Druckartikel: Ein Wettlauf gegen den Wintereinbruch

Ein Wettlauf gegen den Wintereinbruch


Autor: Ralf Kestel

Untermerzbach, Donnerstag, 22. November 2012

Die Staatsstraße zwischen Untermerzbach und Kaltenbrunn ist nach fast einem Jahr der Vollsperre bald wieder befahrbar. Die Verkehrsfreigabe erfolgt am 21. Dezember. Restarbeiten erfolgen aber erst in 2013.
Seit Donnerstag rollen die Walzen über die Asphalt-Tragschicht.


Noch rattern die Baumaschinen, aber die Straßenbauer halten ihr Versprechen: "Die Freigabe der Straße erfolgt noch im Dezember", versicherte Andreas Eisgruber, stellvertretender Leiter des staatlichen Bauamtes in Bamberg, unserer Zeitung auf Anfrage. Seit März zwang eine Vollsperrung viele Pendler in den Raum Coburg zu längeren Umwegen. Bald dürfen sie auf einer neuen und breiteren Straße düsen. Am Donnerstag begannen die Arbeiten zum Einbau der Asphalt-Tragschicht.

Ob's mit der Feinschicht im Dezember noch klappt, hängt von der Witterung ab. Denn: Die dünne Oberschicht verträgt keine Minusgrade. Aber der Verkehr kann vor der Beginn der Winterpause auf jeden Fall fließen. "Eventuell muss eine Geschwindigkeitsbeschränkung angeordnet werden", gibt Eisgruber zu bedenken.

Die drei Rentner aus Untermerzbach, die am Donnerstagvormittag die Arbeiten begutachten, sind da skeptisch, ob dies gelingt.

Aber auch sie kennen den Termin der Verkehrsfreigabe: 21. Dezember.
"Da bleiben doch ganz schöne Kanten, wenn die Feinschicht nicht draufkommt", wundern sich die Senioren auf der Itzbrücke, die die Grenze zwischen Ober- und Unterfranken markiert. Die Flussbrücke wurde ebenso neu gebaut wie zwei Flutbrücken. "Die drei Bauwerke sind allesamt fertig und der Grund dafür, wieso wir für einen ein Kilometer langen Straßenabschnitt 2,7 Millionen Euro aufwenden mussten. Unsere größte Maßnahme in diesem Jahr im Zuständigkeitsbereich unserer Behörde", erklärt Baudirektor Eisgruber.

Bislang nur geschottert ist der Radweg auf der Nordseite der Staatsstraße 2278, der als wichtiger Lückenschluss der Radwegenetze zwischen dem Itzgrund und den Haßbergen gilt.

"Um Restarbeiten werden wir 2013 nicht herumkommen", blickt Eisgruber voraus. Fortgesetzt werden kann die Maßnahme aber frühestens im März: "Die Asphaltwerke arbeiten nur bis Ende Dezember und im Januar und Februar werden die Anlagen dann gewartet, weil die das ganze Jahr über ununterbrochen laufen müssen."

Froh ist Eisgruber, dass die Baustelle während der letzten Monaten vom gefürchteten Itz-Hochwasser weitgehend verschont blieb. "Zwei Mal stand das Wasser bis zum Gerüst, aber das ging alles ohne größere Probleme ab und die Arbeiten mussten nicht länger ruhen."

Auf so viel Wetterglück hofft der Behörden-Chef nun auch beim Endspurt. "Bloß kein Dauerfrost." Der wäre für die Deckschicht Gift. "Die ist einfach zu dünn, die würde uns wieder auffrieren."