Ein Hort kümmert sich um die Kinder in Königsberg
Autor: Gerold Snater
Königsberg in Bayern, Mittwoch, 17. Januar 2018
Grundschule, Stadt und Kirchengemeinde haben die Nachmittagsbetreuung für Schüler konzipiert und die Räume offiziell übergeben.
Es gibt in den Schulen verschiedene Formen der Nachmittagsbetreuung. Das Angebot reicht von der gebundenen Ganztagsschule über die offene Ganztagsschule bis hin zu einer Mittagsbetreuung oder einem Hort, in dem die Schüler ihren Nachmittag bei Hausaufgaben oder anderen sinnvollen Tätigkeiten verbringen können. Die Eltern der Schulkinder in Königsberg haben sich bei einer Befragung für eine offene Mittagsbetreuung in Form eines Horts entschieden. Träger und Organisator dieses Hortes, der den Namen "Kinder-Kultur-Hort" trägt, ist in Königsberg die evangelische Kirchengemeinde mit Pfarrer Peter Hohlweg an der Spitze. Untergebracht ist er im ersten Stock des Schulgebäudes in der Regiomontanus-Grundschule. Dass dieser Hort, der seit Anfang des Schuljahres 2017/18 seinen Betrieb aufgenommen hat, gut angenommen wird, zeigt sich in der Teilnehmerzahl mit rund einem Drittel der 90 Kinder der Königsberger Grundschule.
Jetzt wurde der Hort im Beisein von Schulrätin Susanne Vodde, Bürgermeister Claus Bittenbrünn, Dekan Jürgen Blechschmidt, Pfarrer Peter Hohlweg, Gemeindereferent Markus Fastenmeier, Rektorin Elke Ankenbrand, Katharina Tschischka vom Jugendamt, Pfarrer i. R. Volkmar Botsch, dem Vater der Kindertagesstätte "Die Arche", sowie weiteren Ehrengästen eingeweiht. Dass der Hort unter seiner Leiterin Rotraut Arnold schon in den wenigen Monaten seines Bestehens kulturelle Früchte getragen hat, zeigte sich bei der musikalischen Ausgestaltung der Feier durch die Kinder des Hortes mit erfrischenden Liedern.
Bürgermeister Claus Bittenbrünn (FW) blickte auf die Entstehung des Hortes zurück und betonte: "Kinder brauchen jede Menge Anregung und Förderung. Sie brauchen Orientierung, so wie sie Geborgenheit und Zuwendungen brauchen". Eine Lösung sei eine Betreuungseinrichtung für den Nachmittag, ein Ort, an dem Kinder in pädagogischen Einrichtungen beaufsichtigt werden. Mit dem Hort in Königsberg sei eine Einrichtung geschaffen worden, die speziell auf Kinder ausgerichtet ist. Ergänzend meinte er: "Der Hort kann und will die Familie nicht ersetzen, er bietet eine Ergänzung, er bietet Unterstützung".
Pfarrer Peter Hohlweg, der zusammen mit Gemeindereferent Markus Fastenmeier den neuen Hort segnete, ging in seiner Ansprache auf das von Clarissa van Amseln gestaltete Logo des Kinder-Kultur-Hortes ein, das ein guckendes und staunendes Schülerpaar zeigt. Dazu meinte er: "Durch Staunen lernen Kinder, ihre Welt zu erfahren, durch Neugier sie zu begreifen und durch Freude sie lernend wahrzunehmen. Hier im Kinder-Kultur-Hort, einem Ort des Lernens und Spielens, einem Ort der Gemeinschaft, einem Ort, wo das Staunen eingeübt und erfahren werden kann".
Schulrätin Susanne Vodde ging auf die veränderte gesellschaftliche Entwicklung ein, die im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine verlässliche Nachmittagsbetreuung nach Unterrichtsende vor Ort mit qualifiziertem Personal notwendig mache. An die für den Hort Verantwortlichen wandte sie sich mit den Worten: "Die Verantwortlichen haben sich die Belange junger Eltern hier sehr zu Herzen genommen und Räume geschaffen, in denen gelernt, gespielt, getröstet und gelacht wird. Die voller Leben sind, in denen sich alle wohl fühlen, Räume, in denen Kinder Annahme, Unterstützung, Zuwendung und Bildung erfahren. Räume, in denen auf das Leben vorbereitet wird."
Das Schlusswort im Redeteil hatte die Rektorin der Regiomontanus-Grundschule, Elke Ankenbrand. Sie berichtete, dass sie zunächst wenig begeistert war, als vor zwei Jahren der Gedanke an sie herangetragen wurde, an ihrer Schule ein "offenes Ganztagesangebot" einzurichten. Wusste sie doch, dass die Schüler in den Mittagsbetreuungen der beiden ortsansässigen Kindergärten bestens umsorgt wurden. Dass es dann anders kam, lag an dem größeren Platzbedarf, den die Kindertagesstätten brauchten. Entstanden ist nun der Hort. Ein Traum wurde für die Rektorin mit der Verpflichtung von Rotraut Arnold vom Gärtnerplatz-Theater in München als Leiterin des Hortes wahr: "Ich freue mich bereits wie Bolle, was da noch alles kommt".