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Eltmann will keinen Schilderwald


Autor: Sabine Weinbeer

Eltmann, Dienstag, 28. Oktober 2014

Bei der Suche nach Wegen gegen wildes Parken will die Stadt auf zusätzliche Verbotsschilder verzichten. Vorantreiben will man die Sanierung der Friedhofsmauern in Lembach und einen Multifunktionsplatz neben dem Freibad.
Wie soll die Einmündung der Weidengasse nach deren Ausbau aussehen? Dazu haben sich auch einige Anwohner Gedanken gemacht, ihre Vorschläge diskutierte der Bauausschuss am Montag vor Ort. Foto: Sabine Weinbeer


Verkehrsregelungen beschäftigten den Bauausschuss des Stadtrates Eltmann am Montag in mehreren Punkten. In der Balthasar-Neumann-Straße ging es um die Parkmoral, die oftmals sehr zu wünschen übrig lässt. Viele Parkende interessieren sich offenbar nicht für Regelungen der Straßenverkehrsordnung bezüglich des Freihaltens von Einfahrten oder der Restbreite der Fahrbahn - wegen dieser Regelungen ist an vielen Stellen der Straße das Parken auch ohne eigenes Schild verboten.

Dort, wo die Stadt Einfluss hat, will sie nun Änderungen versuchen, etwa durch die Neu-Anordnung der Parkplätze am früheren Wendehammer. Ansonsten bleibe nur die kostenpflichtige Verwarnung. Keinesfalls wollen Bürgermeister Michael Ziegler und seine Stadträte ohnehin geltende Regeln durch Schilder im 20-Meter-Abstand unterstreichen, so der Tenor der Diskussion.

Abgebaut wird ein Schild im Bereich der Schrebergärten.

Der Weg durch die Gartenanlage ist von einer Seite beschränkt, von der anderen nicht, weshalb ein Antrag auf Vereinheitlichung an die Stadt herangetragen wurde. Die Beschränkung auf landwirtschaftlichen Verkehr entfällt somit, die Tonnagen-Begrenzung bleibt aufgrund der Bauart.

Am Rand eines Baugebiets in Eschenbach wurde ein stadteigener Geländestreifen angelegt, damit die Baumfallgrenze des benachbarten Waldes eingehalten wird. Der Bauausschuss konnte jetzt vor Ort sehen, dass einige Anlieger den städtischen Grund teils sogar massiv überbaut haben. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Regelung zu finden, die auch haftungsrechtlichen Aspekten genügt.


"Wir schenken der Stadt den Friedhof gerne"

Mit der Sanierung der Friedhofsmauern befasst sich die Kirchenverwaltung Lembach schon seit geraumer Zeit. Da der vordere Teil des Friedhofs, wo das Kriegerdenkmal steht, der Stadt gehört, machte sich jetzt auch der Bauausschuss ein Bild. Dass die Mauern beidseits des Friedhofs relativ marode sind, daran blieb bei der Ortseinsicht kein Zweifel. Mit Kirchenpfleger Jürgen Agrikola, Pfarrer Ewald Thoma und der Ortssprecherin Jutta Aumüller diskutierten sie verschiedene Varianten, zu denen jetzt Stellungnahmen von Fachleuten eingeholt werden. Auf den Vorstoß von Pfarrer Thoma "wir schenken der Stadt den Friedhof auch gerne" entgegnete Bürgermeister Michael Ziegler lächelnd "mit sanierten Mauern gerne". Der Friedhof in Lembach ist der einzige in Eltmann und den Stadtteilen, der noch von der örtlichen Kirchengemeinde verwaltet wird.

Da derzeit die Weidengasse ausgebaut wird, haben Anlieger verschiedene Vorschläge für die Gestaltung des Einfahrtsbereiches an die Stadt gerichtet. Die einen schlagen die Schaffung von zwei oder drei Parkplätzen vor, andere eine Einfahrt in die Promenade, die aber im weiteren Verlauf nur Fußweg ist. Die Möglichkeiten sollen jetzt abgeklärt und dem Bauausschuss zur Entscheidung vorgelegt werden.

In der nächsten Stadtratssitzung wird wohl die Umgestaltung des ehemaligen Tennisplatzes neben dem Freibad diskutiert werden. Lange lag das Grundstück brach, nun soll dort ein Multifunktions-Court, also ein Spielfeld für verschiedene Ballsportarten und möglichst eine Kletterwand entstehen. Die Ideen dafür hat der Bauausschuss in einer der letzten Sitzungen entwickelt. Bürgermeister Michael Ziegler informierte darüber, dass man mittlerweile Informationen über verschiedene Ausführungen von Multifunktionscourts eingeholt habe, auch die Frage ob diese ohne Schäden zur Eislaufzwecken geflutet werden können, wurde geklärt. Das ist bei entsprechender Abdeckung des Spielfeldes ohne Probleme möglich.


Attraktives Freizeitangebot

Geklärt wurde auch die Frage der Aufsichtspflicht an einer Kletterwand. Die beginnt erst über drei Metern Höhe, wenn die Fallschutzeinrichtungen entsprechend angelegt werden, teilte der Bürgermeister mit. Er hofft, zur nächsten Stadtratssitzung verschiedene Angebote für Court und Kletterwand vorlegen zu können. Nach ersten Erkundigungen ist allerdings schon eines klar: es wird eine sechsstellige Investition werden, mit der der Eltmanner Jugend allerdings ein sehr attraktives Freizeitangebot mitten in der Stadt gemacht würde.