Ein würdiger Abschluss an der Realschule Ebern
Autor: Helmut Will
Ebern, Freitag, 22. Juli 2016
68 Schüler der Dr.-Ernst-Schmidt-Realschule in Ebern wurden nach erfolgreichem Abschluss verabschiedet. Jeder Sechste hatte eine Eins vor dem Komma.
Auf ein insgesamt "tolles Ergebnis" konnte Realschuldirektor Hartmut Weis in seiner Ansprache zum Schuljahresabschluss blicken. Beste Absolventin seiner Schule wurde Theresa Weiß mit einem Notendurchschnitt von 1,17.
Den "Wachruf" für die Feierstunde leitete das Schulorchester mit ihrem Leiter Bernd Schmidt mit Musik von John Miles ein, bevor Realschulkonrektor Florian Schraud, der durch das Programm führte, die Schüler und Ehrengäste willkommen hieß. Weitere musikalische Einlagen gab es von der Schulband unter Leitung von Florian Schubert. Schulleiter Hartmut Weis freute sich über das gute Ergebnis seiner Schülerinnen und Schüler. Zudem hätten praktisch alle einen sicheren Anschluss nach der Realschulzeit für eine Aus- oder Weiterbildung "in der Tasche."
Übung in Dankbarkeit
"Dankbarkeit führt zu Zufriedenheit und Glück", sagte Weis.
Prüfungen angenommen
Mehrere Schülerinnen und Schüler hätten sich um fünf Noten verbessert. "Besonders eindrucksvoll bei eurem Jahrgang war es für eure Lehrkräfte und für mich selbst, dass alle 68 freiwilligen mündlichen Prüfungen, die in diesem Jahr angeboten wurden auch angenommen wurden, 100 Prozent, das hatten wir noch nie", freute sich der Schulleiter.
Hartmut Weis schloss in seinen Dank die Eltern und Lehrkräfte ein, welche die Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulzeit unterstützt und unterrichtet haben. "Liebe Absolventinnen und Absolventen, wir Lehrkräfte entlassen euch heute mit dem Zeugnis der Mittleren Reife und wir freuen uns zusammen mit euch und euren Eltern über das Erreichte. Wir entlassen euch zwar heute, aber wir alle freuen uns auf ein Wiedersehen mit euch bei schulischen Veranstaltungen. Denk daran, Dankbarkeit führt zu Zufriedenheit und Glück", schloss der Schulleiter seine Ansprache.
Stellvertretender Landrat Oskar Ebert nutzte in seinen Worten teilweise die "Fußballersprache" und sagte, dass der Abschluss der Schulzeit sicher besser in Erinnerung bleiben werde als die Fußball-Europameisterschaft. Mit dem Realschulabschluss sei ein erstes großes Lebensziel erreicht. Wichtiger als ein Pokal sei das Abschlusszeugnis, es habe bleibenden Wert für das weitere Leben, sei eine Qualifikationsurkunde die Türen für die Zukunft öffne.
"Ihr habt zehn Jahre oder vielleicht auch länger trainiert, um das große Finale an der Dr.-Ernst-Schmidt-Realschule bestreiten zu können. Zuvor habt ihr euch Schuljahr für Schuljahr für die nächste Runde qualifiziert", sagte Ebert. Als Sachaufwandsträger stelle der Landkreis Haßberge möglichst optimale Rahmenbedingungen, um für ein gutes Lernumfeld zu sorgen. 7,6 Millionen Euro würden in den nächsten Jahren für die Schule investiert, was nötig sei, um steigenden Schülerzahlen mit mehr Klassenräumen gerecht werden zu können. 2019 solle alles fertig sein. "Euren Erfolg habt Ihr an erster Stelle sicherlich eurem eigenen Engagement und Fleiß zu verdanken aber auch den Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer", so der stellvertretende Landrat.
Über Schulstandort erfreut
Bürgermeister Jürgen Hennemann, selbst einst Absolvent der Realschule, zeigte sich über den Schulstandort Ebern mit allen Schulen erfreut. "Das ist sicher ein Standortfaktor und beeinflusst Familien bei ihrer Wohnortentscheidung." Hennemann bedauerte, dass es mit einer gemeinsamen Mensa für die Grund- und Realschule nicht geklappt habe. "Dadurch hätten die Bedingungen für die Ganztagsbeschulung und vor allem für die Mittagsverpflegung weiter verbessert werden können", sagte der Bürgermeister. Die Feier zum Schulabschluss, so regte das Stadtoberhaupt an, könne am Altstadtfestwochenende stattfinden.
