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Einkaufsbummel in Ebern: "Lätare" - jede Menge Grund zur Freude


Autor: Johanna Eckert

Ebern, Montag, 16. März 2015

Der Markt inmitten der Fastenzeit hat in Ebern eine lange Tradition. Wir befragten Besucher bei ihrem Rundgang, ob sie mit dem lateinischen Namen des Sonntags , "laetare - Freue Dich!", etwas anfangen können
Gusti und Gerhard Lütke aus Ebern genossen den Sonntag.


Der Lenz ist nah, aber eben noch nicht da! Dennoch lockte der Lätaremarkt am Sonntag in Ebern hunderte von Menschen aus ihren warmen Stuben. In Wintermäntel eingepackt zogen die Besucherströme bei miesgrauem Wetter über den Marktplatz und hielten Ausschau nach der richtigen Beute: genähte Stoffhäschen, Primeln, Steckzwiebeln, Schnaps und auch eine neue Handtasche.

Zum Shoppen an diesem verkaufsoffenen Sonntag in Ebern brauchte es definitiv keinen Sonnenschein. Die Taschen wurden auch so voll. Obendrauf gab es noch eine Extraportion an Kultur im Heimatmuseum und der Xaver-Mayer-Galerie.

Das Wort "laetare" kommt aus dem Lateinischen und heißt so viel wie "Freu" dich!" Ob sich die Marktbesucher an diesem Tag tatsächlich freuten?

Claudia und Monika Hollfelder, Markttreibende aus Hollfeld, meinten: "Dass wir den ganzen Tag heute plaudern können. Darüber freuen wir uns so richtig. Meine Tochter ist die Kreative, die näht und bastelt die ganzen Sachen. Aber auf die Märkte gehen wir immer zusammen." Die Temperaturen passten dem Duo nicht so recht: "Kalt ist es schon etwas. Da wäre ein Glühwein doch gerade recht."

Adolf Kunzmann, Besucher aus Untermerzbach, kaufte gebrannte Mandel und Cashewnüsse: "Ich freue mich nicht nur heute, sondern schon die ganze Zeit, dass es mir sehr gut geht. Das war jetzt länger nicht so. Außerdem freut es mich, dass es in Ebern noch so einen Markt gibt. Ich kaufe sehr ungern in so riesengroßen Apparaten (Anmerkung der Redaktion: Einkaufszentren) ein."

Gusti und Gerhard Lüttke aus Ebern besuchten am Sonntag den Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche, aßen einen guten Karpfen in einem Restaurant am Marktplatz und schlenderten anschließend über den Markt: "Dass wir leben und gesund sind, das freut uns. Und, dass wir in unserem Alter noch so fit sind." Ihr Alter wollten die beiden glücklichen Renter aber nicht verraten.

Herbert Stang, Apotheker aus Ebern, schaute sich, nicht ohne Grund, zur Mittagszeit auf dem Lätaremarkt in Ebern um: "Dass ich heute frei habe und in Ruhe Zeitung lesen kann, das freut mich. Heute Nachmittag mache ich noch einen Geburtstagsbesuch. Jetzt gibt es aber erstmal eine Bratwurst. Das ist auch gute Sache. Die Küche daheim blieb heute nämlich kalt."

Otmar Renner, Gärtner aus Neuhausen, verkauft schon seit 40 Jahren am Lätaremarkt in Ebern seine Pflanzen und Steckzwiebeln. Sich selbst bezeichnet er als eine "Naturkatastrophe". Pausenlose Unterhaltung zum Lachen fanden die Besucher an seinem Stand: "Heute freut mich, dass es nicht regnet und nicht schneit." Diese Freude teilte er mit vielen anderen Marktleuten.

Rainer Kurze und Hanne Ebert aus Brünn haben die Lederhandschuhe, die sie am Markt kaufen wollten, nicht gefunden. Trotzdem hatten sie Grund zur Freude. "Dass ich gesund bin", meint Rainer Kurze. "Und ich freue mich, dass ich daran gedacht habe, meinen Wintermantel wieder aus dem Schrank zu holen. Das ist doch ganz schön frisch", sagt Hanne Ebert.

Thomas Limpert, Stadtrat aus Ebern, freute sich über das Frühlingserwachen: "Jetzt wird es wieder gemütlicher. Die Luft ist schön rein. Die Natur blüht. Man kann wieder draußen etwas unternehmen und man trifft viele positiv Menschen."

Veronika Müller aus Ebern genoss den Markt mit ihren Freunden, ließ sich mit dem neuesten Mittel die Winterstiefel putzen und steuerte dann die Kaffeebar in der Mittelschule an: "Über die vielen Begegnungen hier freue ich mich."

Stefanie Lurz aus Kraisdorf war ganz gezielt auf dem Eberner Lätaremarkt unterwegs. Sie suchte nach Dekorationsartikel zu Ostern: "Dieses Glöckchen aus Stoff habe ich gesucht. Jetzt hab" ich es, das freut mich. Und, dass ich in diesem Jahr nach Australien fahre."