Eltmanns Gremium ist auskuriert
Autor: Sabine Weinbeer
Eltmann, Donnerstag, 23. Februar 2017
Eltmanns Stadträte mussten sich in der "Narrenklink" behandeln lassen. Die Frauen hatten für jeden die passende Medizin.
Der Eltmanner Fasching firmiert in diesem Jahr unter dem Motto "Narrenklinik Steigerwald" und der Weiberfasching gab gestern tiefe Einblicke in die "Abteilung Irrenhaus". Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) und zehn Stadträte nahmen im Wartezimmer Platz und wurden von mancherlei Zipperlein kuriert.
Nach dem Generationswechsel im vergangenen Jahr trat die neue Weiber-Crew erstmals alleine an und zog gleich richtig vom Leder. Elle Steinhäuser, früher eines der Zugpferde am Weiberfasching, war begeistert und stellte außerdem fest: "Clever sind die, die kassieren gleich bar ab. Mir ham immer drauf vertraut, dass mir nachher eingeladen werden". An jedem der erschienenen Stadträte fanden Sylke Schmauz, Corina Karl, Nicole Rippstein, Anna Brehm, Julia Reitz Regina Huber und Michael Werb als Krankenschwester Michaela etwas zu kurieren.
So wurde Jens Witthüser zur Logopädie geschickt, damit er seinen hessischen Zungenschlag ablegt, aber bei "strecksderlängs" musste er kapitulieren. Günter Hofmann war dran wegen angeblicher Pferderenn-Wettsucht, angeblich will er in Eschenbach eine Rennbahn eröffnen, Manfred Engel sollte als Klinikkoch aus dem Ruhestand geholt werden. Bei Peter Klein waren die Schwielen vom Jakobsweg zu kurieren, Jan Malinowski durfte nach seiner schweren Schulterverletzung mit Rotlingschorle den Arm trainieren - aber immer nur bis zum Kinn. Peter Kremer hatte sich wohl im China-Urlaub den Magen verdorben, dafür gab es "Magentropfen, die nimmst Du abends mit ein paar Schluck Hopfen".
Selbsthilfe auf Rezept
Uwe Pappenheimer bekam ein Rezept, wie man vom Ortssprecher zum Stadtrat wird, und Joachim Stark eine Liste von Selbsthilfegruppen, damit er sich in seiner beruflichen Sprunghaftigkeit endlich selbst findet. Josef Scheller erklärten die Frauen zum Helden, weil er als einziger beim Narrenbaum erschien. Im Blick auf die nächste Wahl kredenzten die Damen Doppelherz: "Die alten Rät wer'n ausrangiert, doch du wirst von uns reanimiert". Für Alois Böhnlein lautete die Diagnose: Kesselfleisch ist in Limbach Pflicht, drum schaut's so aus, als hätt'st jetzt Gicht". Jürgen Kolbert, der beim Essen, aber nie beim Sport gesehen wird, bekam ein Rezept für "einmal täglich Bewegungsparcours".Mit "Hallo Michel, wir lieben Dich", begrüßten die Ärztinnen den Bürgermeister. Dann wurden sie aber mit "Parken ist scheiße, in Eltmann nimmt man's ganz genau", etwas grantig. Neue Parkplätze forderten sie und stellten beim Abhören fest, dass der Teer in Michael Zieglers Lunge dafür ausreichen würde. Nikotinpflaster standen auf seinem Rezept.