Ein neues Auto für den Untermerzbacher Wasserwart
Autor: Helmut Will
Untermerzbach, Dienstag, 07. Oktober 2014
Das Gremium der Itzgrundgemeinde beschloss Investitionen für den Kindergarten und die Feuerwehr. Der Wasserwart erhält ein neues Fahrzeug. Der Vorgängerwagen ist bereits seit 2001 im Einsatz und vom Rost zernagt.
Investitionen werden von der Gemeinde Untermerzbach für Kindergarten, Feuerwehr und die Wasserversorgung getätigt. Der Kindergarten erhält eine neue Heizungsanlage, für die Feuerwehr wird ein Rettungssatz beschafft und der Wasserwart kann sich auf ein neues Einsatzfahrzeug freuen. Das beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend im Rathaus Untermerzbach.
Neues Auto
Nötig wird für den Wasserwart der Gemeinde ein neuer Kleintransporter. Mit einer Firma bestehe ein Pachtvertrag für die Abnahme eines Kleintransporters, der durch Werbung finanziert werde, die erfolgreich war. Unter finanzieller Beteiligung der Gemeinde über 1500 Euro für die Aufbringung des Gemeindewappens und weiteren 1500 Euro Zuzahlung gehe das Fahrzeug in den Besitz der Gemeinde über. "Dieses Fahrzeug wird das bisherige Fahrzeug des Wasserwarts ersetzen, das keinen TÜV mehr bekommt.
Der Recheldorfer Wilfried Schmidt atmet auf. Der 53-Jährige nimmt etwa seit 1990 im Bauhof der Gemeinde Untermerzbach die Aufgabe des Wasserwartes wahr. Er kann den Beschluss, ein neues Auto anzuschaffen, nur begrüßen. Damit ist das bisher genutzte Fahrzeug, ein Ford "Kurier", er trägt das Kennzeichen seines Anschaffungsjahrs "HAS 2001", demnächst Vergangenheit.
Dazu sagt Wasserwart Schmidt: "Das alte Auto ist fertig." Damit meint er, dass es sich nicht mehr rentieren würde, dieses wirtschaftlich sinnvoll herzurichten. "Das Auto ist einfach verbraucht. Es müsste eine verhältnismäßig hohe Summe investiert werden, um es überhaupt durch den TÜV zu bekommen", so Schmidt. Auspuff, Bremsen, Karosserie, alles sei wirtschaftlich gesehen nicht mehr mit vernünftigen Mitteln herzurichten.
Wilfried Schmidt wirft einen Blick unter die Motorhaube und zeigt auf den Motor. Hier ist zu erkennen, dass am Zylinderkopf ziemlich Öl austritt, dieser vermutlich etwas undicht ist, was man auch am Motorengeräusch hört. "Selbst wenn man es schaffen sollte, den Ford durch den TÜV zu bekommen muss man damit rechnen, dass gleich wieder Geld reingesteckt werden muss."
Das Fazit des Wasserwartes ist eindeutig: "Das Auto ist fertig, es muss weg und ein anderes her. Kein Privatmann würde in so eine alte Karre nur noch einen Euro reinstecken." Ein anderes Auto hält Wilfried Schmidt für dringend nötig, mit Hinblick darauf, dass sich künftig der Aufgabenbereich des Wasserwartes noch erweitern wird. Die Gemeinde Untermerzbach ist ja bestrebt, mit anderen Gemeinden in dieser Hinsicht zusammen zu arbeiten, um Kosten zu minimieren.
Intelligente Technik
Aus dem Jahr 1983 stammt er Heizkessel im Kindergarten Memmelsdorf, der Brenner aus dem Jahr 1993, wie Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) den Mitgliedern des Gemeinderates darlegte. Starker Rostansatz sei am Wasserbehälter, an der Brennkammer und den Rohransätzen vorhanden. "Das Brauchwasser wird über einen Elektroboiler bereitet. Dieses muss einmal wöchentlich durch unser Bauhofpersonal über 60 Grad aufgeheizt werden, um Bakterien zu verhindern. Gleichzeitig läuft der Boiler immer im Standby, um das Wasser warm zu halten, was einen enormen Strombedarf bedeutet", sagte der Bürgermeister.
Da gerade im Kindergarten die Heizungsanlage große Bedeutung habe, müsse vorausschauend gehandelt werden. Hierbei habe der Fokus auf Einsparung bei Strom und Gas gelegen. Eine zukunftsweisende Ausführung der Heizungsanlage im Kindergarten wäre eine Kombination aus Heizanlage, unterstützt durch Solar mit Frischwassertechnik. Dies bedeute eine individuelle Heizquelle mit Gasbrennwertgerät und Solarplatten, eingespeist in einen Schichtpuffer, der die Wärme an die jeweilige Entnahmestelle mit Hoch- und Niedrigbedarf zurückgebe.
"Mit einem intelligenten Steuersystem, das mit Pumpen im Niedrigstromverbrauch (sechs Watt) und Wärmetauscher für Warmwasser ausgerüstet ist, wird der Energieverbrauch optimiert", erläuterte Helmut Dietz. Hierfür liege ein Angebot über 25 000 Euro vor. Gleich ja zu sagen, dazu konnte sich der Gemeinderat nicht durchringen. Erst einmal soll das System, wie im Angebot beschrieben, bei der nächsten Bauausschusssitzung vorgestellt werden. Außerdem will man weitere Gebote einholen, um dann zu einer Entscheidung zu kommen.
