Druckartikel: Erfolg dank hochkarätigem Staub

Erfolg dank hochkarätigem Staub


Autor: Friederike Stark

Ebelsbach, Freitag, 08. Juli 2016

Reiner Dümpert aus Eltmann hat vor 20 Jahren die Diamanten in den Kreis Haßberge gebracht.
In der Glasschale sind feinste Körner aus synthetischem Diamant, die aus dem schwarzen Stein gewonnen werden.  Foto: Friederike Stark


Reiner Dümpert hat einen Plan. Er weiß genau, wo er hin will. Und er weiß, wie er dorthin kommt. So hatte es auch begonnen. Er wollte sich 1996 selbstständig machen. Dümpert gründete seine Firma "Ceratonia" in einem gewöhnlichen Wohnhaus in Eltmann. Zwei Jahrzehnte später sitzt er in einem modernen Besprechungszimmer in einem schicken Neubau an der Lohwiese in Ebelsbach. "Der Umzug vor zwei Jahren war ein großer Sprung für uns, aber er war dringend nötig", erinnert sich Dümpert. Denn das Wohnhaus platzte aus allen Nähten.


Diamenten im Steigerwald

Der Firmenname "Ceratonia" leitet sich vom wissenschaftlichen Namen des Johannisbrotbaumes ("Ceratonia siliqua") ab. Denn mithilfe der Samenkörner des Baumes wurden in der Antike Diamanten gewogen. Dadurch entstand die heute übliche Maßeinheit Karat.
Und der Name kommt nicht von ungefähr: Reiner Dümpert handelt mit Diamanten. Aber nicht mit hochkarätigen Klunkern, wie sie an mancher Frauenhand zu finden sind.

Nein, Dümperts Diamanten sind auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen. Roter Staub, weicher Sand, glitzernder Puder oder schwarzes Mehl, so sehen die Diamanten von Reiner Dümpert aus. Denn "Ceratonia" liefert "Diamant als Rohstoff für die werkzeugherstellende Industrie", erklärt der Kaufmann. Seine Kunden sind zum großen Teil aus der metallverarbeitenden Industrie. Und im Steinbruch helfen Dümperts Diamanten beispielsweise, die Felsen in Stücke zu schneiden.


Diamanten im Mund

"Aber auch jeder andere Mensch kommt unserem Diamantenstaub ganz nah", sagt Dümpert. Und zwar an einem Ort, den kaum einer gerne besucht: beim Zahnarzt. Wenn der Zahnarzt den Bohrer auspackt, sorgen unzählige kleine Diamanten dafür, an die Wurzel des Übels heranzukommen.
Doch warum werden Sägeblätter und Bohrer mit Diamant veredelt? Diamant ist nicht nur wertvoll und edel. "Es ist auch das härteste natürlich vorkommende Material der Welt", erklärt Dümpert.


Modernste Lasertechnik

Doch nicht immer ist der natürliche Rohstoff der sinnvollste. "Ceratonia" vertreibt auch Industriediamanten, sogenannten CBN-Schneidstoff. "Und wir können mit unserem Laser Diamantplatten so zuschneiden, wie es der Kunde wünscht", sagt Dümpert. Der Präzisionslaser steht in Ebelsbach und war einer der Gründe, warum "Ceratonia" an die Lohwiese gezogen ist. "Wir haben mehr Platz gebraucht: für Lagerung, Produktion und für die inzwischen zwölf Mitarbeiter.

Für Dümpert, ein Mensch, dem Lebensqualität wichtig ist, war klar, dass er in der Region bleiben will. "Wir haben ganz am Anfang unserer Firmengründung mal über einen anderen Standort nachgedacht", verrät seine Frau Katja. Doch die Dümperts sind in Eltmann verwurzelt und wollten die Region nicht verlassen. Ähnlich geht es vielen der Mitarbeiter. Sie kommen von hier und wollen hier arbeiten. "Ich wünsche mir Mitarbeiter, die sich lange an den Arbeitgeber binden wollen", sagt Dümpert.

Ein paar Jahre will er noch machen, bis er die Firma an jemand anderen übergibt. Aber bis dahin hat Dümpert, der auch seit 14 Jahren Herausgeber eines Fachmagazins für Diamanten-anwendung ist, noch viel vor. "Ich plane ein Online-Portal, das die Plattform für die Diamant- und CBN-Schneidstoff verarbeitende Industrie werden soll", verrät Dümpert seine Idee. Um diesen Plan umzusetzen, will sich "Ceratonia" nochmals erweitern. "Ich suche daher auch jemanden für unser Marketing", sagt der "Ceratonia"-Geschäftsführer.

Denn noch will Reiner Dümpert keinen Stillstand, sondern seinem Lebenswerk ein en hochkarätigen Moment geben.