geht aus Zählungen hervor, die von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die das derzeit praktizierte Nahverkehrskonzept auf der Schiene in Auftrag gegeben hat und aus Mitteln des Staatsministeriums für Wirtschaft bezahlt, unserer Zeitung vorgelegt wurden. "Die erfreulichen Fahrgastzahlen sind nahezu gleich geblieben", sagt BEG-Prokurist Wolfgang Oeser von München aus. Er kündigt für Ende 2016 nach der neunmonatigen Streckensperrung noch weitere Verbesserungen an
Fast schon vergessen und kaum noch vorstellbar die Jahre, da an Wochenenden überhaupt kein Zug auf der Strecke fuhr, die heuer seit 120 Jahren besteht. So nutzen zuletzt durchschnittlich 550 Reisende die Agilis-Bahn am Samstag, 350 am Sonntag.
An Ausnahme-Wochenenden, wie jüngst zur Sandkerwa in Bamberg, als die Sitzplätze nicht ausreichten, liegen die Zahlen noch weit darüber. "Aufgrund des hohen Anteils an Freizeitverkehr am Wochenende machen sich äußere Einflüsse (vor allem das Wetter) stärker bemerkbar. Aber auch am Wochenende ist die Nachfrage nahezu auf dem Niveau des Vorjahres", analysiert Oeser.
Positiv macht sich nach Ansicht der BEG-Verantwortlichen die Integration in den VGN-Tarif als wesentlicher Faktor für die anhaltend positive Nachfrageentwicklung des stündlichen Zugangebots, das "wir zwischen Bamberg und Ebern bestellen", bemerkbar.
Auch die seit eineinhalb Jahren verbesserten Anschlüsse in Bamberg von und nach Nürnberg (oft bahnsteiggleich innerhalb von 3 bis 5 Minuten) seien für Pendler in den mittelfränkischen Verdichtungsraum attraktiv. Damit nähmen die Reiseweiten, für die die Bahn als Alternative zum Auto in Betracht kommt, deutlich zu. Die 34-wöchige Streckensperrung im nächsten Jahr betrachtet Oeser für viele Fahrgäste als "gewisse Belastung". Der Betreiber Agilis wolle durch ein Zug-/Busersatzkonzept soweit möglich für einen hochwertigen Ersatzverkehr sorgen.
Fahrzeit weiter verkürzen
Danach stehe aber eine verbesserte Infrastruktur zur Verfügung (beschrankte Übergänge, keine Feldwege mehr), verspricht die Eisenbahngesellschaft. Die damit verbundenen Fahrzeitgewinne werden unter anderem für eine regelmäßige Anbindung von Hallstadt genutzt, wo derzeit nur einzelne Züge halten.Auch sei geplant, das erste Zugpaar, das derzeit in Breitengüßbach wendet, nach Bamberg durch zu binden. "In Verbindung mit der langfristig schnelleren Anbindung der Region in Richtung Nürnberg und Richtung Erfurt/Berlin dürfte die Bahnlinie Bamberg-Ebern auch in Zukunft eine positive Entwicklung nehmen, lautet Oesers Fazit und Ausblick.