Neuer Rettungssatz
Angeschafft werden soll für die Feuerwehr ein Hilfeleistungssatz (HLS), bestehend aus Hydraulikpumpe, Spreizer, Schere und Rettungszylinder. Hierfür liege der Förderbescheid der Regierung von Unterfranken für die Anschaffung vor, so das Gemeindeoberhaupt. "Der Förderbescheid bedingt die Anschaffung des Hilfeleistungssatzes mit Abrechnung über Verwendungsnachweis bis Mitte 2015", so Dietz. Der Rettungssatz im Fahrzeug der Feuerwehr Memmelsdorf sei 20 Jahre alt und entspreche nicht mehr den Leistungsanforderungen.
Zudem solle sich der Rettungssatz auf einem wasserführenden Fahrzeug befinden, das immer einsatzbereit ist. "Mit dem Erhalt des Förderbescheides haben wir unter Leitung unseres federführenden Kommandanten Ralph Morgenroth Angebote bei den uns geläufigen und bewährten Firmen für diese Technik eingeholt und uns die jeweiligen, den Fördervoraussetzungen entsprechenden Teile vorführen lassen", so der Bürgermeister. Drei Anbieter hätten Angebote unterbreitet, die zwischen 20 400 und 18 500 Euro lägen.
Zudem sollen zu den geförderten Teilen noch zwei Zusatzbeschaffungen im Wert von 2350 Euro als notwendige Bestandteile des HLS beschafft werden. Die Finanzierung dieser Teile übernimmt der Feuerwehrverein und sorgt auch für deren Einbau. Der Auftrag für das HLS wurde an den günstigsten Anbieter zum Preis von 18.500 Euro erteilt, zumal dieser noch eine eintägige Schulung angeboten hat. Ein "dickes Lob" sprach in diesem Zusammenhang Bürgermeister Helmut Dietz den federführenden Kommandanten der Gemeinde, Ralph Morgenroth, aus, der sich bei der Vorarbeit stark eingebracht habe.
Wider die Leerstände
Weiterhin stand die Gemeindeentwicklung auf der Tagesordnung. Seit Juli 2004 ist die Gemeinde Untermerzbach der "Initiative Rodachtal" beigetreten und hat sich hier mit eingebracht. Mit dem Konzept "Flächenmanagement und Siedlungsentwicklung", werde gezielt auf bestehende und künftige Leerstände in der Gemeinde eingegangen. "Es beinhaltet die Unterstützung in der Innenentwicklung und soll, wie wir es mit unserem Förderprogramm anstreben, den Flächenverbrauch für neue Baugebiete einschränken", so Helmut Dietz. Es sei deshalb ein Antrag zu stellen, um in die Förderung zu kommen und um die Grundlagen eines zeitlichen Ablaufes und der Finanzierung zu erarbeiten. Wegen terminlicher Vorgaben wurde der Antrag bereits auf den Weg gebracht, teilte Bürgermeister Helmut Dietz mit. Informationen hierzu gab es vom Regionalmanager der Initiative, Frank Neumann.
In einer Sitzung des Arbeitskreises Gemeindeentwicklung der Initiative Rodachtal (IR) und der Leader-initiative des Landkreises Haßberge wurden Leitlinien für die Gemeinde Untermerzbach herausgearbeitet. Bürgermeister Dietz bat das Gremium, aufgrund einer vorliegenden Dokumentation zusätzliche Punkte für die Gemeindeentwicklung zu erarbeiten und zu diskutieren, um für die nächste Sitzung des Arbeitskreises gewappnet zu sein. Das Ergebnis der Sitzung wurde vorgestellt. Es zeigte sich, dass es sich im Grundsatz mit den Vorstellungen der Initiative Rodachtal deckt. Schwerpunkte sollen künftig sogenannte Leitprojekte sein, wie z.B. die Anschaffung eines Kleinbusses, um ältere Leute zu erforderlichen Terminen zu transportieren. Auch ist daran gedacht, ein überregionales Wegenetz zu erarbeiten, oder mit einem anderen Konzept die Brauhaus- und Backhauskultur für touristische Zwecke zu beleben.
Geplant ist, dass künftig jede Gemeinde eine Energiebeauftragten erhalten soll. Dieser soll eng mit dem der Initiative Rodachtal zusammen arbeiten. Er soll künftig beraten oder Beratungen vermitteln. Ziel ist die Energieeffizienz und CO2 -Einsparung. Einen Berater kann Untermerzbach schon vorweisen. Nach kurzer Diskussion hat sich Gemeinderat Robert Bohla bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen.
Zuletzt ging'sd ums Geld
Nach Abschluss des Flurbereinigungsverfahrens von Recheldorf sind 5500 Euro übrig. Dieses Geld erhält Recheldorf für nötige Instandsetzungen im Ort. Freuen kann sich die Gemeinde über einen höheren als ursprünglich zugesagten Zuwendungsbescheid für den Waldwegebau im Distrikt "Rotreisach."