"Ein Stück Himmel auf Erden"
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Sonntag, 27. Dezember 2015
Haßfurt beendete das Jubiläumsjahr "550 Jahre Ritterkapelle" mit einem Festgottesdienst. Stadtpfarrer Stephan Eschenbacher kündigte an, dass unter einem neuen Leitmotiv die Gedanken und Inhalte aus 2015 eine Fortsetzung erfahren.
Ein ganzes Jahr lang hat die Pfarrgemeinde Sankt Kilian Haßfurt das Jubiläum "550 Jahre Ritterkapelle Haßfurt" unter dem Motto "Ein Stück Himmel auf Erden" gefeiert und dabei die Lebendigkeit ihres Glaubens- und Gemeindelebens zum Ausdruck gebracht. Am Sonntag zelebrierten Pfarrer Stephan Eschenbacher und Pfarrer Bonaventura einen festlichen Gottesdienst zum Abschluss des Jubiläumsjahres in der vollbesetzten Marienkirche. Er wurde vom Kantor Johannes Eirich an der Orgel und Sebastian Raab an der Trompete festlich gestaltet.
"Zwei Ereignisse fließen heute in unsere Feier ein", sagte Pfarrer Eschenbacher zu Beginn des Gottesdienstes. "Zum einen das Fest der Heiligen Familie, von Maria, Josef und Jesus, und zum zweiten der Abschluss unserer 500-Jahr-Feier." Beide Ereignisse seien zudem verbunden. Denn so, wie die Heilige Familie ihre Schwierigkeiten gehabt habe, so gebe es auch in der Pfarrfamilie immer wieder Barrieren und Probleme.
In seiner Predigt ging der Pfarrer auf das Pilgern und Wallfahren als eine Form der Spiritualität, die Menschen heute offenbar anzieht, ein. "Viele sind das Jahr über unterwegs auf den Pilgerwegen dieser Welt", sagte er und verwies darauf, dass auch die Ritterkapelle eine Wallfahrtskirche sei- sogar die älteste der Diözese Würzburg. Wenn auch keine Wallfahrtsgruppen mehr im großen Stil kämen, so suchten doch gerade in den Sommermonaten viele kleinere Gruppen und Einzelpersonen diese Kirche auf. Denn sie habe etwas Anziehendes und Faszinierendes, sagte er.
Das Pilgern sei aber keine moderne Angelegenheit. Solange es Religionen gebe, solange hätten sich Menschen schon zu bestimmten heiligen Orten auf den Weg gemacht. "Im heutigen Evangelium haben wir von drei Wallfahrern gehört, die vor 2000 Jahren unterwegs waren: Jesus, Maria und Josef - die Heilige Familie. Sie pilgern gemeinsam nach Jerusalem zum Tempel. Und sie wollen dort das tun, was allen Wallfahrern am Herzen liegt: Gott loben, danken und ihn bitten", so der Pfarrer.
"Auch im ,Tempel' von Haßfurt, in der Ritterkapelle, haben wir in diesem Jahr im Grunde dasselbe getan. In vielen Veranstaltungen haben wir Gott gelobt, ihm gedankt und ihm unsere Bitten vorgetragen." Dabei sei deutlich geworden, dass sich auch an diesem Ort manchmal der Himmel öffne, wenn Menschen mit Gott in Berührung kämen. Dies müsse vor allem in Kirche und Gemeinde spürbar sein, wenn sie die Kirche Jesu Christi sein wolle, bei dessen Taufe sich ja der Himmel geöffnet und der dann verkündet habe: "Das Himmelreich ist da".
Weitere Angebote
Zwar sei das Jubiläumsjahr jetzt beendet. "Doch nun ist es an der Zeit, der Ritterkapelle ihr eigenes inhaltliches Gepräge zu geben", kündigte der Pfarrer an. Der Pfarrgemeinderat und das Pastoralteam wollten den Gedanken des Jubiläumsjahres fortführen und Veranstaltungen unter dem Dach der Ritterkapelle anbieten. "Himmlische Landschaften - Ritterkapelle Haßfurt" habe man dieses Projekt genannt, weil "himmlisch" den Gedanken des Jubiläums fortführe und "Landschaften" Weite und Offenheit vermittle.
Die einzelnen Veranstaltungen, ein Mix aus Bekanntem und Neuem, würden ab Februar in veröffentlicht, kündigte er an."Wir werden vieles ausprobieren und freuen uns über Anregungen aus der Gemeinde. Wir hoffen, dass wir durch die ,Himmlischen Landschaften' so manche ansprechen können, die auf der Suche sind und so die Ritterkapelle weiterhin ein Stück Himmel auf Erden für möglichst viele Menschen" bleibe, erklärte Eschenbacher.