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Eltern wünschen sich in Wonfurt einen Bus für Kindergartenkinder


Autor: Sabine Weinbeer

Wonfurt, Dienstag, 25. Oktober 2016

Eltern der Ortsteile Dampfach und Steinsfeld wünschen sich ein Busservice, damit sie ihren Nachwuchs nicht täglich in den Kindergarten fahren müssen.
Dass die Kinder in den Kindergarten nach Wonfurt kommen, ist nach dem Gesetz die Aufgabe der jeweiligen Eltern. Einige von ihnen aus Dampfach und Steinsfeld fordern nun einen zentralen Bus, der die Kinder dort hin bringt. Das Thema an sich ist nicht neu.  Foto: Sabine Weinbeer/Archiv


Noch kein Jahr ist es her, dass der Versuch in Sachen Kindergartenbus scheiterte, weil ihn nur ganz wenige Eltern in Anspruch nahmen. Deshalb war die Überraschung im Gemeinderat Wonfurt groß, als Bürgermeister Holger Baunacher (JL) zu Beginn der Sitzung am Montag eine Unterschriftensammlung von 40 Eltern und Großeltern aus Dampfach und Steinsfeld vorlegte.

In dem Brief wurde geschildert, dass es für viele Mütter eine hohe Belastung sei, ihr Kind in den Kindergarten nach Wonfurt zu bringen, vor allem, wenn sie weitere Kinder haben, etwa einen Säugling, der die Fahrten alle mitmachen muss. Bei den bisherigen Versuchen stellten sich unterschiedliche Herausforderungen. Zum einen war da die mangelnde Bereitschaft der Eltern, den Bus zu vorgegebenen Zeiten wirklich zu benutzen, dann die Frage des vorgeschriebenen Begleitpersonals, das der Kindergarten nicht stellen konnte.

Ehrenamtliche hätten sich dafür aber nicht gefunden, erklärte Baunacher.

Wenn der Bus eingesetzt werden müsste, würde ein Achtsitzer nicht genügen, dann brauche man einen Fahrer mit Personenbeförderungsschein, dafür hätten die meisten Busse über acht Passagiere nur Zwei-Punkt-Gurte, die für die Sicherung von Kindersitzen aber nicht geeignet sei. Das Anliegen hat also verschiedene Dimensionen. Dennoch sei man bemüht, die Problematik zu lösen, so der Bürgermeister.


Busangebot müsste sich lohnen

Mit den Gemeinderatsmitgliedern war er sich einig, bei örtlichen Busunternehmen und Fahrdiensten Angebote einzuholen über Busse verschiedener Größe. Dann werde eine Bedarfsermittlung und ein Gespräch mit den Eltern folgen. "Wir brauchen dann auch verbindliche Zusagen über die Nutzung des Busses, wenn es funktionieren soll", erklärte Baunacher. In Steinsfeld und Dampfach wird es in den kommenden Jahren zwischen 16 und 20 Kindergartenkinder geben.

Der Transport zum Kindergarten ist nach Gesetzeslage Angelegenheit der Eltern, wäre also für die Gemeinde eine freiwillige Dienstleistung. Für den Transport zur Schule hingegen seien die Kommunen zuständig, weil der Schulbesuch Pflicht ist.

Bezüglich des Hinweises auf die Kosten erklärte Baunacher, dass die Kosten im Gemeinderat nie das entscheidende Thema gewesen seien, sondern die mangelnde Resonanz. "Wenn nur ein, zwei Kinder mitfahren, hat das keinen Sinn." Auch der Versuch, private Fahrgemeinschaften zu bilden, habe nicht wirklich funktioniert, dies wurde in der Diskussion deutlich.

Nach dem Sachstand der Kirchenrenovierung in Steinsfeld fragte Wolfgang Thein. Dazu erklärte Baunacher, dass der Architekt die notwendigen Maßnahmen und Kosten ermittle, er gehe davon aus, dass noch in diesem Jahr ein weiteres Gespräch stattfinden werde. Dazu passte auch der Antrag der Pfarrgemeinde Steinsfeld, auch im alten Bereich des Steinsfelder Friedhofs die Gräber zu verkleinern. Es spreche nichts dagegen, mit der Friedhofssanierung gleich 2017 weiterzumachen, erklärte Baunacher. Die Kosten kalkuliert er auf etwa 5000 Euro. 95 Prozent aller Grabbesitzer hätten sich für die Umgestaltung ausgesprochen, so Thein. Die Gräber werden in der Größe halbiert auf einen Quadratmeter und mit einer bodengleichen Metallumrandung versehen. Wer möchte, könne die Fläche vor dem Grabstein komplett grün lassen - ohne Anpflanzung. Der direkte Umgriff der Kirche werde bei der Neugestaltung vorerst ausgespart, da er bei der Außenrenovierung erst noch in Anspruch genommen wird.

Zum Breitbandausbau erklärte der Bürgermeister, dass die Arbeiten in Wonfurt gut vorangingen. In Dampfach werde im ersten Halbjahr 2017 gebaut, hier werde Glasfaser bis ins Haus gelegt und zwar ohne Kosten für die Anwohner - nur ihre Anschlüsse im Haus müssten die Verbraucher natürlich selbst finanzieren.


Keine Überschwemmung mehr

Ohne Überraschungen ging die Kanalbefahrung in der Maingasse aus. Akuten Handlungsbedarf wegen Schäden gebe es nicht, informierte Baunacher. Allerdings wurde bei der Reinigung mehr Schlamm als gedacht entfernt, so dass die Kanalreinigung knappe 10 000 Euro kosten wird. Diese Kostenüberschreitung genehmigte der Gemeinderat. Die Schlammentfernung habe sich bereits positiv ausgewirkt, sagte Baunacher. Denn beim ersten Starkregen nach der Kanalbefahrung habe es keinen Rückstau mehr gegeben.
Weniger gut laufe offenbar bei vielen Haushalten die Mülltrennung. Karl Hellwig sprach die überfüllten Tonnen an, auch dass teilweise solche mit nur vierwöchiger Leerung dennoch alle zwei Wochen herausgestellt werden würden. Das Problem war für den Rathauschef nicht neu. Es werde jetzt noch einmal eine Veröffentlichung in den Gemeindenachrichten geben zum Thema Mülltrennung. "Und wenn die Müllmarke künftig nicht korrekt aufgeklebt ist, bleiben solche Tonnen stehen", erklärte er.
Als "Riesensauerei" bezeichnete Bernd Riedlmeier streunende Hunde in Dampfach, die zudem noch ihr Geschäft bevorzugt auf dem Spiel- oder Sportplatz erledigen würden. Die Gemeinde könne nicht mehr tun, als an die Besitzer zu appellieren, so Baunacher. Ansonsten müsse der Name des Hundehalters angezeigt werden. "Man kann die Polizei oder die Tierschutzinitiative rufen, wenn Gefahr droht, die lesen dann den Chip aus", erklärte er. Eigentlich sollte jeder Hundebesitzer wissen, dass innerhalb der Ortschaft Leinenpflicht bestehe.