"Ente" war das originellste Rennmobil beim Seifenkistenrennen in Altershausen
Autor: Gerold Snater
Altershausen, Montag, 10. Sept. 2018
Zum Mekka des Seifenkistenrennsports verwandelte sich am vergangenen Sonntag wieder einmal Altershausen bei Königsberg. Dabei stand der Spaß im Vordergrund.
Bereits zum 19. Mal fand im Königsberger Stadtteil Altershausen das Seifenkistenrennen unter dem Namen "Cool Running" statt. Was für eine große Faszination jener unmotorisierte Sport ausstrahlt, stellten mehrere Hundert Besucher entlang der Strecke sowie ein mit 17 Seifenkisten beachtliches Teilnehmerfeld unter Beweis. Letzteres setzte sich nicht nur aus Teams der unmittelbaren Umgebung zusammen, sondern weit darüber hinaus zog es Seifenkisten-Begeisterte ins sonst eher beschauliche Altershausen. Sogar aus Weiden und Erfurt war man gekommen, um hier die Betonrennstrecke unter die Räder zu nehmen.
Unterteilt in drei Klassen wurden auf der circa 700 Meter langen Strecke am Rande von Altershausen die schnellsten der fahrbaren Konstrukte ermittelt. In der Standard-Klasse durfte die Seifenkiste bis zu 150 kg wiegen, in der Kategorie für Anfänger und Einsteiger durfte das Gefährt nur 80 kg auf die Waage bringen. Darüber hinaus wurde in einer Profi-Klasse der Sieger unter denjenigen ermittelt, die sich mit entsprechend hochqualitativen Fahrzeugen auf den Parcours begaben. Außerdem wurde auch die von einer Jury ermittelte kreativste Seifenkiste mit einem besonderen Preis ausgezeichnet.
Fantasievolle Eigenfabrikate am Start
In insgesamt drei Wertungsläufen, nach denen die Gesamtzeit über den Sieg entschied, tasteten und kämpften sich die Fahrer immer näher an die Ideallinie heran, um im Ziel Geschwindigkeiten um die 60 km/h zu erreichen. Ganz besonders wichtig war dabei die richtig Kurventechnik in der langgezogenen Biegung vorbei an der Haßberghalle, die - angetrieben durch die tosenden Zuschauer und Fangruppen - mitunter mit waghalsigen Manövern gemeistert wurde.
Es waren die tollsten Eigenfabrikate, hergestellt mit viel Fantasie, am Start, die ebenso ideenreiche Bezeichnungen trugen: Von "Streitwagen" und "Gecko" über "Randstaa-Schrubber" und "Bratwurstflitzer" bis hin zum "Erfurter Blitz", mit einem der ältesten Teilnehmer, der bisher am "Cool Running" an den Start ging, reichten die Namen der Fahrzeuge. 77 Jahre war der Pilot des "Erfurter Blitzes" alt, was ihn nicht darin hinderte, mit seinem tollen Renner an diesem Tag die Strecke in der schnellsten Zeit aller Teilnehmer zu absolvieren.
Mit eingebautem Motorgeräusch
Manche waren auch mit einem neuen Rennwagen erneut dabei, so etwa der "Feuerblitz" in der Standard-Klasse, den Levin und Milan aus Haßfurt steuerten und der von ihnen in einem Zeitraum von sechs Monaten unter Mithilfe von Papa zusammengebaut worden war. Besonderheiten der Seifenkiste waren ein Kettenlenkrad, Lichter sowie Musikboxen und ein Motorgeräusch. Immerhin schafften sie es in ihrer mit sieben Fahrzeugen besetzten Klasse auf Anhieb auf den 5. Platz.
Rennerfahrung hatten dagegen schon Elias und Philipp Hetterich aus Zeil in der "Leichtgewichtsklasse" mit ihrem "Bratwurstflitzer". Und mit diesem kämpften sie dann auch mit um den Sieg in der 80-kg-Klasse. Nachdem sie sich im vergangenen Jahr knapp mit dem 2. Platz begnügen mussten, schafften sie es heuer mit insgesamt 2:41,47 Minuten auf den 1. Rang.
Vom dritten auf den zweiten Rang konnte sich auch Emil Hemetsberger aus Königsberg mit seinem "Gecko" verbessern. Mit 2:50,26 Minuten musste er sich nur um wenige Sekunden geschlagen geben. In diesem Fall hatten sich die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr rentiert. "Wir haben das Fahrzeug feiner abgestimmt und die Lenkung verbessert", sagte der väterliche Techniker.