Eltmanner schütten fette Dividende aus
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Freitag, 29. Juli 2016
Die Abschlussbilanz der Schülerfirma an der Eltmanner Wallburg-Realschule kann sich sehen lassen, der Einsatz wurde mächtig aufgestockt.
Von solch einer Gewinnausschüttung und Dividende auf ihre Kapitaleinlage können andere Aktionäre derzeit nur träumen. Die Schülerfirma "back2bags" der Wallburg-Realschule Eltmann, die Tragetaschen und Turnbeutel produzierte, präsentierte ihren "Aktionären" zum Ende ihres Geschäftsjahres eine eindrucksvolle Bilanz. Zu ihrer Einlage von zehn Euro bekamen die Anteilseigner einen Gewinn von 4,60 Euro ausbezahlt.
Deutsche Wirtschaft unterstützt das Lehrmodell
Vorstandsvorsitzende Annalena Benkert stellte das Juniorunternehmen vor, das mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft und dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft kooperierte. "Ich bin überzeugt, dass wir durch die Gründung unserer Firma viele Dinge erlernt haben, welche wir im schulischen Unterricht nie erfahren hätten. Natürlich erfährt man dort, wie ein Unternehmen funktionieren soll.
Aber das dann auch praktisch zu erleben, ist eine andere Sache und hat uns in der neunten Klasse sehr geprägt", betonte die "Firmen-Chefin".
Sie würdigte Eltern, Lehrern und Gäste wie Bürgermeister Michael Ziegler oder auch Direktorin Manuela Küfner, die sich als Aktionäre beteiligten: "ohne dies wäre eine Gründung unseres Unternehmens nicht vorstellbar gewesen." Das Junior-Unternehmen stellte zwei Produkte mit verschiedensten Motiven her: zur Winterzeit Taschen mit Sternen, zum Muttertag " I love Mama" oder auch andere Motive wie "Bevor du fragst Nein".
So hat man produziert
Der "Leiter der Produktionsabteilung", Cheyn Taylor, erklärte, wie man mit der "Marketingabteilung" das Produkt entwickelte und mit Markterforschungsmaßnahmen Kundenwünsche ermittelte. Die technische Abteilung machte sich Gedanken zur Umsetzung der Idee.
Dank Helfer aus der echten Firmenwelt wurden Schablonen gefertigt und in ein Programm konfiguriert. Als "Fairtrade-School" wollte man entsprechende Rohstoffe verwenden und auch Zulieferer aus der näheren Umgebung akquirieren. Dies sei gelungen. "So haben wir in diesem halben Jahr 400 Jutebeutel und 200 Turnbeutel gefertigt und besprüht." Sogar einen Großauftrag bewältigten die Schüler (50 Taschen "Bratwurscht, mei läm").
Fleißige Schüler
Christian Knoblach bezeichnete seinen Bereich Marketing als "Kreativabteilung". Die Schüler waren aktiv bei Weihnachtsmärkten in Haßfurt, Eltmann und an der Schule, zum Muttertag und bei persönlichen Wünschen; dazu kamen Verkaufsaktionen in der Bamberger Innenstadt, vor Märkten oder beim Mainathlon in Eltmann."Unser Unternehmen erfolgte wie in der Realität. Wir mussten uns auf der Juniorseite registrieren, regelmäßig Protokolle führen, das Personal für die Verkaufsstände einteilen oder auch bei Produktionsengpässen selbst mit Hand anlegen", betonte Verwaltungschefin Laura Wiesneth.
Die Finanzabteilung behielt mit der Buchführung den Überblick, erklärte Melissa Pfeufer. Dank der Anteilsscheine kam ein Startkapital von 810 Euro zusammen, wichtig für den Einkauf von Rohstoffen. Ohne Zweifel sehr interessant für Aktionäre und Zuhörer war, dass auch Löhne mit Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen ausgewiesen und Körperschaftssteuer gezahlt wurde. Pressesprecher Jonas Kundmüller berichtete, wie er Artikel für die Schulhomepage und selbst für die Zeitung anfertigte.
Den Lehrerinnen Susanne Müller und Manuel Fischer dankten die Jugendlichen. Dann standen die Anteilseigner Schlange, um sich ihre Einlage und Gewinn abzuholen. Viele spendeten nach dem Wunsch der Mitarbeiter der Schülerfirma einen Teil ihres Geldes:
Der World Wide Fund setzt sich dafür ein, die Zahl der Tiger bis 2022 zu verdoppeln. Melissa Pfeufer informierte, dass noch vor 100 Jahren 100 000 Tiger die asiatischen Wälder beherrschten. 2009 wurden nur noch 3200 Tiger weltweit gezählt, weil sie der Mensch dezimierte und ihren Lebensraum zerstörte. Mit einem Büffet überraschten die Mitarbeiter der Schülerfirma ihre Gäste und es gab noch zahlreiche Gespräche über die Schülerfirma und deren Erfolg.