Druckartikel: Eine Feier für Helfer

Eine Feier für Helfer


Autor: Helmut Will

Ebern, Sonntag, 02. August 2015

Der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes hatte seine Mitarbeiter zur Rettungswache in Ebern eingeladen.
Voll besetzt war der Hof vor der Rettungswache in Ebern beim Sommerfest des BRK-Kreisverbandes.  Foto: Helmut Will


Das ganze Jahr setzen sich die Mitarbeiter des BRK-Kreisverbandes Haßberge in verschiedenen Bereichen für ihre Mitmenschen sein. So beispielsweise im Rettungsdienst und Krankentransport, bei der Wasserwacht, in den Bereitschaften, bei Fahrdiensten und in der Sozialstation. Beim Sommerfest kommen alle zusammen, um in der "Rotkreuzfamilie" des Kreisverbandes einige Stunden gemütlich zu feiern. Am Freitag fand das Fest an der BRK-Rettungswache im Gewerbepark "Alte Kaserne" in Ebern statt.

Zahlreiche Rotkreuzler waren der Einladung gefolgt. Dabei war auch Sophia Krell. Sie ist seit September 2014 als Bundesfreiwillige beim BRK im Rettungsdienst tätig. "Bufdi nennen mich meine Kollegen", sagt die 20-Jährige aus Pfarrweisach. Dazu gekommen ist sie durch eine Freundin, die vor ihr "Bufdi" beim BRK in Ebern war. "Sie hat mir das schmackhaft gemacht, und nach meinem Abitur wusste ich noch nicht so recht, was ich machen will. Da habe ich mich entschieden, als ,Bufdi' zum BRK zu gehen", sagt Sophia.

Bereut habe sie das nicht und es schade ja auch nicht, wenn man sich als Ersthelferin auskennt. Berührt hat es sie, als sie mit dem Rettungswagen zu einem Verkehrsunfall alarmiert wurde und dort einer ihrer Kollegen lag. "Gott sei Dank war es nicht ganz so schlimm mit ihm", grübelt Sophia. Aber auch von schönen Erlebnissen weiß sie zu berichten: "Wir hatten mal mit einem älteren Herrn zu tun, der sich nachher bei uns entschuldigt hat, dass er uns so viel Umstände gemacht hat. Und er hat sich überschwänglich für unsere Hilfe bedankt. So etwas freut einen dann schon." Wenn sie Ende August das BRK wieder verlässt und eine Berufsausbildung beginnt, weiß sie, dass sie vieles gelernt hat, um in Notsituationen helfen zu können.

Digitalisierung macht Arbeit

Reinhold Nastvogel, stellvertretender Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes Haßberge, hob bei der Begrüßung hervor dass das Rote Kreuz "neben unseren klassischen Aufgaben, wie Rettungsdienst und Katastrophenschutz ein als Wohlfahrtsverband anerkannter Dienstleister" sei, wenn es um soziale Themen und Projekte im Landkreis gehe.

In der neuen Gemeinschaft Wohlfahrt und Sozialarbeit wolle man die soziale Arbeit bündeln und sichtbar machen. "Dieses neue Engagement wird im Mehrgenerationenhaus in Haßfurt und Ebern am deutlichsten sichtbar." Nastvogel zufolge stellen der gesellschaftspolitische Wandel, sich ändernde Gesetzgebung, permanente Vorschriften und Richtlinien, stellten hohe Anforderungen an alle Mitarbeiter. So mache sich die Digitalisierung in den Aufgabenfeldern breit und bringe einen enormen Schulungsaufwand mit sich. "Das auch mit dem Ergebnis, dass ihre Freizeit oft darunter leidet", sagte Nastvogel. Wie in allen Bereichen werde die Nachwuchsgewinnung schwieriger. "Wir müssen viel mehr an unserer Profilbildung und unserer Attraktivität arbeiten, um unser Rotes Kreuz im ehrenamtlichen Bereich wie auch in den Mangelberufen zukunftssicherer machen."


Dank und Abschied

Personal 165 Hauptamtliche, 176 geringfügig Beschäftigte, 22 Bundesfreiwilligendienstleistende, 18 Auszubildende/Praktikanten

Mitglieder 12 112 Fördermitglieder, 1173 ehrenamtliche Mitglieder

Rettungsdienst 12 990 Einsätze, davon 2760 Notarzt- und 1173 Notfalleinsätze; 501 182 gefahrene Kilometer. 52 098 von Ehrenamtlichen geleistete Stunden; neun Einsätze der Gemeinschaften mit Katastrophenschutz;
36 875 Stunden der zehn Bereitschaften; 24 379 Stunden der fünf Wasserwachtgruppen; 1265 Einsatzstunden der drei Jugendrotkreuzgruppen

Blutspendedienst 8871 Konserven (zum 32. Mal Spitzenreiter in Bayern)

Erste-Hilfe-Ausbildung 255 Kurse mit 3119 Teilnehmern
Soziale Dienste mit fünf Pflegestützpunkten 339 betreute Patienten, 274 Beratungen; Hausnotruf: 180 Teilnehmer; Individualfahrdienst: 10 157 Fahrten, 267 031 Kilometer;  Linienfahrdienst: 1036 Personen befördert, 1 162 097 Kilometer

Soziale Arbeit 370 Beratungen; Kur und Erholung: 74 Klienten, 187 Beratungen;
Jugendsozialarbeit: an 33 Schulen, 233 Wochenstunden