"Ich bin mir sicher, dass mit ihnen von unserer Realschule verantwortungsbewusste und selbstständig denkende Menschen aus dem Schulleben entlassen werden." Hennemann würdigte die vielfältigen Aktivitäten und Projekte an der Schule im sozialen Bereich, was für eine Gesellschaft wichtig wäre. "Der Respekt im Umgang mit anderen, frei von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, legt die Grundlage für unsere Demokratie", sagte er und gab den Absolventen mit auf dem Weg ihre Realschule und die Schulstadt Ebern nicht zu vergessen. Die Vorsitzende des Elternbeirates, Bettina Stubenrauch, gab den Absolventen, auch im Namen des Vorsitzenden des Freundes- und Förderkreises der Realschule, Herbert Koller, gute Wünsche mit auf dem Weg. Die Klassensprecher um Melina Leichtenstern hielten die Schülerrede, wobei sie das ABC bemühten und für jeden Buchstaben einige treffende Worte fanden.
Auch die Verbindungslehrer, Anne Speerschneider und Heike Albart fanden für die Schüler der Schülermitverantwortung lobende Worte.Strahlende Gesichter, als die Klassenleitungen der vier Abschlussklassen zusammen mit der Schulleitung die Zeugnisse verteilten und als Schülerinnen und Schüler für besondere Leistungen von Vertretern aus Industrie und den Eberner Banken mit Preisen bedacht wurden. Nach "The Blues Brothers in Concert" des Schulorchesters ging es zum Feiern und Meinungsaustausch in die Realschule.
19 Schülerinnen und Schüler, 13 Mädchen und sechs Jungen, hatten in ihrem Abschlusszeugnis der Dr.-Ernst-Schmidt-Realschule Ebern eine Eins vor dem Komma. Das sind 17,12 Prozent der Absolventen. Die "Einsernoten" lagen zwischen 1, 17 und 1,91, wobei Theresa Weiß von der Klasse 10 D mit 1,17 das beste Ergebnis erreichte und somit Schulbeste ist.
Theresa Weiß sagte unserer Zeitung, dass sie ihre Zeit an der Realschule Ebern als sehr schön empfunden habe. "Sicher gab es auch Zeiten die nicht ganz einfach waren und es gab Dinge die wir als Jugendliche nicht gleich verstanden haben und die von Erwachsenen entschieden wurden. Ich fand es aber als angenehm, dass meist die Meinung der Schüler beachtet wurde. Im Großen und Ganzen kann ich wirklich sagen das wir als Schüler stets auf offene Ohren stießen", so Theresa Weiß. Was macht eine Einserschülerin nach der Schule? "Ich beginne beim Fernsehkoch und Kochbuchautor Alexander Herrmann in Wirsberg eine Lehre als Köchin", sagt die junge Frau.
Ausgezeichnet wurden für beste Arbeiten in Mathe und Physik Max Zetzmann, für Betriebswirtschaftsrechnen Ann-Kathrin Posekardt, in Französisch Hannah Düsel und in Sozialwesen Theresa Weiß. Vertreter örtlicher Banken und von der Firma FTE Automotive überreichten an diese Schülerinnen und Schüler Preise. Für besonderes Engagement als Schülersprecher, SVM-Arbeit und Streitschlichterin wurden Melina Leichtenstern und für die Theatergruppe und als Tutor Lukas Büchner in den Focus gestellt. Für den Einsatz als Schulsanitäter ging Dank an Pascal Thieme, Janine Lubas, Simon Nagl, Katharina Schoder, Selina Eberlein, Christiane Stubenrauch, Max Deublein, Sophia Jeschek und Niklas Jahn. Als Schülerlotsen wurden Milena Theis, Franziska Stetter, Hannah Düsel, Sophia Jeschek, Corinna Lang und Jennifer Müller von Polizeioberkommissar Tobias Kern von der Polizeiinspektion Ebern gewürdigt. Für ihren Einsatz in der Theatergruppe gab es Lob für Lukas Büchner, Pascal Thieme, Franziska Stetter und Maren Lang. Musiklehrer Bernd Schmidt und Florian Schubert brachten ihre Anerkennung für die Mitglieder des Schulorchesters und der Schulband zum Ausdruck. Sie bestätigen ihnen großes Engagement. Verabschiedet wurden von Realschuldirektor Hartmut Weis die Elternbeiratsmitglieder Sandra Stehnig und Karin Eberlein. hw